Immer mehr Unternehmen setzen für den digitalen Wandel auf Change-Management. Sechs von zehn Firmen (59 Prozent) nutzen entsprechende Methoden. Im Fokus für die Firmen steht dabei New Work, Homeoffice und mobiles Arbeiten. Acht von zehn Unternehmen (83 Prozent), die auf Change-Management setzen, fokussieren sich auf die Etablierung neuer Arbeitsstrukturen.
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage von Bitkom Research und Tata Consultancy Services (TCS) unter 951 Unternehmen in Deutschland.
„Die Covid-19-Pandemie hat die Arbeitswelt innerhalb kürzester Zeit fundamental verändert“, sagt Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration von TCS. „Unternehmen brauchen ein konsequentes Change-Management, um den kontinuierlichen Wandel aktiv zu gestalten, statt nur im Nachhinein zu reagieren. Firmen, die sich noch nicht mit dieser Frage beschäftigt haben, laufen Gefahr, an Attraktivität als Arbeitgeber einzubüßen.“
Weitere Schwerpunkte für Change-Management sind die Anpassung von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen (47 Prozent), die Einführung neuer Software-Anwendungen (40 Prozent) sowie die Weiterbildung der Beschäftigten (30 Prozent). Seltener liegt das Augenmerk auf Kooperationen mit externen Partnern (18 Prozent) oder dem Kauf/Verkauf von Unternehmensanteilen (vier Prozent).
Doch nur jedes siebte Unternehmen (14 Prozent) beschäftigt ein eigenes Team für Change-Management oder Fachexperten, um die Veränderungsprozesse im Unternehmen zu gestalten. In fast jedem zweiten Unternehmen (48 Prozent) liegt die Verantwortung bei der IT-Abteilung. In größeren Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten liegt die Verantwortung häufig in einer speziellen Digitalisierungseinheit (63 Prozent).
Dies ist aber nur bei einem Viertel (24 Prozent) der Firmen mit weniger als 200 Mitarbeitern der Fall. Hier ist das Change-Management häufig direkt bei der Geschäftsführung verankert (31 Prozent).
„Es gibt keine Blaupause, wo Change-Management am besten im Unternehmen verankert werden sollte“, sagt TCS-Experte Kay Müller-Jones. „Denn Veränderungen und Transformation finden überall im Unternehmen statt. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Beschäftigte ein Change-Management nicht einfach nebenbei erledigen können.“
Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services von März bis Mai 2021 durchgeführt hat. Dabei wurden 951 Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind.
Dazu zählen Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik und Operatives Geschäft. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern. Nach 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 ist dies die sechste gemeinsame Studie von TCS und Bitkom Research.