Chatbots und andere KI-gesteuerte virtuelle Agenten haben den Kundenservice bereits jetzt in seiner Struktur verändert. Doch das ist nur der Anfang, denn durch APIs werden Chatbots mit nachhaltigen Lernprozessen verknüpft und tauchen plötzlich an Orten auf, an denen man sie nie vermutet hätte.

Menschliche Züge: Chatbots verbessern den Service
Das Kontaktcenter der Zukunft erhält bereits beim Klingeln des Telefons Informationen über den Kunden und kann mit einer relativ großen Wahrscheinlichkeit voraussagen, worüber der Anrufer gleich sprechen möchte. Die dahinterstehende künstliche Intelligenz (KI) macht den Menschen jedoch nicht überflüssig, sondern ergänzt ihn.

Sie erweitert bloß die Fähigkeiten der dort Angestellten, greift ihnen in vielen Situationen unter die Arme und macht sie so produktiver. Auf diese Weise können Anfragen schneller und besser bearbeitet werden. Ein Beispiel: Man ruft seine Bank an und bleibt erst einmal in der Warteschleife stecken – oder muss sein Anliegen einem Mitarbeiter nach dem anderen immer wieder neu erklären.

Viele Finanzinstitute haben ihre Customer Journey deshalb mithilfe von Chatbots verkürzt, die häufig gestellte Fragen schneller und direkter beantworten können. Ist trotzdem ein Gespräch notwendig, wird der Kunde zu einem „echten“ Mitarbeiter weitergeleitet, der Zugriff auf die Vorgeschichte und die Chat-Kommunikation seines Gesprächspartners hat.

Das verbessert die Servicequalität und die Customer Experience insgesamt deutlich. Menschen haben gerne mit Menschen zu tun. Doch die künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass immer häufiger menschenähnliche virtuelle Assistenten und Chatbots zum Einsatz kommen.

Sie nutzen die natürliche Sprache, um – aufbauend auf der traditionellen Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Klient – immer mehr Nuancen und Zusammenhänge zu verstehen. Viele Unternehmen integrieren Chatbots in ihre vorhandenen Applikationen, um den steigenden Kundenansprüchen gerecht zu werden und die Customer Experience zu optimieren.

Nahtlose Omnichannel-Kommunikation
Schlechter Kundenservice kann einen Konzern teuer zu stehen kommen: Er beeinträchtigt die Kundenloyalität, führt zu Kundenabwanderungen und behindert die Akquise neuer Kundschaft. Doch Chatbots, CPaaS und andere Technologien mit kontextbezogener Kommunikation werden künftig dafür sorgen, dass weniger Applikationen benötigt werden, um Vorgänge abzuwickeln.

Und sie werden den Prozess beschleunigen, mit dem der Kunde über Verzögerungen beziehungsweise Änderungen benachrichtigt wird. Beides bringt den Unternehmen riesige Vorteile. Die „Bot-Revolution“ hat Technologien hervorgebracht, die bei Kundenanfragen oder -problemen mehr Kontext liefern und im Handumdrehen eine Lösung parat haben.

Doch damit nicht genug: Die Bots können überall mit dem Kunden kommunizieren – per Chat, per In-App-Mitteilung, per SMS oder per Sprachnachricht. Diese nahtlose Omnichannel-Kommunikation ist in vielen Bereichen immer noch eines der größten Probleme bei der Customer Experience.

Unternehmen können die unterschiedlichen Kommunikationskanäle (SMS, Festnetz, Apps, Sprachnachricht, Social Media) oft nicht unter einen gemeinsamen Hut bringen.

Sprich: Sie sind nicht in der Lage, diese verschiedenen Kommunikationsstränge zu einem fortlaufenden Dialog zu verknüpfen. In jedem Kanal musste der Kunde immer wieder neu erklären, wer er ist und was er gerade möchte. Denn jedes Gespräch, das auf einem Kanal geführt wurde, fand isoliert von der Kommunikation auf den anderen Kanälen statt. Dies ändert sich gerade zum Positiven.

