Akamai stellt seinen State-of-the-Internet-Bericht für das erste Quartal 2016 vor. Der aktuelle Report enthält unter anderem Daten zu Verbindungsgeschwindigkeiten, Breitbandverbindungen, schwerwiegenden Internetstörungen, zum Status von IPv4-Verbindungen und der Einführung von IPv6.
"In diesem Sommer dreht sich alles um Live-Sportereignisse im Rahmen der Spiele in Brasilien. Wir gehen davon aus, dass es mehr Onlinezuschauer als je zuvor geben wird", sagt David Belson, Autor des State of the Internet Report. "Seit Sommer 2012 haben sich die weltweiten Verbindungsgeschwindigkeiten mehr als verdoppelt. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität beim Video-Streaming für ein größeres Publikum und auf einer größeren Anzahl vernetzter Geräte und Plattformen aus."
Die wichtigsten Fakten für Europa:
Durchschnittliche Verbindungs- und Spitzengeschwindigkeiten: Der Wachstumstrend setzt sich fort
- Die weltweit durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit hat sich seit dem vierten Quartal 2015 um 12% auf 6,3 Mbit/s erhöht; das entspricht einer Steigerung von 23% gegenüber dem ersten Quartal 2015.
- Die höchste durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit wurde mit 29,0 Mbit/s in Südkorea gemessen, gefolgt von Norwegen mit 21,3 Mbit/s und Schweden mit 20,6 Mbit/s. Im ersten Quartal waren fünf weitere europäische Länder in den weltweiten Top Ten vertreten: Schweiz (18,7 Mbit/s), Lettland (18,3 Mbit/s), Niederlande (17,9 Mbit/s), die Tschechische Republik (17,8 Mbit/s) und Finnland (17,7 Mbit/s).
- Im Jahresvergleich hat sich die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit in allen untersuchten europäischen Ländern positiv entwickelt, mit Ausnahme von Irland, wo ein Rückgang von 14% auf 14,4 Mbit/s verzeichnet wurde. Die übrigen Länder konnten zweistellige jährliche Zuwachsraten verzeichnen, wobei Norwegen mit 68% erneut den größten Anstieg erzielte.
- Die weltweite durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit stieg im ersten Quartal um 6,8% auf 34,7 Mbit/s. Das entspricht im Jahresvergleich einem Anstieg von 14%.
- Rumänien war mit einem Quartalsanstieg von 12% auf 82,4 Mbit/s auch im ersten Quartal 2016 die Nummer eins bei der durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeit. Im Jahresvergleich war in den untersuchten europäischen Ländern mit nur wenigen Ausnahmen im ersten Quartal allgemein eine positive Entwicklung zu beobachten. Norwegen hatte mit einer Steigerung von 47% im Vergleich zum Vorjahr die höchste Zuwachsrate, Irland mit einer Steigerung von 2,7% die niedrigste.
- Insgesamt erzielten 25 der 31 untersuchten europäischen Länder eine durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s.
Europäische Länder sind wegweisend bei Breitbandverbindungen mit mindestens 25 Mbit/s
- Die weltweite Verbreitung von Verbindungen mit 10 Mbit/s, 15 Mbit/s und 25 Mbit/s nahm im ersten Quartal 2016 mit Steigerungsraten von 10%, 14% und 19% in jeder Kategorie stark zu.
- Im ersten Quartal 2016 führten Malta und Bulgarien die Liste der europäischen Länder bei der Einführung von Breitbandverbindungen mit 4 Mbit/s an. Bei 97% der IPv4-Adressen in diesen Ländern wurde eine durchschnittliche oder eine über dem Schwellenwert liegende Geschwindigkeit bei Verbindungen zur Akamai-Plattform erzielt.
- Bei den untersuchten europäischen Ländern konnte die Schweiz im ersten Quartal 2016 den Niederlanden den ersten Platz beim Anteil der Breitbandverbindungen mit 10 Mbit/s mit einem Wert von 68% knapp wieder abnehmen. Alle 31 untersuchten europäischen Länder meldeten im ersten Quartal ebenfalls jährliche Zuwachsraten. Vier Länder – angeführt von Zypern und Kroatien mit Steigerungen von 297% und 274% – erzielten im Vergleich zum ersten Quartal 2015 mehr als doppelt so viele Anteile bei den Breitbandverbindungen.
- In Europa konnte Norwegen bei der Verbreitung von Breitbandverbindungen mit 15 Mbit/s seine Spitzenposition behaupten, wobei bei 50% der IPv4-Adressen eine durchschnittliche oder eine über dem Schwellenwert liegende Geschwindigkeit bei Verbindungen zur Akamai-Plattform erzielt wurde. Dies entspricht einem Anstieg von 12% im Vergleich zum vierten Quartal 2015. Im Jahresvergleich war in allen untersuchten europäischen Ländern eine positive Entwicklung zu beobachten. Dabei war in Kroatien der Anstieg von 233% im Vergleich zum ersten Quartal 2015 besonders beeindruckend.
- Die weltweiten Top Ten bei Breitbandverbindungen mit mindestens 25 Mbit/s wurden erneut von europäischen Ländern dominiert: Norwegen (Platz 2), Schweden (Platz 3), Lettland (Platz 5), Finnland (Platz 7), Schweiz (Platz 8), Dänemark (Platz 9) und die Niederlande (Platz 10). Außerdem verzeichneten Norwegen und Dänemark im Jahresvergleich stabile Zuwachsraten von 186% und 170%.
