48 Prozent der Mitarbeitenden in Deutschland, die tagtäglich mit Daten arbeiten, glauben nicht, dass Wissen rund um das Thema Datenethik für ihre Rolle relevant ist. Ihre Daten-Skills wollen 82 Prozent verbessern – dabei priorisieren sie jedoch eher Fertigkeiten rund um das richtige Teilen von Daten, die Visualisierung von Daten oder die Datenbereinigung.

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von Alteryx in Auftrag gegeben wurde.

Ein ethischer Ansatz beim Sammeln oder Verwenden von Daten, oder ein Bewusstsein für möglicherweise diskriminierende Verzerrungen (Bias) in den gesammelten Daten sollte zum Grundwissen von Mitarbeitenden, die mit Daten arbeiten, gehören. Dass so viele ein tieferes Wissen in diesem Bereich für irrelevant halten, könnte auch an der fehlenden Datenkultur in deutschen Unternehmen liegen.

Nur 13 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, dass es so eine Kultur in ihrem Unternehmen gäbe und sie diese auch beschreiben könnten. Die richtigen Datenkompetenzen in der Breite der Belegschaft sind auch deshalb wichtig, weil Datenexperten laut der Studie sonst keine Zeit für strategische Themen haben.

Bei Shadowings werden Ethik-Themen ausgelassen
Weniger als ein Drittel der deutschen Unternehmen (27%) trainieren alle Mitarbeitenden im Umgang mit Daten, obwohl fast zwei Drittel (59%) der Belegschaft der Meinung ist, dass es Datentrainings für alle geben sollte. Viele Unternehmen fokussieren diese Trainings auf ihre Experten, wie Data Scientists (45%) und Business Analysten (24%).

Weil viele Mitarbeitenden motiviert sind, ihre Datenkompetenz auszubauen, suchen einige nach informellen Möglichkeiten, diese Skills zu erwerben: 28 Prozent suchen sich einen „Mentor“, 17 Prozent erarbeiten sich das Datenwissen in informellen Gruppen. Außerhalb offizieller Trainingsprogramme setzen sie einen Fokus auf die Skills, die ihnen am wichtigsten erscheinen.

Fast die Hälfte (48%) wird also nicht tiefer in die Datenethik einsteigen, obwohl dieses Wissen von zwei Dritteln der Mitarbeitenden in der Personalabteilung (76%) und von 69 Prozent des Managements für wichtig gehalten werden.

Datenexperten werden ausgebremst
Von denjenigen, die ihre Datenkenntnisse mit 10/10 einstufen – unsere Datenexperten – verbringen 21 Prozent mehr als 10 Stunden und fast ein weiteres Drittel (29%) zwischen sechs und zehn Stunden pro Woche mit der grundlegenden Datenaufbereitung.

Die am besten qualifizierten Arbeitnehmenden verbringen also einen unverhältnismäßig großen Teil ihrer wöchentlichen Arbeitszeit mit Aufgaben, die auch von Kollegen mit weniger fortgeschrittenen Fähigkeiten erledigt werden können. 84 Prozent der Datenexperten fordern dementsprechend auch, dass ihr Unternehmen allen Mitarbeitenden Trainings rund um die Themen Daten und Analytics anbietet.

Datenkultur schaffen und verankern
28 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, dass in ihrem Unternehmen keine Datenkultur im Sinne eines unternehmensweiten und mit allen geteilten Wissens rund um den Wert von Daten existiert. Damit sind alle mit Daten verbundenen Prozesse, Richtlinien und Schulungen sowie die damit verknüpfte Technologie gemeint.

Weitere 40 Prozent denken, dass es so eine Kultur in ihrem Unternehmen gibt, fühlen sich aber nicht in der Lage, diese zu beschreiben. Nur 13 Prozent können das laut eigener Angaben. Eine gelebte und kontinuierliche Datenkultur kann allen Mitarbeitenden dabei helfen, die richtigen Prioritäten im Umgang mit Daten zu setzen und das Beste aus den bestehenden Daten herauszuholen.

Methodik:
Alteryx beauftragte das Marktforschungsunternehmen YouGov mit der Befragung von mehr als 3.000 Angestellten, die tagtäglich mit Daten arbeiten, in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Umfrage wurde im Mai und Juni 2021 durchgeführt und umfasste Antworten von 1.007 in Deutschland.

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