Die entsprechenden Daten werden dabei über die Akamai Intelligent Platform gesammelt. Die Messungen der Ladezeiten von Webseiten werden auf Basis von Akamais Real-User-Monitoring (RUM)-Funktionen ermittelt.
Die wichtigsten Fakten für Europa
Im Vergleich zum Vorquartal war weltweit im vierten Quartal 2013 ein Anstieg der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit um 5,5 % auf nun 3,8 Mbit/s zu beobachten. Trotz dieser Steigerung verzeichnete die Hälfte der Länder beziehungsweise Regionen der Top-10-Liste – einschließlich der Top-4 – einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Die Niederlande verzeichneten eine Abnahme um 0,7 Prozent und Lettland gar um 6,7 %. Trotz eines Rückgangs um 1,1 % belegt Südkorea weiterhin Platz eins mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 21,9 Mbit/s.
Im Jahresvergleich verzeichneten europäische Länder in der weltweiten Top-10-Liste einen beeindruckenden Zuwachs bei der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit. Die Niederlande (weltweit auf Platz drei) erzielten im Vergleich zum vierten Quartal des Jahres 2012 einen Zuwachs um 38 % (auf 12,4 Mbit/s); in der Schweiz (weltweit auf Platz fünf) belief er sich auf 27 % (12 Mbit/s).
Die Tschechische Republik (11,4 Mbit/s; weltweit auf Platz sechs) brachte es ebenso wie Schweden (10,5 Mbit/s; weltweit auf Platz sieben) auf ein Plus von 30 %. Lettland (weltweit auf Platz acht) erzielte einen Zuwachs um 11 % und Irland (weltweit auf Platz neun) gar um 59 %; beide Länder erreichen 10,4 Mbit/s. Nach einem leichten Rückgang im dritten Quartal 2013 konnte die weltweite durchschnittliche maximale Verbindungsgeschwindigkeit im vierten Quartal um beachtliche 30 % auf nunmehr 23,2 Mbit/s zulegen.
Mit einem Wachstum um 11 % im vierten Quartal übertraf Rumänien die 50-Mbit/s-Schwelle und erreichte eine durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit von 50,6 Mbit/s. Auch andere europäische Länder erzielten Spitzenwerte von mehr als 40 Mbit/s, darunter die Schweiz (44,2 Mbit/s), die Niederlande (43,6 Mbit/s), Großbritannien (43,5 Mbit/s), Belgien (43,2 Mbit/s) und Schweden (42,1 Mbit/s).
Ein Reihe von Ankündigungen im Verlauf des vierten Quartals 2013 deutet auf eine kräftige Steigerung der durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten in europäischen Ländern hin. Der französische Telekommunikationsanbieter Illiad kündigte im Oktober den Start seines 1-Gigabit-Breitbandnetzes an und im November folgte Swisscom mit einem 1-Gbit/s-Angebot für 650.000 Privathaushalte. Darüber hinaus plant die finnische Regierung, die internationalen Datenleitungen mit einer Investition von 100 Millionen Euro durch eine Unterwasser-Glasfaserverbindung von Deutschland nach Finnland aufzurüsten. Das Projekt soll 2015 abgeschlossen sein.
Europäische Breitbandverbindungen
Auch im vierten Quartal 2013 verzeichnete Akamai erneut einen hohen Anteil an High-Broadband-Verbindungen in Europa mit Geschwindigkeiten von mehr als 10 Mbit/s. Spitzenreiter mit einer High-Broadband-Durchdringung ist die Niederlande mit 45 %, gefolgt von der Schweiz mit 42 %. Fünf weitere Länder erreichten eine Adoptionsrate von mehr als 30 % (die Tschechische Republik, Belgien, Dänemark, Großbritannien und Schweden). Finnland, Irland, Norwegen und Österreich brachten es auf eine Rate von mindestens 20 %.
Die vierteljährlichen Wachstumsraten reichen von 1 % in den Niederlanden bis zu beeindruckenden 30 % in Italien. Ein zweistelliges Wachstum der Adoptionsrate war auch in Schweden (19 %), Finnland (18 %), der Türkei (14 %) und in Großbritannien (11 %) zu verzeichnen. Einige europäische Länder erreichten bei den High-Broadband-Verbindungen ein besonders starkes Jahreswachstum. Auf Platz eins steht die Türkei mit einer Steigerung um 234 % gegenüber dem vierten Quartal 2012, gefolgt von Irland (178 %), Frankreich (144 %), Spanien (127 %) und Belgien (123 %).
