Eigentlich liebt Herr Müller, Leiter der Abteilung Marketing Produkte bei einem renommierten Sportartikelhersteller, seinen Job. Nicht zu verachten ist auch der schöne Ausblick von seinem Büro über die Hamburger Elbe.

Wäre da nicht des Öfteren das grausam frühe Weckerklingeln, das ihn zum Erreichen der Sechs-Uhr-Maschine nach München mahnt. Doch dafür könnte in Zukunft anstelle der morgendlichen Fahrt zum Flughafen ein kurzer entspannter Gang hinüber zum Videokonferenzraum ausreichen.

Die Kommunikationsform Videokonferenz, die sich immer dann empfiehlt, wenn ein Telefonat zu wenig persönlich, eine Dienstreise jedoch zu aufwändig ist, gibt es natürlich schon länger. Doch im Alltagsgeschäft erfreuen sich Konferenzsysteme seit Jahren einer hartnäckigen Unbeliebtheit: Fast jedes Unternehmen hat eines, fast nirgends wird es gerne eingesetzt. Spätestens mit der neuesten Generation an Geräten, die seit 2007 auf dem Markt sind, ist nun aber endlich Schluss mit Videotelefonaten Marke Wackelkontakt. Täuschend echt und sehr authentisch ist sie nämlich jetzt, die Gesprächsatmosphäre, die ein Videotelefonat über eines dieser topmodernen Systeme, so etwa das von den Unternehmen Cisco und BT angebotene „Unified Communications Video“, UCV, bietet. Möglich wurden High-Tech-Systeme dieser Größenordnung erst durch die Etablierung entsprechend leistungsstarker Netzwerke: Wo sich der Verbindungsaufbau noch vor einigen Jahren langsam über ISDN dahin zog, sorgen mittlerweile moderne Übertragungsprotokolle wie Multi Protocol Label Switching (MPLS) für eine optimale Grundlage. 

Eine maßgebliche Rolle spielt bei UCV der runde, einheitliche Tisch, um den sich alle Teilnehmer der virtuellen Konferenz versammeln. Natürlich ist optische Täuschung im Spiel: Jeder Videokonferenzraum ist eigentlich nur mit einer Tischseite ausgestattet, doch das Mobiliar ist in Design und Aufbau raffiniert aufeinander abgestimmt. Die Wände der Räume sind identisch gestrichen; zusammen mit der geschickten Hintergrundbeleuchtung und den dezent angebrachten Kameras und Mikrofonen wird daraus – bei angeschalteten Flachbildschirmen, versteht sich – eine „runde Sache“.

Der Verbindungsaufbau zur Initiierung einer Konferenz klappt dank moderner Technik in Sekundenschnelle und im Wortsinn auf Knopfdruck – die Gesprächspartner werden umgehend in Lebensgröße sichtbar. Für einen perfekten Ton sorgen die direkt in die Tische eingelassenen Mikrofone. Die Leistungskapazität des Netzwerks und die hochauflösenden HDTV-Bilder bewirken, dass jeder Wortbeitrag in Echtzeit für alle hörbar, jeder Griff nach der Kaffeetasse für alle sichtbar wird. Zu den wenigen Momenten, in denen die Illusion gebrochen wird, so Herr Müller augenzwinkernd, „zählt der Versuch, bei den Münchener Kollegen in die vermeintlich zum Greifen nahe liegende Keksschale zu greifen.“

Grundsätzlich ist per UCV aber auch Teilen möglich: Die Technologie ermöglicht  das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten. Neben geschäftlichen Besprechungen, die von einer landesweiten Konferenz bis zur länderübergreifenden Abstimmung der Niederlassungsleiter eines internationalen Konzerns reichen können, sind damit z.B. auch Einsatzmöglichkeiten in der Telemedizin sowie der Aus- und Weiterbildung („Remote Teaching“) realisierbar.

Ein großer Vorteil, der sicher viele Unternehmen für eine entsprechende  Investition einnehmen dürfte: Mit UCV wird umweltbewusstes Verhalten zu einer nachvollziehbaren Größe im Geschäftsalltag. Jedes Mal, wenn Herr Müller und seine drei Mitarbeiter aus dem Produktmanagement anstelle des Frühflugs nach München künftig den Videokonferenzraum für ihr Abstimmungsgespräch nutzen, bleibt der Umwelt der Ausstoß einer Vierteltonne  Kohlendioxid erspart.

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