IPv4 und IPv6: Belgien bleibt weltweiter Spitzenreiter bei der Einführung von IPv6
- Weltweit verringerte sich die Anzahl der eindeutigen IPv4-Adressen, die eine Verbindung mit der Akamai Intelligent Platform aufnahmen, um 0,2% auf 808 Millionen. In den Top Ten steuerte Frankreich (Platz 7) diesem Trend entgegen und meldete mit 2,5% das höchste Quartalsplus.
- Belgien bleibt weiterhin klarer Vorreiter bei der Einführung von IPv6, wobei 36% der Verbindungen, die aus diesem Land zur Akamai-Plattform hergestellt wurden, über IPv6 erfolgten – im Vergleich zum vorherigen Quartal ein Rückgang von 3,1%. Fünf andere europäische Länder waren bei der IPv6-Einführung in den Top Ten vertreten: Griechenland (Platz 2), Schweiz (Platz 3), Deutschland (Platz 4), Portugal (Platz 5) und Frankreich (Platz 9). Nach einem erheblichen Anstieg von 113% im vorherigen Quartal verzeichnete Frankreich bei der IPv6-Einführungsrate im ersten Quartal 2016 einen Rückgang von 12%.
Großbritannien hat höchste Durchschnittsgeschwindigkeiten bei Mobilfunkverbindungen
- Im ersten Quartal 2016 wies Großbritannien mit 27,9 Mbit/s erneut die weltweit schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit bei Mobilfunkverbindungen auf. Belgien war mit 19,4 Mbit/s etwa 70% so schnell wie Großbritannien und landete auf dem zweiten Platz.
Die Highlights aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Beginnend mit dem State of the Internet Report für das erste Quartal 2016 präsentiert Akamai die Metriken erstmals getrennt für Europa sowie den Nahen Osten und Afrika; zuvor waren beide in der EMEA-Region zusammengefasst. Die Liste der untersuchten Länder umfasst alle Mitglieder der Europäischen Union plus Norwegen, Russland und die Schweiz.
- Deutschland erreichte im ersten Quartal 2016 eine durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von 13,9 Mbit/s; das entspricht einem deutlichen Plus von 37% gegenüber dem Vorjahresquartal. Im weltweiten Vergleich ist die Bundesrepublik allerdings auf den 25. Platz zurückgefallen; im vierten Quartal 2015 belegte man noch den 22. Platz.
- Mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 18,7 Mbit/s und einem Jahresplus von 25% belegte die Schweiz auch in diesem Quartal unter den Ländern der DACH-Region wieder den ersten Rang. In Europa bedeutet das den dritten Platz, weltweit Rang fünf. Österreich kam im ersten Quartal 2016 auf eine durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von 13,4 Mbit/s, was einer jährlichen Zunahme von 29% entspricht. In der DACH-Region lag Österreich damit auf Platz drei, in Europa auf Platz 19 und im weltweiten Ranking auf Platz 29.
- Alle drei Länder der DACH-Region konnten bei den durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorjahrsquartal zulegen. Das größte Plus verzeichnete die Schweiz mit 27% auf 76,2 Mbit/s. In Deutschland lag die Steigerung bei 16% auf 53,9 Mbit/s. In Österreich stieg der Wert ebenfalls um 16% auf 51,1 Mbit/s.
- Der Anteil der Breitbandverbindungen mit über 10 Mbit/s machte in Deutschland im ersten Quartal 2016 immerhin 47% aller Internetverbindungen aus; im Vergleich zum Vorjahr legte er damit um 51% zu. Weltweit lag die Bundesrepublik mit diesem Wert auf Platz 29 und in Europa auf Platz 19. Die Schweiz brachte es im ersten Quartal 2016 auf eine Rate von 68%, was einen Anstieg um 16% gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete. Weltweit belegte die Eidgenossenschaft damit den zweiten und in Europa den ersten Rang. In Österreich lag der Anteil der Breitbandverbindungen mit mehr als 10 Mbit/s bei 42% und damit um 44% höher als noch im Vorjahr. Das entsprach Platz 33 im weltweiten und Platz 23 im Europa-Ranking.
- Bei den Breitbandverbindungen mit mehr als 15 Mbit/s brachte es die Schweiz auf einen Anteil von 44% bei einer Steigerung um 38% gegenüber dem Vorjahresquartal. Weltweit bedeutete das Platz fünf und in Europa Platz drei. Deutschland erzielte einen Anteil von 26% – eine Steigerung um beachtliche 95% gegenüber dem Vorjahrsquartal. Auch Österreich konnte sich im ersten Quartal 2016 verbessern. Dort stieg der Anteil der Breitbandverbindungen mit über 15 Mbit/s im Vergleich zum Vorjahr um 53% und lag damit bei 22%.
Informationen zum Akamai State of the Internet Report
Der "State of the Internet – Connectivity"-Quartalsbericht von Akamai basiert auf Daten, die das Unternehmen über seine weltweit verteilte Internetplattform sammelt. Der Bericht enthält Daten über Breitbandverbindungen, mobile Verbindungen und andere Themen, die für das Internet und seine Nutzung relevant sind, sowie Aussagen zu Trends, die sich aus den Daten ableiten lassen.