Ab 2022 werden die Privaten Krankenversicherungen (PKV) ihren Mitgliedern die elektronische Patientenakte (ePA) bereitstellen. Dafür ist der Aufbau einer hochstandardisierten und zugleich sicheren Infrastruktur erforderlich. In diesem Zusammenhang hat der IT-Dienstleister adesso SE mit dem Technologiehersteller RISE eine „Präferierte Partnerschaft“ abgeschlossen.
In der Privaten Krankenversicherung wird die elektronische Patientenakte (ePA 2.0) zum 1. Januar 2022 starten. Ab diesem Zeitpunkt wird die – bei der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) bereits eingeführte – ePA mit wesentlich umfangreicheren Funktionen ausgestattet sein. Ein Beispiel dafür ist der elektronische Impfpass, der dann in der ePA gespeichert sein wird.
Die Nutzung der RISE-Technologie durch adesso ist primär auf jenen PKV-Markt ausgerichtet, den adesso mit seiner Anwendungslandschaft in|sure Ecosphere, einer evolutionären Standardsoftware für den Versicherungsmarkt, bereits beliefert. Neben der zügigen Implementierung der ePA ermöglicht die Kooperation der beiden Unternehmen darüber hinaus, den Kunden auch innovative versicherungsspezifische Mehrwertfunktionen anzubieten.
Der österreichische Hochtechnologiehersteller RISE, mit einem Sitz in Berlin, ist ein IT-Systemhaus für IT-Komponenten der Gesundheits-Telematikinfrastruktur (TI) und der ePA in Deutschland. RISE ist aktuell einer von drei Herstellern von zugelassenen ePAs und hat einen der drei in Deutschland zugelassenen Konnektoren für die Telematikinfrastruktur entwickelt.
Die von RISE entwickelte ePA wird heute von mehr als 85 der aktuell 103 gesetzlichen Krankenkassen eingesetzt. RISE führt derzeit bereits die ePA-Anbindungen von mehreren Privaten Krankenversicherungen durch, die nicht in|sure Ecosphere nutzen. RISE ist zudem auch der Hersteller des zentralen eRezept IDP (Identity Provider), der noch dieses Jahr auf den Markt kommen wird.
Im Laufe dieses Jahres wird die ePA an die Lösungen von adesso insurance solutions (in|sure Health Policy und in|sure Health Claims) angebunden. Darüber hinaus wird sich adesso als erfahrener Prozess- und Technologie-Berater in die Kooperation einbringen, um der Assekuranz wirtschaftliche Lösungen anzubieten und um Versicherten die ePA als Begleiter für ihr persönliches Gesundheitsmanagement bereitzustellen.
Das Leistungsspektrum von adesso umfasst die Konzeption, Implementierung und Integration der ePA in die Prozess- und IT-Landschaft von Versicherungen sowie den Aufbau einer „App-Factory“ zur Entwicklung und Nutzung interner und externer Mehrwertservices, um Versicherer vom „Health Payer“ zum „Health Partner“ zu transformieren.
„Die Einführung der ePA ist eine komplexe Herausforderung, für die es keine übertragbaren Blaupausen gibt. Entscheidend ist deshalb die Zusammenarbeit aller Akteure. Mit RISE haben wir einen erfahrenen Partner an unserer Seite, um die Privaten Krankenversicherungen bei der ePA-Realisierung zu unterstützen“, so Stefan Riedel, Vorstand für Versicherungen bei adesso.
„Die ePA ist der nächste logische Schritt, um Versicherten eine optimal integrierte Versorgung zu bieten, denn sie wird mit der Übertragung von Befunden, Diagnosen und Therapiemaßnahmen eine übersichtliche Informations- und Entscheidungsgrundlage für Ärzte, Therapeuten und Apotheken bieten“, ergänzt Dr. Christian Schanes, Leiter Telematik & IT-Security bei RISE.
„Zwar sind PKV-Unternehmen anders als gesetzliche Kassen nicht verpflichtet, ihren Versicherten bereits dieses Jahr eine ePA anzubieten. Aber in der Branche gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung – es wächst die Erkenntnis, dass man hier investieren könnte, um gegenüber den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht ins Hintertreffen zu geraten.“