2019 legte der Bund mit dem „Digitalpakt Schule“ ein milliardenschweres Förderprogramm für die Digitalisierung der deutschen Schulen auf. Doch bis März 2022 kamen lediglich zehn Prozent der vorgesehenen fünf Milliarden Euro auch tatsächlich bei ihnen an. ownCloud plädiert deshalb für einen vereinfachten Zugang von Schulen zu externen Dienstleistern.
Eine Studie, die vor Kurzem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgestellt wurde, geht der Frage nach, woran es bei der Implementierung des Digitalpakts hakt. Bürokratie und unklare Zuständigkeiten sind nicht die alleinigen Ursachen, so das Ergebnis. Eine wichtige Rolle spielt auch die digitale Affinität der Schulleitungen und Lehrkräfte.
Schulen, die dank ihres engagierten Personals bereits in der Vergangenheit auf Digitalisierung setzten, kommen weiter gut voran. Schulen mit bislang rudimentärer digitaler Ausstattung müssen dagegen erst noch ihren Rückstand aufholen. Für die geplante Neuauflage des Programms unter dem Namen „Digitalpakt 2.0“ fordern die Studienautoren deshalb, den Ist-Zustand der Schulen zu berücksichtigen und benachteiligte Schulen gezielter zu fördern.
„Die Digitalisierung von Schulen sollte natürlich nicht vom privaten Engagement einzelner Schulleiter oder Lehrkräfte abhängen“, kommentiert Tobias Gerlinger, CEO von ownCloud, einem Spezialisten für digitale Zusammenarbeit, das Studienergebnis. „Die Schulen benötigen mehr IT-Experten, die aber aufgrund des Fachkräftemangels nur schwer zu finden und sehr teuer sind.“
„Eine Möglichkeit, diesem Dilemma zu entkommen, wäre eine unkompliziertere Beauftragung externer Dienstleister“, so Gerlinger weiter. „Dazu zählen beispielsweise Managed-Services-Anbieter, die Anwendungen wie etwa Kollaborationsplattformen für die Schulen als Service betreiben und administrieren. Durch eine zentrale Vor-Qualifizierung geeigneter Dienstleister könnten die Behörden ihre Beauftragung erheblich entbürokratisieren und beschleunigen.“