Heutzutage wollen viele Unternehmen „daten-gesteuert“ sein, aber nur wenige erfüllen tatsächlich die Voraussetzungen, um an der „Data Economy“ teilzunehmen. Eine dieser zentralen Voraussetzungen ist die Fähigkeit, Daten kontrolliert über Unternehmensgrenzen hinweg zu teilen und Daten Dritter nahtlos in die eigenen Systeme integrieren zu können.
Laut einer von Snowflake in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage geben nur 35 Prozent der Führungskräfte in Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 250 Millionen US-Dollar an, dass sie dies beherrschen (international: 45 %). Fast die Hälfte aller Unternehmen (48 %) hat eine:n leitende:n Angestellte:n bestimmt, welche:r für die Umsetzung der Datenstrategie verantwortlich ist.
Bei „Data Economy Leadern“ sind das mehr als zwei Drittel. Diese besser organisierte Gruppe arbeitet mit einer breiteren Datenbasis und erzielt laut Report auch bessere Ergebnisse. In der Zwischenzeit ebnet die Europäische Union den Weg für die Datenwirtschaft mit neuen Verordnungen, und die Rolle des "Datenjägers" wird in den nächsten Jahren immer wichtiger.
„Die Data Economy umfasst das weltweite Angebot von und die Nachfrage nach Echtzeit-Daten, Datenanwendungen und Datendiensten. Sie bietet jedem Unternehmen die Chance, sich erheblich weiterzuentwickeln, beispielsweise indem mittels eigener Daten neue Einnahmequellen erschlossen oder Produkte und Dienstleistungen durch die Nutzung von Daten Dritter verbessert werden“, sagt Jennifer Belissent, Principal Data Strategist bei Snowflake.
„Unser Benchmark-Bericht zeigt auf, wie schnell Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Datenkompetenzen vorankommen. Dabei zeigt sich, dass sich eine Data Economy-Readyness schon heute auf die Geschäftsergebnisse auswirkt: Mehr als drei Viertel der Unternehmen, die wir als ‚Leader‘ identifiziert haben, verzeichneten in den letzten drei Jahren ein positives jährliches Umsatzwachstum und übertrafen damit die Nachzügler bei weitem.“
Menschen und Prozesse auf dem richtigen Weg, Technologie hinkt hinterher
Laut dem Data Economy Benchmark Report von Snowflake unterstützt die Führungsebene in vielen Unternehmen das Ziel, datenorientierter zu werden (45 %). Noch mehr Unternehmen verfügen bereits über eine klar definierte Datenstrategie (58 %).
Fast die Hälfte (48 %) gibt an, dass sie einen leitenden Mitarbeiter mit der Gesamtverantwortung für die Umsetzung ihrer Datenstrategie betraut haben, und viele Unternehmen (62 %) haben es sich zum Ziel gesetzt, ihr gesamtes Unternehmen für den Umgang mit Daten zu qualifizieren, d. h. ein Datenkompetenzprogramm für alle Mitarbeiter einzuführen.
Die Zahlen sinken erheblich, wenn Führungskräfte nach Fähigkeiten ihrer Datenplattformen gefragt werden: Etwa ein Viertel verfügt über leicht skalierbare und elastische Systeme (23 %), drei Viertel (77 %) haben mit Ausfällen oder Störungen zu kämpfen.
Weniger als ein Viertel kann externe Daten aus neuen Quellen nahezu in Echtzeit integrieren (23 %) und noch weniger (15 %) geben an, dass ihre Lösung die gemeinsame Nutzung und den Zugriff auf Live-Daten nahezu in Echtzeit ermöglicht, ohne dass diese kopiert und verschoben werden müssen.
Data Economy Leader haben tolle Ergebnisse, sind aber immer noch selten
Snowflake definiert „Leader“ durch vier Schlüsselfähigkeiten: Sie haben ungehinderten Zugang zu ihren Daten, unabhängig davon, wo diese gespeichert sind, sie nutzen Daten, um alle oder die meisten ihrer Geschäftsentscheidungen zu treffen, sie nutzen Daten, um strategische Ziele zu erreichen, und sie sind in der Lage, Daten sicher mit externen Partnern zu teilen.
