Forrester Consulting hat im Auftrag von Instaclustr die Untersuchung „The Advantages of Using Free And Open-Source Software vs. Open-Core Software“ durchgeführt. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass 84 % der Befragten erwägen, eine Managed-Services-Plattform mit Open-Source-Technologien zu nutzen.
Freie und quelloffene Software (Free and Open Source Software – FOSS) ermöglicht es Unternehmen, Technologien vollständig und kostenlos zu nutzen. Bei Open-Core-Lösungen hingegen werden zusätzliche proprietäre Funktionen zu bestehenden Open-Source-Angeboten hinzugefügt und kommerzielle Lizenzgebühren erhoben.
In vielen Fällen führen Open-Core-Lösungen auch zu einer Anbieterbindung und verhindern, dass Unternehmen auf den proprietären Quellcode zugreifen können, auf dem sie ihre eigenen Anwendungen konzipieren.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Untersuchung gehören:
- Vermeintliche Open-Core-Vorteile sind auch kostenlos verfügbar mit FOSS
Die Befragten nennen ein geringeres Risiko (41 %), eine größere Effizienz (39 %) und die Möglichkeit, leichter in die Cloud zu wechseln (33 %), als die wichtigsten Vorteile von Open-Core-Lösungen – was ein hartnäckiges Missverständnis in einigen Unternehmen unterstreicht.
Entscheider, die diese Meinungen vertreten, sollten wissen, dass ausgereifte und in Unternehmen bewährte FOSS-Lösungen eine klare Governance bieten, die von starken Communities gestützt wird. Sie mindern proaktiv die Sicherheitsrisiken und fördern die Effizienz und Interoperabilität von Technologien.
Da es keine proprietären Lizenzbeschränkungen gibt, können FOSS-Anwender auch problemlos in oder sogar zwischen Clouds wechseln.
- FOSS bringt Kosteneinsparungen, Code-Freiheit und Innovationsstärke
Wenig überraschend ist, dass die Befragten niedrigere Kosten (45 %) und Lizenzgebühren (41 %), den vollen Zugang zum Quellcode von Anwendungen (40 %) und die Innovationskraft der Community (40 %) als die wichtigsten Vorteile von FOSS nennen.
- Die Flexibilität spricht für FOSS
Für 47 % der Anwender, die ausschließlich eine FOSS-Strategie verfolgen, ist die flexible Nutzung der vollen Funktionalität einer Lösung ohne jegliche Einschränkung das entscheidende Kriterium. 38 % geben zusätzlich an, dass sie eine vollständige Software-Portabilität benötigen.
- Unternehmen, die bisher einen Open-Core-Weg gehen, brauchen eine bessere Unterstützung bei der Einführung von FOSS
Unternehmen, die Open-Core-Lösungen einsetzen, zeigen Interesse an der Migration zu FOSS, sehen dabei allerdings eine Reihe von Herausforderungen. 39 % geben an, dass es eine uneinheitliche Strategie in den verschiedenen Abteilungen gibt, 31 % sehen einen Mangel an umfassender Unterstützung und 29 % betrachten fehlende Kenntnisse zu Open-Source-Technologien als Hindernis.
Auf die Frage, welche Faktoren diese Unternehmen besser auf die Einführung von FOSS vorbereiten würden, nennen 41 % der Befragten den „Zugang zu qualifizierter, fachkundiger Unterstützung durch externe Parteien“.
- Auch aktuelle FOSS-Nutzer benötigen mehr Partner-Unterstützung
Unternehmen, die FOSS einsetzen, profitieren von zahlreichen Vorteilen, stehen aber auch vor der Aufgabe, das volle Potenzial von Open-Source-Technologien auszuschöpfen. Aus diesem Grund ziehen 84 % der Befragten in Betracht, eine Managed-Services-Plattform zu nutzen oder auch ein Beratungsunternehmen mit Open-Source-Expertise zur Unterstützung hinzuzuziehen.
Zu den wichtigsten Anforderungen der FOSS-Anwender an einen Partner gehören Sicherheit (68 %), Skalierbarkeit (66 %), Support bei der Migration (66 %) und eine allgemeine FOSS-Expertise (65 %).
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass für Entscheidungsträger in der Anwendungsentwicklung die Kosteneinsparungen, die Freiheit des Codes und das starke Community-Engagement die entscheidenden FOSS-Vorteile sind. Außerdem belegt die Studie, dass sie die Grenzen von Open Core überwinden wollen, aber Unterstützung benötigen, um das zu erreichen“, erklärt Peter Lilley, CEO von Instaclustr.
Methodologie
Die von Forrester Consulting im Auftrag von Instaclustr durchgeführte Studie basiert auf den Forschungsergebnissen der Forrester Application Development and Delivery Group sowie den Antworten von 322 Entscheidungsträgern aus der Anwendungsentwicklung in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien und Neuseeland.