Die Digitalisierung treibt Veränderungen auf allen Ebenen der Unternehmens-IT voran. Investitionen sind an allen Ecken und Enden im Rechenzentrum notwendig und es gilt zu priorisieren, wofür das scheinbar niemals ausreichende IT-Budget ausgegeben werden soll. Der Kostendruck zwingt so manche IT-Abteilung kreativ zu sein und zu versuchen, das bestmögliche aus der Situation zu machen.

Auf der Hardwareseite ist es schwer, Kosten einzusparen. Auf der Softwareseite bieten sich auf den ersten Blick hingegen zahlreiche Möglichkeiten, das Budget zu schonen – zumindest vor hohen Anfangsinvestitionen. OpenSource-Software ist in vielen Bereichen längst weit verbreitet und in so mancher IT-Abteilung kommen darüber hinaus, je nach Anwendungsfall, Freeware oder Shareware als Alternative für lizenzierte Softwarelösungen zum Einsatz.

Es gibt für jeden Nutzungsfall ein weites Angebot an Software
Glaubt man den Marketingversprechen so mancher Hersteller, egal ob auf der Software- oder der Hardwareseite, so kosten IT-Lösungen nichts – sie helfen vermeintlich Kosten einzusparen! Dieses Versprechen ist in den meisten Fällen natürlich eine Milchmädchenrechnung. In der Realität verursacht jede Lösung Kosten, zumindest Opportunitätskosten oder versteckte Kosten, die man bei der Wahl einer Software auf jeden Fall beachten sollte.

Für jede Art von Software gibt es für Unternehmen zahlreiche Optionen: Vom kostenfreien, schlanken, unlizenzierten Tool, das man sich schnell für einen Zweck herunterlädt, bis hin zu professionellen Softwareplattformen der Enterprise-Klasse, die eine lange Liste fortschrittlicher Funktionen bieten.

Und tatsächlich kann man hier und da Kosten einsparen, wenn man bedenkt, dass man bei vielen professionellen Software-Plattformen auch für Funktionen bezahlt, die man in der Praxis nicht immer benötigt. Wenn es keinerlei Anforderungen gibt, kann es unter Umständen sinnvoll sein, einfache, kostenfreie Lösungen zu nutzen. Gleichzeitig gibt es aber auch Bereiche, wo es keinesfalls ratsam ist, auf professionelle Software zu verzichten.

Bei IT-Security und Datenintegrität hört der Spaß auf
Ein absolutes „No-Go“ für unsichere Software ist selbstverständlich der Bereich IT-Sicherheit. Die Bedrohungslage ist allgemein gefährlich, denn APTs, Ransomware und Insider Threats lauern an allen Ecken und Enden des Netzwerks. Hier auf unsichere Lösungen zu setzen, wäre äußerst unklug. Auch Lösungen zur Datenverwaltung müssen zwingend möglichst professionell sein. Migrationstools sind hierfür ein gutes Beispiel.

Diese Softwares gibt es in jeglicher Couleur: Freeware, Shareware, als Teil komplexerer Datenverwaltungsplattformen oder gebundelt als proprietäres Paket mit Speicherhardware. Es gibt auf den ersten Blick also jede Menge Alternativen. Abhängig davon wie alt die einzelnen Lösungen sind, und wieviel Entwicklungsarbeit in sie investiert wurde, bieten sie einen unterschiedlichen Funktionsumfang, sind technologisch mehr oder weniger auf dem aktuellen Stand und werden entweder gar nicht oder vollständig supportet.

Aber vollkommen unabhängig, ob und welche Funktionen eine Lösung bietet, sollten weniger professionelle Tools bei größeren und komplexeren Projekten mit wichtigen Datenbeständen keinesfalls bedenkenlos eingesetzt werden. Denn sie sind mangels Automation und der Nutzung manueller Skripte fehleranfällig und können deshalb die überaus wichtige Integrität der Daten nicht gewährleisten. Und da Daten schon seit langer Zeit als die Kronjuwelen der meisten Unternehmen gelten, hat die garantierte Integrität der Unternehmensdaten höchste Priorität.

Geschwindigkeit und Effizienz von Lösungen
Aber auch die für eine Datenmigration benötigte Zeit ist relevant – denn Zeit ist auch in der IT Geld und Migrationen müssen effizient und schnell erledigt werden. Werden minderwertige Tools verwendet, so können diese die Projektdauer teilweise massiv verlängern. Das liegt meist daran, dass viele Tools vor langer Zeit für irgendeine Art von Datenmanagement, Replikation oder Tiering entwickelt wurden.

Man kann sie zwar auch nutzen, um Daten zu migrieren, dafür wurden sie jedoch nie speziell entwickelt. Insbesondere bei der Bearbeitung größerer Datenmengen bekommen diese Tools aufgrund ihres Designs Probleme, weil die enormen Datenmengen von heute zu der Zeit ihrer Entstehung nicht vorhersehbar waren. Aktuelle, moderne Migrationslösungen müssen hingegen in der Lage sein, Petabytes an Daten einfach zu bearbeiten.

Dazu müssen Teile des Prozesses automatisiert und orchestriert werden und Teilprozesse zum Scannen und Kopieren müssen parallel verlaufen können. Veraltete Tools können weder das eine noch das andere und resultieren in ausufernden Projektzeiten. Neben der Sicherung der Datenintegrität ist es also ebenso wichtig, dass Projekte effizient verlaufen. Sonst muss sich die IT den Fragen der Unternehmensleitung stellen, etwa warum es nicht schneller geht oder der ROI von Neusystemen nicht verwirklicht werden kann.

Fazit: Unsichere Software ist keine Alternative
Bei dem Vorhaben Budget einzusparen, lässt sich so manche IT-Abteilung dazu verleiten, kostenfreie Software im professionellen Unternehmensumfeld anzuwenden. Bei kleineren, nicht sicherheitsrelevanten Aufgaben mag das noch funktionieren. Wenn es jedoch um die Sicherheit von Netzwerken und Daten geht, hört der Spaß schnell auf.

Denn wer die Sicherheit des Unternehmens und seiner Daten durch unsichere Software aufs Spiel setzt, spielt nicht nur mit der Integrität der Unternehmensdaten, sondern auch mit seinem Job und riskiert gar juristische Konsequenzen für sein Unternehmen. Und genau gerechnet sind professionellere Lösungen nur auf den ersten Blick teurer.

Im Gegenteil spart man meist Kosten – insbesondere, wenn man damit die Projektdauer enorm verkürzen kann. Warum also seinen Job mit der Nutzung einer unlizenzierten, unsicheren und langsamen Software aufs Spiel setzen – um am Ende sehr wenig Budget einzusparen?

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