Die Telemetrie-Datenerfassung verbessert sich zunehmend. Das Sammeln und Analysieren von Nutzungsdaten in Anwendungen hilft Software-Anbietern nicht nur bei der Preisgestaltung, sondern auch beim Aufbau hybrider IT-Portfolios für unterschiedliche Kundensegmente. Das zeigt der Report der neue Monetization Monitor: Software Usage Analytics 2022 von Revenera.

Laut der weltweiten Umfragen unter Produktmanagern und Entwicklungschefs setzen bereits 62% der Softwareanbieter auf Software Usage Analytics. Die erfassten Daten zeigen, ob Kunden die Software überhaupt verwenden (52%), welche Produktversion zum Einsatz kommt (49%), ob Funktionen aufgerufen werden (45%) und wie sich die Nutzung verändert (45%).

Von den Befragten, die Telemetrie bzw. Softwarenutzungsanalysen für effektiv oder sehr effektiv halten, nutzen 77% die quantitativen Daten zudem zur Kundensegmentierung.

Dabei ist der Reifegrad der Lösungen im letzten Jahr deutlich gestiegen – insbesondere was die Automatisierung der Datenerfassung angeht. Der Anteil an Anbietern, die hier auf manuelle, sehr zeitaufwändige Prozesse zurückgreifen, fiel um fast 10 Prozentpunkte von 44% im Vorjahr auf 35% in 2022.

Trotzdem besteht noch viel Optimierungsbedarf. Momentan sind gerade einmal ein Viertel (26%) der Befragten mit ihren eigenen Analytik-Fähigkeiten vollauf zufrieden. Die Botschaft von der Relevanz von Nutzungsdaten für die Weiterentwicklung von Roadmaps sowie der Umstellung auf Geschäftsmodelle mit wiederkehrenden Umsätzen ist jedoch angekommen.

So planen 18% der Befragten ihre Aktivitäten rund um das automatisierte Sammeln der Daten in den nächsten zwei Jahren zu verstärken – immerhin doppelt so viel wie noch im Vorjahr (2021: 9%).

Bis 2024 soll der Anteil auf 80% ansteigen. Dazu trägt auch der anhaltende Trend in Richtung nutzungsbasierte Geschäftsmodelle bei – allen voran SaaS. 41% der Produktmanager gehen davon aus, dass sich die Adoption von Lösungen rund um Usage Analytics in den nächsten eineinhalb Jahren weiter fortsetzt. Unter SaaS-Anbietern sind es 34%.

Neben den quantitativen Daten der Software Usage Analytics setzen Anbieter zudem weiter auf qualitative Methoden, um das Nutzerverhalten von Anwendern zu verstehen und Kunden-Feedback einzuholen. Am effektivsten werden hier Kundenbefragungen (27%) angesehen. Dahinter folgen Anrufe im Support-Center (24%), Rückmeldungen aus dem Vertrieb (15%) sowie E-Mail-Umfragen (11%).

„Die Softwareindustrie sieht sich momentan als Diener zweier Herren: Zum einen heißt es im Zuge der digitalen Transformation Anwendungen in die Cloud zu holen. Zum anderen wollen bestehende Kunden mit On-Premise-Lösungen weiter unterstützt werden,“ erklärt Nicole Segerer, SVP und General Manager bei Revenera.

„Der Einsatz von Software Usage Analytics ist hier entscheidend, um den Balanceakt zwischen hybriden Geschäftsmodellen zu meistern. Anbieter müssen wissen, wie ihre Anwendungen genutzt werden, wo der Mehrwert für den Anwender liegt und was dieser bereit ist zu zahlen. Nur so können sie entsprechende Angebote schnüren, Kunden langfristig binden und im dynamischen Softwaremarkt wettbewerbsfähig bleiben.“

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