"Wir haben einen wichtigen Meilenstein bei der Steigerung der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeiten erreicht", sagt David Belson, Autor des State-of-the-Internet-Berichts. "Die Tatsache, dass die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit in allen Ländern beziehungsweise Regionen der Top-10-Liste die High-Broadband-Schwelle erreicht oder überschreitet – bei einem weiterhin starken Wachstum in Ländern wie Südkorea und Irland – ist ein Zeichen für einen deutlichen Fortschritt bei der Breitbandverbreitung. Es ist davon auszugehen, dass diese vielversprechenden Trends sich auch in den künftigen Berichten widerspiegeln."
Attack Traffic und Portangriffe
Akamai unterhält ein Netzwerk aus stillen Software-Agenten. Sie sind über das ganze Internet verteilt und loggen Verbindungsversuche, die von Akamai als "Attack Traffic" eingestuft werden. Anhand der von den Software-Agenten gesammelten Daten kann Akamai erkennen, aus welchen Ländern der meiste Attack Traffic stammt und welche Ports am häufigsten ins Visier genommen werden. Dabei ist ein anhand der IP-Adresse identifizierbares Ursprungsland nicht unbedingt auch der Urheber des Angriffs.
Im Verlauf des vierten Quartals 2013 identifizierte Akamai 188 Länder/Regionen, aus denen der Attack Traffic stammte; das sind drei mehr als im Vorquartal. Mit einem Anstieg auf nunmehr 43 % des gesamten Attack Traffic (35 % im Vorquartal) steht China weiterhin an der Spitze der Negativliste, gefolgt von den USA mit 19 % (11 % im dritten Quartal 2013) und Kanada, das bei einer Steigerung um das 25-Fache einen Anteil von 10 % erreichte. Der Anteil Europas am Attack Traffic sank auf etwas mehr als 11 %, während er im Vorquartal noch 13 % ausmachte.
Mit 30 % zielten im vierten Quartal 2013 die meisten Angriffe auf Port 445 (Microsoft-DS). Er war damit der am häufigsten angegriffene Port in sechs der Top-10-Länder: Deutschland, Rumänien, Russland, Taiwan, Kanada und den USA. Port 80 (WWW/HTTP) blieb mit weiterhin 14 % auf dem zweiten Platz. Der Port 443 (SSL/HTTPS) belegt den dritten Rang; dessen Anteil sank aber im vierten Quartal auf nunmehr 8,2 %, von 13 % im dritten Quartal 2013.
Analyse der Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe
Zusätzlich zum erfassten Attack Traffic enthält der Bericht auch Informationen zu DDoS-Angriffen, die von Akamai-Kunden gemeldet wurden. Während die Zahl der DDoS-Attacken vom zweiten auf das dritte Quartal 2013 von 318 auf 281 zurückging, stieg sie vom dritten auf das vierte Quartal um 23 % auf 346.
Im gesamten Jahr 2013 vermeldeten Akamai-Kunden 1.153 DDoS-Attacken. Das entspricht einem Anstieg um 50 % gegenüber 2012, damals waren es 768 DDoS-Attacken. Im vierten Quartal 2013 informierten europäische Kunden Akamai über 38 DDoS-Angriffe; das entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Insgesamt entfielen auf Europa im vergangen Jahr 14 % (167) aller registrierten DDoS-Attacken.
Die meisten gemeldeten DDoS-Angriffe im vierten Quartal 2013 entfielen auf den Enterprise-Sektor (159), gefolgt von E-Commerce-Kunden (82). Zusammen brachten sie es auf rund 70 % aller registrierten DDoS-Attacken. Im "Third Quarter, 2013 State of the Internet Report" ermittelte Akamai erstmals die Wahrscheinlichkeit, mit der betroffene Unternehmen ein weiteres Mal mit einem DDoS-Angriff rechnen müssen.
Nach einem ersten Angriff musste im dritten Quartal 2013 ein Unternehmen mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % mit einer weiteren Attacke rechnen. Im vierten Quartal 2013 ist die Wahrscheinlichkeit auf 35 % angestiegen. Das heißt, dass 56 von 162 angegriffene Unternehmen im gleichen Quartal nochmals betroffen waren.
Im Februar 2014 hat Akamai Prolexic Technologies, einen Anbieter von Cloud-basierten Sicherheitslösungen, mit denen Rechenzentren und IP-Applikationen von Unternehmen vor DDoS-Angriffen geschützt werden, übernommen. Künftige "State of the Internet Reports" werden daher auch die Ergebnisse von Prolexic’s Quarterly DDoS Attack Report (5) enthalten. Wenn nicht eigens hervorgehoben, beziehen sich die Ergebnisse und Analysen beider Reports auf unterschiedliche Grundgesamtheiten von DDoS-Attacken.
