Im Marvel Cinematic Universe ist das “Multiverse” bereits Realität: Drei Spider-Mans aus drei verschieden Universen in einem Film. Hier auf der Erde stehen Manager dagegen vor einem Problem: Verschiedene Versionen unstrukturierter Daten aus mehreren Jahrzehnten, einer Vielzahl verschiedener (Speicher)-Universen - manche noch brauchbar und andere ziemlich nutzlos - sollen sinnvoll verwaltet werden. 

Kein Wunder, stecken viele IT-Abteilungen beim Data Management in diesem Multi-Vendor-Multi-Cloud-Verse of Data-Madness lieber den Kopf in den Sand - und speichern munter weiterhin jedes Bit, das im Unternehmen jemals angehäuft wurde. Doch bei Petabytes an Daten, viele davon, doppelt, veraltet, verwaist oder schlicht unbrauchbar, ist Ignorieren keine wirkliche Option mehr.

Wie man die Berge unstrukturierter Daten heute sinnvoll verwalten kann, beschreibt Sascha Hempe, Regional Sales Manager DACH bei Datadobi. Darin geht er auch auf die unterschiedlichen Gattungen von am Markt erhältlichen Lösungen für Datenmanagement ein.

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass unstrukturierte Daten außer Kontrolle geraten sind. Die Datenmenge steigt – und mit ihr die Anzahl von im Unternehmen genutzten Speicherorten und -technologien. Heterogene Speicherumgebungen bestehend aus Storage multipler Hersteller und Multi-Cloud-Umgebungen sind in den meisten Organisationen heute eher die Regel als die Ausnahme.

Daher stellt sich die Frage: Wie lassen sich die unstrukturierten Datenberge in diesem Multiverse of Data-Madness noch sinnvoll verwalten? Tools, die eine sinnvolle Verwaltung versprechen, gibt es viele. Die Speicherhersteller bieten auf der einen Seite eigene Tools an.

Auf der anderen Seite des Spektrums angebotener Lösungen zur Datenverwaltung tummeln sich Anbieter, die versprechen, das Multiverse der Daten zu analysieren und so dessen Organisation zu ermöglichen. Die Versprechen sind vollmundig und auf den ersten Blick immer vielversprechend.

Doch wie lassen sich die Lösungen miteinander vergleichen? Und wer versteht schon die Vor- und Nachteile eines jeden unterschiedlichen Ansatzes? Dabei hilft es, die angebotenen Lösungen für Datenmanagement erst einmal zu kategorisieren.

Die vier Gattungen von Lösungen des Datenmanagements
Datenmanagement-Lösungen, die Ordnung in die Sammlung unstrukturierter Daten bringen sollen, lassen sich grob in vier Hauptkategorien unterteilen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile entlang der Daten-Wertschöpfungskette haben.

  1. Storage- und Cloud-Anbieter
    Die Produkte der Speicher- und Cloud-Anbieter eignen sich hervorragend für die Datenspeicherung. Sie sind in der Lage, jede beliebige Datenmenge zu verarbeiten, sie bieten grundlegende Datensicherung und eine Reihe anderer speicherbasierter Funktionen. Wir alle kennen diese Produkte und in der Regel haben die meisten Unternehmen mehr als eines davon in ihrer Datenspeicherumgebung im Einsatz.

    Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Anbieter darauf spezialisiert sind, die Daten innerhalb ihres Angebots gut zu verwalten. Die Verwaltung von Daten in komplexen Multi-Vendor- und Multi-Cloud-Umgebungen ist bei diesen Lösungen naturgegeben nicht auf dem gleichen Niveau. Einige Anbieter behaupten zwar, dass ihre Speicherverwaltung auch in heterogenen Umgebungen funktionieren.

    Doch dies ist beim genauen Hinsehen nicht der Fall. Der Ansatz so gut wie jeder Lösung beginnt damit, Daten zuerst auf dem eigenen Speicher abzulegen, was den Zweck einer hybriden Umgebung völlig verfehlt.

    Die dafür genutzte Software ist in der Regel ein unter-finanziertes und -entwickeltes Nebenprodukt der Hardware oder Cloud. Denn diese stellen den Kern des Geschäfts dieser Hersteller dar – und die Einschränkungen der begleitenden Software macht das deutlich.

  1. Backup-Anbieter
    Die Lösungen der zahlreichen Backup-Anbieter eignen sich hervorragend für die Absicherung von Daten und die Verwaltung einer großen Anzahl von Point-in-Time-Kopien, die entweder auf die Ursprungsplattformen zurückgespielt oder direkt von der Backup-Appliance für eine nahezu sofortige Wiederherstellung bereitgestellt werden können.

    Backup-Lösungen bieten robuste Funktionen für die Verwaltung strukturierter Daten, die sich auf Anwendungen beziehen, in die sie softwaretechnisch integriert sind. Sie sind weniger in der Lage, die besonderen Herausforderungen unstrukturierter Daten zu bewältigen.

