Der Markt für Cloud Computing wächst in Deutschland im Jahr 2013 voraussichtlich um 47 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis aktueller Prognosen der Experton Group.

Demnach entfällt mit 4,6 Milliarden Euro der Großteil des Marktes auf Cloud-Dienste für Unternehmen. Das Wachstum liegt in diesem Segment bei 53 Prozent. Der Umsatz mit Cloud-Services für Privatkunden steigt im laufenden Jahr um 39 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. „Cloud Computing entwickelt sich für viele IT-Anwender zum Standard“, sagte BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn bei der CeBIT in Hannover.

„Cloud-Services revolutionieren die Bereitstellung von IT-Leistungen und sorgen schon heute für Milliardenumsätze.“ Den Prognosen zufolge wird der Cloud-Markt in den kommenden Jahren weiter stark wachsen: Der Umsatz mit Cloud-Diensten steigt demnach bis zum Jahr 2016 auf 20,1 Milliarden Euro. Zwei Drittel davon entfallen auf die Business Cloud. Bonn: „Cloud-Services sind Shareconomy pur. Sie ermöglichen die gemeinsame Nutzung technischer Infrastrukturen sowie kompletter Anwendungen.“

Beim Cloud Computing können Unternehmen IT-Leistungen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungsprogramme über das „öffentliche“ Internet (Public Cloud) oder über ein internes Netzwerk (Private Cloud) beziehen. Privatverbraucher nutzen ebenfalls zahlreiche IT-Leistungen aus der Cloud, zum Beispiel E-Mail-Dienste, Online-Spiele, Speicherdienste für private Dateien oder Streaming-Dienste für Musik und Videos.

Nach den Ergebnissen des „Cloud Monitors 2013“ von BITKOM und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG nutzten Ende des Jahres 2012 in Deutschland 37 Prozent aller Unternehmen Cloud Computing. Im Jahr zuvor waren es erst 28 Prozent. Weitere 29 Prozent planten oder diskutierten den Einsatz konkret.

Bei Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeitern liegt der Anteil der Cloud-Nutzer sogar bei 65 Prozent. Der Großteil der Unternehmen setzt mit 34 Prozent auf Private Cloud Lösungen (Vorjahr: 27 Prozent). Dagegen nutzten erst 10 Prozent die Public Cloud über das offene Internet (Vorjahr: 6 Prozent). Der Cloud-Monitor basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 436 Unternehmen.

Die befragten Unternehmen haben hohe Erwartungen an die Vorteile von Cloud Computing. Fast zwei Drittel (63 Prozent) rechnen mit einem verringerten Aufwand für die IT-Administration und 62 Prozent mit kürzeren Implementierungszeiten für neue Anwendungen. 59 Prozent erwarten eine schnellere Skalierbarkeit von IT-Leistungen, zum Beispiel, wenn kurzfristig viel Speicherplatz oder zusätzliche Rechenleistung benötigt wird.

58 Prozent wollen einen besseren mobilen Zugriff auf IT-Ressourcen erreichen. Eine Senkung der IT-Ausgaben erwarten 55 Prozent der Befragten. 43 Prozent versprechen sich eine höhere IT-Sicherheit. Bonn: „Unternehmen werden Dank Cloud Computing flexibler, senken ihre Kosten und können mit den frei werdenden Mitteln ihr eigentliches Kerngeschäft stärken.“

Die wichtigste Anforderung der Nutzer an die Cloud Service Provider ist für drei Viertel der Befragten die Integrationsfähigkeit der eigenen IT-Lösungen in das Cloud-Angebot. 73 Prozent erwarten eine ausgeprägte Dienstleistungsmentalität des Anbieters. Zwei Drittel der Befragten fordern, dass der Anbieter sein Rechenzentrum in Deutschland hat. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt für 53 Prozent die individuelle Anpassbarkeit der Cloud-Lösung für die eigenen Bedürfnisse.

„Die IT-Anwender in Unternehmen erwarten keine Produkte von der Stange, sondern ihrer Branche und ihrer Größe angemessene Lösungen“, sagte Bonn. Wichtig sei vor allem, dass Cloud-Lösungen sicher sind und bei der Verarbeitung personenbezogener Daten der Datenschutz gewährleistet wird. Unternehmen sollten ihren Cloud-Anbieter gut auswählen und die Verträge sorgfältig ausarbeiten.

KPMG-Partner Bruno Wallraf: „Viele Unternehmen stehen dem Cloud Computing immer noch skeptisch gegenüber. Wer die Cloud einsetzt, macht dagegen weit überwiegend positive Erfahrungen. Dennoch gilt es, Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, der Integrationsfähigkeit sowie Unsicherheiten über die rechtlichen Grundlagen von Cloud Computing ernst zu nehmen.“

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