Chatbots in CRM-Plattformen oder Datenbanken einbetten
Einer der wichtigsten Treiber für die Weiterentwicklung der Chatbots ist die technische Integration. Bots können in CRM-Plattformen, Unified-Communications-Systeme oder interne Datenbanken integriert werden. Chatbots, die isoliert eingesetzt werden, sind lediglich vorprogrammierte Antwortpakete – sie verfügen weder über Daten, die einen weiterbringen, noch über ein Backup.

Ein integrierter Chatbot dagegen kann beispielsweise historische Daten nutzen, um sich wiederholende Fragen zu übergehen. Er kann auch durch Sentimentanalysen erkennen, wann ein Nutzer verärgert ist – und ihn dann umgehend an einen Call-Center-Mitarbeiter weiterleiten.

Über APIs haben die Unternehmen die Möglichkeit, ihre Chatbots in ein breiter aufgestelltes Communications-Ökosystem einzubinden und sie nicht nur intelligenter, sondern auch nützlicher zu machen. Darüber hinaus wurden einige der wichtigsten KI-Innovationen der letzten Zeit im Bereich Voice-Bots entwickelt.

Voice als User Interface
Immer mehr Geräte lassen sich per Sprache steuern, etwa die eingangs erwähnten Smart-Home-Assistenten Amazon Alexa und Google Home. Sprachbefehle sind nicht nur schneller, sie machen – anders als bei der manuellen Eingabe – den Blick auf den Bildschirm überflüssig.

Mit dieser unkomplizierten Methode können private und berufliche Aufgaben in kürzerer Zeit abgearbeitet werden, ohne den Tagesablauf zu unterbrechen. Und das ist erst der Anfang: Sprach- und Gestensteuerung halten zum Beispiel auch in Autos Einzug. In Zukunft werden wir per Sprachinterface unser Leben – privat wie beruflich – organisieren.

Das gilt auch für das Einkaufen: Bald werden wir uns unter dem Stichwort „Voice Commerce“ online mit Sprachbots über die Produkte unterhalten, für die wir uns interessieren. Dadurch wird das Argument „Beratung bekommt man nur im Laden“ hinfällig, was wiederum die Art, wie wir shoppen, massiv beeinflusst.

Mehr noch: Das gesamte Internet erfährt eine Transformation – von der bald altmodischen Texteingabe samt Maus und Tastatur hin zu einem von Videos und Sprache dominierten System. Bildschirme und Tastaturen werden irgendwann zu Raritäten zählen.

Oberste Priorität: Entwicklung von plattformübergreifenden Bots
Die Entwicklung von Programmen für Geräte mit künstlicher Intelligenz und virtuellen Agenten beziehungsweise Assistenten gehört für zukunftsorientierte Entwickler mittlerweile zu den obersten Prioritäten. In dieses Forschungsfeld werden derzeit Milliarden investiert.

In den nächsten Monaten und Jahren wird es immer mehr SDKs und andere Frameworks geben, mit denen plattformübergreifende Voice-Bots geschaffen werden können. Wir steuern auf eine Welt zu, in der API-gestützte Bots, die nahtlos zwischen verschiedenen Kanälen wie Telefon und Chat wechseln, die Norm sein werden.

Den meisten Bots liegt eine Technologie zugrunde, die natürliche Sprachverarbeitung mit Spracherkennung kombiniert und auf beinahe jeden Kommunikationskanal angewendet werden kann. Für den Kunden ist das ein Segen, denn so kann er mit den Bots interagieren, wie es ihm gerade gefällt: über Facebook Messenger, WhatsApp, per Voice, Chat oder Messaging.

Diese Art flexibler, dynamischer künstlicher Intelligenz wird dafür sorgen, dass der Kundenservice konsistenter und umfassender wird. Kunden, die Hilfe brauchen, werden jederzeit Unterstützung bekommen, und zwar über jeden beliebigen Kanal.