    Und auch hier gehen die meisten Anbieter von der Prämisse aus, dass die Daten zuerst auf ihrer Plattform gespeichert sein müssen, um den Prozess der Datenverwaltung zu starten. Doch dies ist längst nicht das größte Problem bei der Datenverwaltung mit Backup-Lösungen.

    Dieses besteht darin, dass Backup-Lösungen genau mit dem beginnen, wofür sie erstellt wurden: dem Backup. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine zeitlich begrenzte Kopie der Daten und nicht um die tatsächlichen, sich ständig ändernden Daten selbst.

  1. Business-Data-Value-Anwendungen
    Am Ende der Daten-Wertschöpfungskette stehen die Data-Value-Anwendungen, die am besten in der Lage sind, aus den Daten einen Nutzen für das Unternehmen zu ziehen. Ganz gleich, ob es sich um Business Intelligence, Forschung, die Einhaltung von Vorschriften oder eine beliebige andere Verwendung der Daten handelt.

    In diesem Bereich haben Geschäftsanwendungen die Oberhand. Das Problem bei dieser Gattung ist, dass Geschäftsanwendungen nicht für die Größe der heutigen unstrukturierten Speicherumgebungen ausgelegt sind.

    Sie sind nicht in der Lage, die richtigen Daten auszusortieren, um ihre Aufgaben in Umgebungen mit mehreren Petabyte und mehr als einer Milliarde Dateien zu erfüllen und brauchen in der Praxis Hilfe, um zunächst die richtigen Daten zu identifizieren.

  1. Die neueste Art unstrukturierte Daten zu verwalten: herstellerunabhängige Lösungen
    Wie es scheint, ist keine der drei oben genannten Gattungen von Datenverwaltungssoftware für das Management einer heterogenen Landschaft unstrukturierter Datenspeicher in einem Unternehmen geeignet.

    Eine ideale Lösung müsste im Umkehrschluss als Grundvoraussetzung selbstverständlich komplett unabhängig von der Herstellerbindung und den Zwängen von Speicher- und Cloudanbietern und Business-Value-Anwendungen sein.

    Die gute Nachricht ist, dass es eine solche Software-Gattung seit kurzem tatsächlich gibt. In Ermangelung eines besseren Namens, wird sie bislang als „herstellerneutrale Datenverwaltungssoftware“ angeboten.

    Solange die Marketingabteilungen und Analysten noch über einen treffenderen Namen oder ein passendes Akronym brüten, lohnt es sich jedoch, die Vorteile dieser neuen Software-Gattung für die Verwaltung unstrukturierter Daten in einer Multi-Vendor-Multi-Cloud-Datenumgebung einmal genau anzusehen.

Vorteile herstellerneutraler Datenverwaltungssoftware
Jede professionelle Lösung für das Datenmanagement sollte natürlich die wichtigsten Ziele von Unternehmen bei der Verwaltung unstrukturierter Daten abdecken. Die vier wichtigsten Bestrebungen für Unternehmen sind im Allgemeinen: die Senkung von Kosten für die Datenspeicherung,

Minimierung des Risikos des Datenverlusts, eine höhere Wertschöpfung aus Daten – und als übergenordnetes Unternehmensziel relativ neu – die Verringerung des CO2-Ausstoßes. Wie genau kann eine herstellerneutrale Lösung dabei helfen, diese Ziele zu erreichen?

  • Kostensenkung: Eine herstellerunabhängige Lösung hilft Kosten zu sparen, indem sie die Cloud-Einführung erleichtert, Daten auf kostengünstigere On-Premises-Speicher überträgt, die Stilllegung von überflüssigem Speicher beschleunigt und redundante, veraltete und triviale Daten (ROT) entfernt.

  • Risikominderung: Sie verbessert die Sicherheit unstrukturierter Daten, indem sie es IT-Führungskräften ermöglicht, zu sehen, welche Daten sie haben, warum sie sie haben, wo sie sind und wem sie gehören. Unternehmen können dann entsprechende Maßnahmen ergreifen, indem sie nur ihre nützlichen unstrukturierten Daten sichern und ROT, veraltete und schädliche Daten eliminieren.

  • Höhere Wertschöpfung aus Daten: StorageMAP, beispielsweise, ermöglicht es Unternehmen, Daten zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu verschieben, so dass datenverwertende Anwendungen sie optimal nutzen können.

  • Verringerung des CO2-Ausstoßes: Sie unterstützt Unternehmen bei der Konformität mit ESG-Richtlinien und der Einhaltung von CO2-Reduktionszielen. Endbenutzer haben die Möglichkeit, zu visualisieren, welcher ihrer Speicher die meiste Energie verbraucht und wie günstig Speicher mit erneuerbaren Energien im Vergleich zu anderen Quellen betrieben werden können.

Fazit: herstellerneutrales Datenmanagement ist gefragt
Sieht man sich die bislang etablierten Gattungen an Lösungen für das Datenmanagement an, so wird schnell klar: Organisationen, die unstrukturierte Daten in einer Multi-Vendor-Multi-Cloud-Umgebung sinnvoll verwalten wollen, benötigen dafür eine herstellerneutrale Softwarelösung, die in jeder Storage- oder Cloud-Umgebung funktioniert.

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