Daten aus dem Industrial Internet of Things (IIoT) führen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zumeist ein Inseldasein. In zwei Drittel der produzierenden Unternehmen können diese Daten nicht über die Grenzen der Abteilung, in der sie erhoben werden, geteilt werden. So schaffen es zwar viele Unternehmen, ihre IIoT-Infrastruktur oder auch Produktionsprozesse basierend auf den Daten zu verbessern – das Potenzial der Data Economy können sie so aber nicht erschließen.
So lauten die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter IT-Verantwortlichen in der Industrie, die die Data-Cloud-Spezialisten von Snowflake in Auftrag gegeben hatten.
Die Umfrage zeigt auch: Zurückbleiben wollen die wenigsten – mehr als ein Viertel will das Teilen von Daten über Abteilungsgrenzen hinaus innerhalb der nächsten zwölf Monate beherrschen (28%), und fast noch einmal so viele (24%) wollen das zumindest langfristig können.
Zentrale Hürden auf dem Weg zu einem besseren IIoT: Ein Mangel an qualifiziertem Personal – aber auch Sicherheitsbedenken und eine geringe Priorisierung.
„In einer vernetzten Welt haben es Einzelkämpfer schwer. Wer heute in der Lage ist, eigene Daten mit Kunden, Partnern und Unternehmen der Lieferkette zu teilen, macht sein Ökosystem stärker “, sagt Arjan van Staveren, Country Manager Deutschland bei Snowflake.
„Wer Daten aus diesem Ökosystem nahtlos wieder in die eigenen Planungssysteme integrieren kann, arbeitet auf einer sehr viel besseren Datenbasis als Data-Economy-Außenseiter. IT-Verantwortliche in produzierenden Unternehmen im DACH-Raum scheinen das sehr gut verstanden zu haben und arbeiten daran, die IIoT-Inseln ans Daten-Festland anzuschließen.“
IIoT-Daten sind Inseldaten
„Der Fokus der IT-Verantwortlichen war bislang nach innen gerichtet“, ergänzt Arjan van Staveren. „Dementsprechend klein ist noch der Anteil derjenigen, die ihre IIoT-Daten bereits in einen größeren Kontext einbetten können.“ Etwas mehr als die Hälfte der Befragten im DACH-Raum (51%) können IIoT-Daten in Echtzeit abrufen und innerhalb ihrer Abteilung teilen.
Weiter kommen viele Daten dann allerdings nicht: Zwei Drittel der Unternehmen (66% DACH-übergreifend, D 62%, A 74%, CH 72%) können IIoT-Daten nicht mit anderen Abteilungen teilen, d.h. sie dürften sich auch nicht in ERP- oder anderen Steuerungssystemen wiederfinden.
In noch mehr Fällen (71%) können IIoT-Daten auch nicht über Unternehmensgrenzen hinweg geteilt werden und die Integration von externen Daten klappt ebenfalls in den meisten Fällen noch nicht (69%).
Als Hürden auf dem Weg zu einem „optimalen IIoT“ nennen die Verantwortlichen den Mangel an IIoT-erfahrenem (D 45%, A 42%, CH 36%) oder daten- und analyse-geschultem (D 34%, A 38%, CH 40%) Personal, aber auch Sicherheitsbedenken bei der Vernetzung (D 27%, A 36%, CH 38%) sowie eine mangelnde Priorisierung (D 34%, A 30%, CH 22%).
Innovationsschub in 2023
Innerhalb der kommenden Monate wollen viele weitere der produzierenden Unternehmen ihr IIoT für die Data Economy bereit machen. Ein weiteres Viertel der IT-Verantwortlichen in Deutschland und fast je ein Drittel in Österreich und der Schweiz (je 32%) wollen dann in der Lage sein, IIoT-Daten in Echtzeit unternehmensweit zu teilen.
Etwa ein weiteres Drittel (D 27%, A 38%, CH 30%) will das über die Lieferkette hinweg können und viele weitere (D 28%, A 17%, CH 38%) wollen auch Drittanbieterdaten in die eigenen Systeme integrieren können.
Dass es sich auszahlt, das eigene Unternehmen zum Teil der Datenökonomie zu machen, hat Snowflake in seinem vorangegangenen Report „Snowflake Data Economy Benchmark“ gezeigt: Mehr als drei Viertel (77%) der versierten, daten-gesteuerten Unternehmen („Leader“) verzeichneten demnach in den letzten drei Jahren ein positives jährliches Umsatzwachstum. Nur 36 Prozent der „Nachzügler“ konnten von sich dasselbe sagen.