Was sind die Influencer-Marketing-Trends für 2022? Reachbird hat zum vierten Mal in Folge Expertinnen und Experten befragt und die wichtigsten Trends für das neue Jahr zusammengetragen. Werbetreibende Unternehmen, Agenturen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Influencerinnen und Influencer berichten im Influencer-Marketing-Trendreport 2022 aus ihrer Perspektive.

Zentrales Ergebnis des Influencer-Marketing-Trendreports 2022: Influencer-Marketing findet nicht nur auf Instagram statt. Neben der boomenden Plattform TikTok stehen auch LinkedIn und Podcasts nächstes Jahr im Fokus. Plattformübergreifend kommt im neuen Jahr keiner mehr um Bewegtbild, genauer gesagt Kurzvideo und Live-Formate, herum.

Zudem werden Influencer Relations wichtiger, da sich Influencerinnen und Influencer zunehmend unabhängig von kurzfristigen Kooperationen machen und stärker ihre eigenen Produkte und Marken bewerben werden. Dieser Trend, bei dem Influencerinnen und Influencer selbst zu Unternehmern werden und in Konkurrenz zu etablierten Unternehmen treten, wird als Creator Economy bezeichnet.

Insgesamt stehen unter den Trends für 2022 die drei Themen Corporate-Influencer, Live-Formate und Influencer-Podcasts im Fokus. Die Expertenbeiträge im Trendreport 2022 geben spannende Einblicke in aktuelle und zukünftige Entwicklungen sowie praxisbezogene Anregungen für die eigene Influencer-Marketing-Strategie:

Die Top 10 der Influencer-Marketing-Trends

  1. Influencer Relations werden immer wichtiger – Zunahme langfristiger Kampagnen
    Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Influencerinnen und Influencer immer kritischer bei der Auswahl ihrer Kooperationspartner werden. Daher sollten Marken ihren Fokus auf den Beziehungsaufbau mit Influencerinnen und Influencern legen, die sich mit der Marke identifizieren und langfristige Kooperationen anstreben.

  1. Zusätzliche Einnahmequellen durch Influencer-Podcasts und exklusive Plattform-Deals
    Mit ihrem Podcast „hobbylos“ machen es die beiden Influencer Julien Bam und Rezo bereits vor. Durch einen exklusiven Deal mit Spotify haben sie sich eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen, die für mehr Bindung zur Community sorgt und auch ihre Sichtbarkeit und Reichweite fördert. Diese Vorteile sprechen dafür, dass 2022 weitere exklusive Influencer-Podcasts zu erwarten sind.

  1. Unabhängigkeit durch eigene Influencer-Brands und Investorentätigkeiten
    In den vergangenen Jahren war immer wieder zu beobachten, dass Influencerinnen und Influencer sich mit ihrer eigenen Marke erfolgreich selbstständig gemacht haben oder zu Investorinnen und Investoren geworden sind. Influencer werden sich auch zukünftig immer unabhängiger von One-Shot-Kooperationen machen.

  1. Corporate-Influencer und Employer Branding
    Influencer-Marketing kann mehr als nur Verkaufen. Das haben auch viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schon verstanden. Zukünftig werden Influencerinnen und Influencer immer mehr im B2B-Bereich und für Employer Branding eingesetzt.

  1. Qualitative Bewertung von Influencer-Marketing-Kampagnen gewinnt an Bedeutung
    Quantitative Ziele lassen sich leichter messen, aber die Qualität von Content, Interaktionen und Conversions werden 2022 immer mehr in den Fokus rücken. Vor allem, wenn es um den Vergleich von Kampagnen geht, wird die subjektive Wahrnehmung der Communities stärker im Mittelpunkt stehen.

  1. Kurzvideo-Content wird wichtig – TikTok als Shootingstar
    Kurzvideos auf TikTok oder die Instagram Reels erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit und überholen die klassischen Bildposts. Social-Media-Nutzer stellen zunehmend höhere Ansprüche an den Gehalt des Contents. Die Devise lautet deshalb „Auffallen statt Untergehen“. Gerade die Plattform TikTok, die wie keine andere Social-Media-Plattform für Kurzvideos steht, wird 2022 von diesem Trend profitieren.

  1. Best Ager Influencer gewinnen an Ansehen und Reichweite
    Gerade durch die anhaltende Corona-Situation haben sich viele Aktivitäten in den digitalen Raum verlagert. Für digitale Werbetreibende erschließen sich somit immer mehr neue Zielgruppen, vor allem die als „Best Ager“ bezeichnete Altersgruppe 50+. Um diese effizient zu erreichen, werden zunehmend Best Ager Influencer eingesetzt, die durch ihre jahrelange Konsumerfahrung loyale und authentische Kooperationspartner sind.

  1. Zunehmende Transparenz in der Preispolitik
    Umsatzbasierte Variablen für Influencer-Honorare werden im neuen Jahr an Bedeutung gewinnen, um ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis im Influencer-Marketing zu gewährleisten. Generell ist Transparenz bezüglich der Preispolitik im Influencer-Marketing ein positiver Trend, der gemeinschaftlich vorangetrieben werden sollte.

  1. Live-Formate in Zukunft wesentlicher Bestandteil in der Content-Produktion
    Ähnlich wie beim persönlichen Austausch können in einem Live-Format Produkte dem Kunden nähergebracht werden. Influencerinnen und Influencer sind damit nahbarer für ihre Communities und es besteht der Vorteil, dass E-Commerce mit Entertainment verknüpft werden kann. Liveshopping wird demnach 2022 immer mehr in den Fokus rücken.

  1. Influencer in der politischen Interessenvertretung
    Seit 2019 das berühmte Video von YouTuber Rezo durch die Medien ging, trauen sich immer mehr Influencerinnen und Influencer, ihre politischen Interessen zu äußern. Zukünftig werden sie verstärkt am politischen Diskurs teilnehmen und ihre Meinung auf Social Media vertreten.

Für den Geschäftsführer von Reachbird, Usama Abu-Pascha, der gleichzeitig auch das Digital-Marketing-Geschäft bei adesso leitet, geht von den prognostizierten Trends ein klares Signal für die Consulting-Branche aus: „Wir stellen uns im kommenden Jahr darauf ein, dass immer mehr Unternehmen, gerade auch aus dem B2B-Bereich, ihren Fokus auf Influencer-Marketing legen.“

„Gerade datenbasierte und KPI-getriebene Influencer-Kampagnen bieten den Unternehmen schnelle und wertvolle Insights, wie der Markt ‚tickt‘. Auch Social Commerce bietet hier viel neues Potenzial. Influencer-Marketing wird so, mit durchdachten Mechanismen und langfristigen Beziehungen, zu einem klaren Wettbewerbsvorteil für diese Unternehmen.“

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