Derzeit erfüllen nur sechs Prozent des gesamten Panels diese Voraussetzungen – und nur ein Prozent der befragten deutschen Unternehmen.
Mehr als drei Viertel der Leader (77 %) verzeichneten in den letzten drei Jahren ein positives jährliches Umsatzwachstum. Nur 36 Prozent der „Nachzügler“, der Gruppe mit den schlechtesten Ergebnissen in Bezug auf die vier Leader-Fähigkeiten, konnten von sich dasselbe sagen.
Auch bei anderen Schlüsselkennzahlen konnten deutlich mehr Leader über die letzten drei Jahre Verbesserungen erzielen, zum Beispiel beim Marktanteil (60 % gegenüber 31 %), der Gewinnspanne (62 % gegenüber 36 %) sowie der betriebliche Flexibilität und Schnelligkeit (63 % gegenüber 44 %).
„Hindernisse, die Nachzügler davon abhalten, voll an der Datenwirtschaft teilzunehmen, sehen wir in drei Bereichen: Technologie, Menschen und Prozesse. Die meisten Nachzügler nutzen noch immer alte, vor Ort installierte Technologien, die nicht skalierbar oder für moderne Datenanforderungen geeignet sind“, fügt Belissent hinzu.
„Darüber hinaus fehlt es ihren Führungskräften an den erforderlichen Fähigkeiten, um ihre Datenstrategien zu entwickeln und umzusetzen, und sie sind nicht in der Lage, Prozesse zu implementieren, die es ihnen ermöglichen, Daten gemeinsam zu nutzen und zusammenzuarbeiten.“
„Im Gegensatz dazu nutzen unsere Data Economy Leader die Datenplattformen in der Cloud. Sie verfügen über eine starke, datenkundige Führung, die einen unternehmensweiten Ansatz, der Dateninnovation fördert, und haben Prozesse eingeführt, die ihre Daten für eine Zusammenarbeit bereitstellen.“
EU definiert die Data Economy-Spielregeln und Datenjäger werden gefragt sein
„Die Gruppe der Leader mag heute noch klein sein – das sollte die anderen Entscheider aber auf keinen Fall in Sicherheit wiegen: Das Tempo des Rennens könnte sich recht schnell erhöhen“, warnt Jennifer Belissent. „Die EU legt in mehreren Initiativen, zum Beispiel dem EU Data Act oder dem EU AI Act, gerade die Spielregeln für die Datenwirtschaft fest.“
„Sie klärt unter anderem, wer unter welchen Bedingungen einen Mehrwert aus welchen Daten schaffen kann, und verringert damit die Unsicherheit in Bezug auf das Sammeln und den Umgang mit Daten. Sobald diese Regeln in Kraft getreten sind, werden die Unternehmen höchstwahrscheinlich ihr Tempo erhöhen, um datengesteuerte Teilnehmer an der Datenwirtschaft zu werden.“
„Eine Strategie, auf die sie setzen werden, ist die Einstellung oder Ausbildung von ‚Datenjägern‘. Datenjäger oder -scouts suchen nach externen Daten, die dem eigenen Geschäft einen Mehrwert liefern können. Dazu müssen sie die Datenlandschaft verstehen: Welche Daten gibt es da draußen? Wer sind die Anbieter? Wo können wir neue Daten finden, die noch nicht auf Datenmärkten angeboten werden?“
„Datenjäger müssen auch ihr Geschäft und den breiteren Geschäftskontext kennen. Wie verändert sich das Umfeld? Welche Daten wird sowohl mein Unternehmen oder mein Partner-Ökosystem benötigen? Gute Datenjäger antizipieren Veränderungen, identifizieren potenzielle Quellen und erschließen diese, anstatt darauf zu warten, dass die Daten zu ihnen kommen.“