Unternehmen wollen digitaler werden, doch sehen sie sich auch mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Was bremst die digitale Transformation? Bitkom Research und Tata Consultancy Services (TCS) haben diese Frage in einer repräsentativen Umfrage untersucht.

Als größte Herausforderungen sehen deutsche Firmen die hohen Anforderungen an den Datenschutz (62 Prozent) und an die IT-Sicherheit (56 Prozent). Darüber hinaus erachten vier von zehn Unternehmen langwierige Entscheidungsprozesse (40 Prozent) sowie fehlende Vorgaben aus der Geschäftsleitung (30 Prozent) als Bremsklötze ihres digitalen Wandels.

Fast ein Drittel der Unternehmen (30 Prozent) geben zudem an, dass ihnen schlichtweg die Digitalkompetenzen fehlen. Insbesondere im KI-Bereich mangelt es an entsprechenden Experten. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten nennt den Mangel an Expertise als Hemmnis, um Künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen. Dabei hält jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) den Einsatz von KI für den entscheidenden Faktor seiner zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit.

„Unternehmen können sich projektbezogen externe Experten hinzuholen. Für einen langfristigen und nachhaltigen Wandel sollten Unternehmen jedoch internes Know-how aufbauen und Fachkräfte mit Digitalkompetenzen rekrutieren oder selbst aus- und weiterbilden“, sagt Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting & Services Integration bei TCS.

Alarmsignal: Immer mehr Firmen mangelt es an finanziellen Mitteln
Doch immer mehr Unternehmen können sich keine Investitionen leisten. Tatsächlich berichtet jede achte Firma (12 Prozent), aktuell kein Budget für die Digitalisierung zu haben. Das sind 5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2020. 2019 gaben dies sogar nur 1 Prozent der Befragten an.

Ein kleiner Anteil der Firmen hat zwar ausreichende Geldmittel zur Verfügung, scheut jedoch das Risiko (7 Prozent). Insgesamt investieren die Unternehmen 5,8 Prozent ihres Gesamtumsatzes in die Digitalisierung. Damit sind die Investitionen leicht rückläufig (-2 Prozent). In der Vergangenheit stiegen die Investitionen deutscher Unternehmen stetig – Jahr für Jahr um mindestens 7 Prozent.

„Dies ist insofern ungewöhnlich, da Investitionen in die Digitalisierung weiterhin ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sind. Sie dienen insbesondere auch dazu, flexibler und robuster gegenüber zukünftigen Herausforderungen zu werden,“ sagt Studienleiter Müller-Jones. „Gerade die immer noch aktuelle Covid-19-Situation hat deutlich gemacht, dass weiterhin ein großer ‚digitaler‘ Handlungsbedarf beispielsweise bei der Flexibilisierung und der Optimierung von globalen Lieferketten besteht.“

Weitere Ergebnisse der Trendstudie von Bitkom Research und TCS, etwa zum Einsatz von Schlüsseltechnologien, sowie ausführliche Branchenergebnisse für die Informations- und Kommunikationstechnologie, den Handel, Chemie und Pharma, Versicherungen und Finanzen, den Automobilbau sowie Maschinen- und Anlagenbau gibt es unter www.studie-digitalisierung.de.

Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services von März bis Mai 2021 durchgeführt hat. Dabei wurden 951 Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind.

Dazu zählen Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik und Operatives Geschäft. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern. Nach 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 ist dies die sechste gemeinsame Studie von TCS und Bitkom Research.

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