Eine Studie im Auftrag von IFS zeigt: Mehr als drei von zehn Unternehmen der Öl- und Gasbranche sowie der Versorger haben Integration und Kollaboration als Ziel, wenn es um die Implementierung neuer Enterprise Software-Systeme geht. Sie gehören zu den wichtigsten Treibern für einen Wechsel.

Für 30 Prozent ist ein besseres Projektmanagement entscheidend, für jeweils 29 Prozent zählen vor allem ein effizienteres Asset Lifecycle Management bzw. höhere operative Effizienz. Im Rahmen der Erhebung zeigte sich zudem, dass 44 Prozent der Unternehmen mit klar definierten Nachhaltigkeits-Zielen mehr Mittel in energieeffizientere Anlagen und eine entsprechende Infrastruktur investieren wollen, um ihre Ziele zu erreichen.

Hürden für den Wandel
Es bestehen jedoch einige Hürden für Investments und den Wandel. In der Hauptsache geht es dabei um die Definition und Messung des ROI von Enterprise Software-Systemen EAM und ERP.

Ein knappes Drittel (29 Prozent) gibt an, die Probleme bei der akkuraten Messung der Wertschöpfung im Rahmen des digitalen Wandels seien erheblich und schwer zu bewältigen. Immer noch ein Fünftel (20 Prozent) sieht diese Hürde sogar als die größte überhaupt bei der Transformation.

Unternehmen benötigen mehr Klarheit und Sicherheit darüber, was EAM und ERP Systeme liefern können: 79 Prozent wünschen sich eine in die Enterprise Software eingebettete Funktion zur Definition und Messung maßgeblicher KPIs. Die teilnehmenden Unternehmen verorten solche KPIs vor allem bei der Nutzung von Ressourcen (34 Prozent), verlängerter Lebensdauer von Anlagen (30 Prozent) und einer höheren Zuverlässigkeit der Anlagen (28 Prozent).

Der Report identifiziert einige weitere Barrieren, die der Einführung von Unternehmenssoftware im Energiesektor im Wege stehen. 26 Prozent beklagen mangelnde Klarheit im Hinblick auf die benötigten Ressourcen und Skills, 19 Prozent vermissen eindeutige Business Cases, was eine Adoption kostenintensiv erscheinen lassen würde. Eine weitere Hürde besteht im mangelnden Konsens zu Prioritäten innerhalb der Unternehmensleitung – angeführt von immerhin 24 Prozent.

Nur 17 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gaben an, bereits eine digitale Transformation durchlaufen und abgeschlossen zu haben. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Ansätze: 65 Prozent implementieren die Funktionen sukzessive, 18 Prozent beginnen mit einer Asset Management-Lösung.

Die Einführung von fortschrittlichen Asset-Management-Lösungen
Mehr als ein Drittel (37 Prozent) sehen eine Asset Management-Strategie als einen derjenigen Aspekte des digitalen Wandels mit den größten unmittelbaren Auswirkungen. Knapp drei Viertel (74 Prozent) betonen hier vor allem den Vorteil einer besseren Wartung mit „Predictive“-Elementen. Angesichts der aktuellen Probleme des Energiesektors sind Tools zur maximalen Betriebsfähigkeit und Effizienz durch besseres Management umso wertvoller.

Gefragt nach ihrer Erwartung an eine Asset Management-Lösung, führten viele Teilnehmer gleich nach den optimierten Wartungsmöglichkeiten neue Perspektiven bei Terminierung und Disposition an (71 Prozent), ferner ein verbessertes Lieferkettenmanagement sowie reduzierte Inventarkosten (70 Prozent), eine höhere Mobilität (69 Prozent) sowie Support für kompatible Units (69 Prozent).

Im Hinblick auf die digitale Transformation beurteilen 38 Prozent nachhaltig erzeugte Energie als wichtigsten Faktor für ihr Unternehmen – noch vor neuen Geschäftsmodellen und einer Asset Management-Strategie (je 37 Prozent).

Technologie zählt
Laut Erhebung gibt es eine starke Nachfrage nach innovativen Technologien: Ganze 72 Prozent halten Datenanalysen für sehr wichtig, 70 Prozent führen virtuelle Assistenten an und 69 Prozent das Internet of Things (IoT). Vor allem für die Versorger ist dabei das Kundenerlebnis entscheidend (20 Prozent).

Ein knappes Drittel (29 Prozent) von ihnen will hier für mehr Automatisierung sorgen. Immerhin 26 Prozent haben das schon getan und sehen jetzt deutliche Verbesserungen einschließlich einer konkreten Wertschöpfung.

Dazu Thomas Knorr, Field CTO / Head of Presales - Europe North & Central IFS: „Die Erhebung zeigt, dass vor allem die kaum vorhandenen Möglichkeiten zur Berechnung des ROIs durch die Enterprise Software den Fortgang der digitalen Transformation behindern.“

„Unternehmen im Energiesektor sind in der Regel eher risikoavers und besonders stark an die Vorgaben der Politik sowie anderer maßgeblicher Stakeholder gebunden, die einen ROI einfordern. Wer hier keine konkrete Zahl nennen kann, kommt beim Wandel nicht so recht vorwärts.“

Knorr weiter: „Solche Hürden können von besonders fortschrittlichen Software-Anbietern inzwischen überwunden werden – vor allem durch kombinierbare Plattformen, mit denen die Pain Points Stück für Stück angegangen werden und so über die Zeit ein stabiler ROI entstehen kann. Aufgrund des ökonomischen und sozialen Drucks auf die Branche ist Untätigkeit keine Alternative.”

Laut Umfrage haben 57 Prozent der Öl- und Gasverkäufer sowie der Versorger Projekte zur digitalen Transformation gestartet und suchen nach genau so einer Plattform, die sich bei ihrer Reise unterstützt. Nur 38 Prozent haben sich für eine Nischen-Lösung entschieden.

Im Rahmen der Studie im Auftrag von IFS wurden mehr als 600 Entscheider großer Energiekonzerne aus Europa, den USA, Australien, Japan und Nahost befragt.

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