Permanent neue gesetzliche Anforderungen machen eine kontinuierliche Modernisierung von Mainframe-Applikationen zwingend erforderlich. Die dabei anfallenden Entwicklungs- und Testing-Aufgaben lagern Unternehmen im Schnitt zu 39 % an Outsourcing-Partner aus.

Das zeigt eine global durchgeführte Untersuchung, die Micro Focus in Auftrag gegeben hat. In der Studie "The challenges of using mainframes" hat Marktforscher Vanson Bourne 590 CIOs und IT-Leiter in weltweit neun Ländern befragt. An der Untersuchung beteiligten sich Unternehmen, die Mainframes einsetzen und mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen.

Ein zentrales Untersuchungsergebnis lautet: Sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen sowie neue branchenspezifische Vorgaben und Regelungen führen im Mainframe-Umfeld zu einem verstärkten Outsourcing-Trend. Durchschnittlich 39 % der in solchen Fällen erforderlichen Tätigkeiten werden nämlich an Drittunternehmen weitergegeben. Das betrifft in gleichem Maße die reinen Entwicklungsaktivitäten wie die Testdurchführungen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es fehlt im eigenen Unternehmen oft an qualifiziertem Fachpersonal mit Mainframe-Know-how. So bestätigte mehr als die Hälfte (55 %) der Befragten, dass bei nötigen Anpassungen der Mainframe-Applikationen das originäre Anwendungs-Know-how "sehr wahrscheinlich" beziehungsweise "sicher" nicht mehr im Unternehmen vorhanden ist. Das betrifft beispielsweise die zugrunde liegenden Datenstrukturen. Außerdem erklärten 73 %, dass die Dokumentationen zu den Applikationen nicht vollständig sind.

Das mangelnde Mitarbeiter-Know-how und fehlende Unterlagen machen die Identifizierung von Applikationsbestandteilen, die im Hinblick auf geänderte Compliance-Anforderungen zu aktualisieren sind, zunehmend zum Problem. Es überrascht folglich auch nicht, dass 44 % der Befragten konstatierten, dass diese Aufgabe eigentlich nicht "betriebsintern" durchzuführen ist.

"Neue gesetzliche Vorgaben haben zu zahlreichen geänderten und teilweise verschärften Compliance-Anforderungen geführt, man denke nur an Basel III, SEPA oder FATCA", erklärt Wolfgang Drespling, Director Application Modernisation bei Micro Focus in Ismaning. "Direkte Auswirkungen hat dies natürlich auch auf die Kernapplikationen von Mainframe-Anwendern. Dass viele Unternehmen hier angesichts fehlender Code-Dokumentationen oder auch Ressourcen auf Outsourcing-Partner setzen, ist nicht verwunderlich."

Drespling fährt fort: "Outsourcing ist sicher eine Option, wenn Unternehmen nicht über ausreichend Mitarbeiter mit entsprechender Mainframe-Erfahrung verfügen. Allerdings gibt es dank neuer Technologien und Lösungen auch Alternativen. So ist es heute möglich, Mainframe-Applikationen einfach und schnell in einer dezentralen Entwicklungsplattform wie Eclipse oder Visual Studio zu konzipieren, zu warten oder zu testen. Das heißt: Auch Entwickler, die mit C#, .NET, Java oder JVM arbeiten und kein spezielles Mainframe-Cobol-Know-how haben, finden sich in der Mainframe-Welt schnell und einfach zurecht."

Die Untersuchung "The challenges of using mainframes" hat Vanson Bourne Ende 2013 im Auftrag von Micro Focus durchgeführt. Befragt wurden 590 IT-Verantwortliche in Deutschland (100), Frankreich (100), Großbritannien (100), Australien (35), Brasilien (100), Hongkong (15), Neuseeland (15), Singapur (25) und den USA (100).

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