Verbreitung von IP-Adressen
Im vierten Quartal 2013 stellten mehr als 780 Millionen IPv4-Adressen aus 238 Ländern und Regionen eine Verbindung zur Akamai Intelligent Platform her. Gegenüber dem dritten Quartal 2013 bedeutet dies eine Steigerung um 3 %, gegenüber dem vierten Quartal 2012 um 10 %. Unter den weltweiten Top-Ten verzeichneten die europäischen Länder gegenüber dem Vorquartal eine Veränderung bei den IPv4-Adressen, die von einem Rückgang um -1,6 % in Großbritannien bis zu einer Steigerung um 3,3 % in Italien reicht.
Die USA und einige europäische Länder sind weiterhin weltweit führend bezüglich der IPv6-Adoption, wobei sieben europäische Staaten (die Schweiz, Rumänien, Luxemburg, Deutschland, Belgien, Frankreich und Irland) in der weltweiten Top-Ten-Liste auftauchen. Ein zweistelliges Wachstum gegenüber dem Vorquartal verzeichneten Deutschland (43 %), Luxemburg (35 %), die Schweiz (33 %), Belgien (23 %) und Irland (14 %).
Colleges und Universitäten zählten weiterhin zu den Vorreitern bei der IPv6-Adoption, wobei es moderate bis große Zuwächse bei den Adoptionsraten der Top-Ten-Unis gab. In Europa verzeichnete die Universität Wien im vierten Quartal 2013 bei den IPv6-Anfragen an Akamai eine Steigerung um 43 %.
Mobile Verbindungen
Die durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeiten für mobile Netzwerkbetreiber reichten im vierten Quartal 2013 von 0,6 Mbit/s (der Mobilfunkbetreiber ZA-1 in Südafrika) bis hin zu 8,9 Mbit/s (der russische Provider RU-1) in der Spitze. Der Höchstwert liegt damit leicht unter den im dritten Quartal gemessenen 9,5 Mbit/s.
Auch im vierten Quartal wurden mit Akamai IO weltweit Anfragen analysiert, die von mobilen Endgeräten über Mobilfunknetze an die Akamai Intelligent Platform gestellt wurden. 35 % aller Anfragen stammten von Android-Webkit-Browsern, gefolgt von Apple-Mobile-Safari-Browsern mit mehr als 29 %.
Werden die mobilen Endgeräte in allen Netzen (und nicht nur im Mobilfunk) berücksichtigt, bringt es Apple Mobile Safari auf knapp über 47 % und Android Webkit auf 32 % aller Anfragen. Von Ericsson erhobene Daten zeigen, dass das Datenvolumen für den mobilen Traffic im Vergleich zum vierten Quartal 2012 um 70 % und vom dritten zum vierten Quartal 2013 um 15 % angestiegen ist.
Die Highlights aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Im weltweiten Ranking steht Deutschland mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,7 Mbit/s an 21. Stelle (im europäischen Vergleich an 13. Stelle) und verzeichnet einen Jahreszuwachs von 20 %. In der DACH-Region belegt Deutschland damit nur den dritten Platz, nach der Schweiz (mit 12 Mbit/s international auf Rang 5 und in der EMEA-Region auf Rang 2 nach den Niederlanden) und Österreich (mit 9 Mbit/s international auf Rang 15 und in der EMEA-Region auf Rang 10).
Auch bei den Spitzengeschwindigkeiten ergibt sich in der DACH-Region die gleiche Reihenfolge: Die Schweiz (44,2 Mbit/s und eine Zunahme um 23 % gegenüber dem Vorjahr) liegt vor Österreich (36,4 Mbit/s und eine Zunahme um 38 % gegenüber dem Vorjahr) und Deutschland (35,8 Mbit/s und eine Zunahme um 30 % gegenüber dem Vorjahr).
Im Oktober 2013 erklärte die Europäische Kommission, dass zum damaligen Zeitpunkt das Ziel einer 100%igen grundlegenden Breitbandversorgung in ganz Europa erreicht sei. Breitbandige Satellitenverbindungen, die EU-weit zur Verfügung stehen, machen es laut Angaben der Kommission möglich, jeden Haushalt in der EU mit einem Basis-Breitbandanschluss (0,5 bis 4 Mbit/s) zu versorgen. Bei den Breitbandverbindungen von mehr als 4 Mbit/s bringt es den Messungen von Akamai zufolge die Schweiz als europäischer Spitzenreiter auf eine Versorgung von 91 %, Österreich lediglich auf 81 % und Deutschland gar nur auf 75 %.
Informationen zum Akamai State of the Internet Report
Der "State of the Internet"-Quartalsbericht von Akamai basiert auf Daten, die das Unternehmen über seine weltweit verteilte Internetplattform sammelt. Der Bericht enthält Daten über Cyber-Attacken, Breitbandverbindungen, mobile Verbindungen und andere Themen, die für das Internet und seine Nutzung relevant sind, sowie Aussagen zu Trends, die sich aus den Daten ableiten lassen.