Über kaum ein Thema wird momentan so viel diskutiert wie über die Arbeit im Homeoffice. Wird sie bleiben, wenn Corona überstanden ist, oder kommt die Präsenzpflicht im Büro zurück? Nicht immer geht es hier um persönliche Vorlieben. Auch nach mehr als einem Jahr nach dem ersten Lockdown haben Unternehmen noch Probleme, ihren Mitarbeitern eine sichere und reibungslose Arbeit von zu Hause zu ermöglichen.

Einigen fällt es schwer, die entfernten Rechner zu schützen und mit Updates zu versorgen, andere scheitern daran, die telefonische Erreichbarkeit der Mitarbeiter am Heimarbeitsplatz sicherzustellen. Oft nutzen diese dann ihren privaten Telefonanschluss, was schnell dazu führt, dass Kollegen, Geschäftspartner und Kunden auch außerhalb der Arbeitszeiten durchklingeln und Familienmitglieder erreichen.

Allerdings gibt es inzwischen gut funktionierende Lösungen für solche Probleme, wobei erstaunlich selten Thin Clients dazugezählt werden, und das obwohl die Geräte eigentlich prädestiniert sind für den Einsatz im Homeoffice. Zum einen sind sie wartungsarm und lassen sich gut remote verwalten, zum anderen bieten sie eine hohe Sicherheit, da die Arbeitsumgebung im geschützten Rechenzentrum läuft und auf den Geräten selbst keine Firmendaten gespeichert werden.

Womöglich rührt die Skepsis daher, dass Thin Clients ursprünglich einige Schwächen hatten – ausgerechnet bei der Nutzung der modernen Kommunikationstools, die zur neuen Arbeitswelt einfach dazugehören: Die Netzwerkprotokolle waren schlicht nicht für die Übertragung von Multimediadaten gedacht.

Dadurch war die Sprach- und Videoqualität nicht immer optimal, doch die Anbieter von VDI-Lösungen (Virtual Desktop Infrastructure) haben längst nachgebessert und stellen Plugins für beliebte Konferenzdienste wie Teams, Webex und Zoom bereit, sodass sich diese komfortabel und mit guter Verbindungsqualität in VDI-Umgebungen nutzen lassen.

Nachholbedarf gab es zuletzt noch beim Einsatz von Terminalservern. Hier konnte man zwar die Telefon- oder Videokonferenzanwendung auch direkt auf dem Thin Client laufen lassen, doch die bessere Sprach- und Videoqualität ging zu Lasten des Bedienkomforts. Der Nutzer hätte für die Steuerung der Anwendung seine gewohnte Arbeitsumgebung verlassen und auf die Oberfläche des Thin Client wechseln müssen.

Doch auch für dieses Dilemma gibt es mittlerweile smarte Lösungen, die Anwendungen auf dem Thin Client stärker in den Remote-Desktop einbinden, sodass Mitarbeiter sie von dort bequem bedienen können.

Das funktioniert beispielsweise beim Softphone, das zur festen Homeoffice-Ausstattung gehören sollte – schließlich wollen die meisten Anrufer nur schnell eine Kleinigkeit klären, ohne erst einen Termin für eine Videokonferenz zu vereinbaren.

Das funktioniert aber auch für den Browser auf dem Thin Client, der browserbasierte Videokonferenzdienste oder Schulungsvideos mit hoher Qualität darstellt und nahtlos in die Browser-Anwendung des Remote-Desktops eingebunden ist.

Mit solchen Lösungen sind Mitarbeiter im Homeoffice telefonisch erreichbar und nutzen Videokonferenzlösungen, ohne dass sie Abstriche bei der Sprachqualität machen müssen oder eine umständliche Bedienung sie überfordert.

Damit spricht heute tatsächlich nichts mehr gegen Thin Clients im Homeoffice und viele Unternehmen täten sich leichter, ihren Mitarbeitern dauerhaft mehr Freiheiten bei der Wahl des Arbeitsortes einzuräumen, würden sie die schlanken Geräte als Alternative zu PCs und Notebooks in Erwägung ziehen.

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