Cloud-Dienste werden immer stärker genutzt. Aber welche Kriterien spielen bei der Auswahl des richtigen Anbieters von Cloud-Services eine Rolle? Die Antworten sind laut den Ergebnissen einer neuen Zenium-Studie ernüchternd.

Die von Zenium Technology Partners in Auftrag gegebene Studie „Managing Growth, Risk & the Cloud“ kam zu dem Ergebnis, dass nur 34 Prozent der deutschen Unternehmen das Rechenzentrum, das ihre Daten hosten soll, als Teil des Überprüfungsprozesses besuchen. Weiterhin gaben nur zwei von fünf der Befragten an, sie würden das Team, das ihre Daten verwaltet, persönlich kennenlernen, bevor sie eine Auswahl treffen.

Neben einem offensichtlichen Desinteresse an einem persönlichen Eindruck über die Anlagen enttäuschen auch die Zahlen zur Beschäftigung mit den Hard-Facts des Anbieters: Nicht einmal die Hälfte der Befragten schauen sich die Historie des Betreibers an und nur 41 Prozent untersuchen die technischen Spezifikationen zu Fragen der Datensicherheit. Die Kredithistorie ziehen 39 Prozent zu Rate und kaum mehr als ein Drittel macht sich die Mühe mit Kunden des Anbieters zu sprechen.

Diese offensichtlich mangelhafte Überprüfung steht in einem vermeintlichen Widerspruch zu der wachsenden Flut hochsensibler Daten, die zukünftig in die Cloud ausgelagert werden. So sagten 69 Prozent der IT-Experten, dass sie Cloud-Dienste vor allem deshalb nutzen wollen, um das Datenwachstum zu bewältigen. Darüber hinaus wollen 83 Prozent der Befragten, die bereits auf Cloud-Dienste zurückgreifen, diese auch weiterhin nutzen.

„Diese Ergebnisse überraschen mich sehr, wenn man sich vor Augen führt, welch hohen Wert diese Daten für ein Unternehmen haben“, sagt Julian King, Geschäftsführer der Zenium Germany GmbH. „Im Wesentlichen riskieren Unternehmen ihr wertvollstes Kapital: ihre Informationen. Cloud-Dienste an sich werden Jahr für Jahr immer beliebter. Doch umso wichtiger wird es bei der Auswahl genauer hinzusehen: Denn wenn das Rechenzentrum, das mit der Cloud verbunden ist, nicht den Anforderungen entspricht, droht ein Absturz der gesamten Kette.“

Die Studie macht zwar deutlich, dass die Reputation des Anbieters und die erfolgreiche Einführung der Cloud nicht vollständig dem Zufall überlassen werden. Es bleiben aber dennoch gefährliche Lücken im Bewertungsprozess. Erstaunlicherweise unternehmen 95 Prozent der Befragten nur eine einzige der oben genannten Überprüfungen und nur sechs Prozent führen alle Schritte durch.

Unter diesem Aspekt ist es interessant anzumerken, dass Nutzer von privaten Cloud-Lösungen geringfügig mehr unternehmen, um den Cloud-Service-Anbieter zu untersuchen, als Nutzer öffentlicher oder hybrider Clouds. Vergleicht man den Bewertungsprozess unterschiedlicher Branchen, fällt außerdem auf, dass Finanzdienstleister umfassendere Untersuchungen durchführen als öffentliche oder Non-Profit-Organisationen.

„Die Cloud wird auch weiterhin erfolgreich sein – besonders als praktikable Lösung um Wachstum zu steuern. Die einzige Bedingung ist, dass alle Nutzer darauf vertrauen können, dass sie sicher und risikofrei bleibt“, sagt Julian King, Geschäftsführer der Zenium Germany GmbH.

„Wir empfehlen allen Cloud-Nutzern die gesamte Lieferkette der Anbieter sorgfältig zu überprüfen. Was benötigt wird, ist eine gründliche Überprüfung der physischen Infrastruktur in ihrem Kern – dem Rechenzentrum. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied und Rechenzentren sind ein fundamentaler Bestandteil der Gesamtstärke einer Cloud.“

Über die Studie
Die Umfrage wurde von Dynamic Markets durchgeführt. Insgesamt wurden 301 IT-Führungskräfte aus Großbritannien, Deutschland und der Türkei befragt, die aus einer Vielzahl von Branchen kommen und in Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern angestellt sind. Alle Befragten haben vor dem Interview bestätigt, dass sie IT-Fachkräfte sind und über die operationelle und strategische Verantwortung über das Rechenzentrum des Unternehmens verfügen.

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