Die explodierenden Energiepreise machen Führungskräften, die für Unternehmensnetzwerke verantwortlich sind, große Sorgen. Vielen von ihnen bereiten sie sogar schlaflose Nächte. Die Energiekrise hat aber auch positive Effekte: Unternehmen bemühen sich verstärkt um effiziente und nachhaltige Netzwerke. Das zeigt eine aktuelle Studie von Arelion.

Die Studie "The energy crisis: is it hurting enterprise networks?" untersucht, wie sich die Energiekrise auf den Betrieb von Unternehmensnetzwerken und ihre nachhaltigere Gestaltung auswirkt. Dazu wurden Netzwerk-Verantwortliche aus unterschiedlichen Branchen in den USA, Großbritannien, Frankreich und auch Deutschland befragt.

Viele Unternehmen müssen wegen der Energiekrise mehr für Strom bezahlen. Beim Betrieb ihrer Unternehmensnetzwerke sind die gestiegenen Preise für die Mehrheit der Befragten (53%) die Sorge Nummer eins. Am stärksten ist dieses Gefühl in Deutschland ausgeprägt. Dort stellen die gestiegenen Preise sogar für 66% der Netzwerk-Verantwortlichen die größte Sorge dar.

Die gestiegenen Energiekosten schlagen den Befragten dabei gehörig auf den Magen. 45% aller Umfrageteilnehmer leiden wegen der höheren Energiekosten beim Netzwerkbetrieb unter erheblichem Stress. 14% räumten sogar ein, deshalb schlechter schlafen zu können.

Unter den deutschen Befragten ist die Belastung sogar noch höher. 49% von ihnen beklagen, wegen der hohen Energiekosten stark gestresst zu sein. Allerdings scheinen sie im internationalen Vergleich einen robusteren Schlaf zu haben. Lediglich 6% der deutschen Befragten gaben an, dass die Energiesorgen ihre Nachtruhe stören.

Die höheren Energiepreise haben einen starken Dominoeffekt. 82% aller Befragten gaben an, dass die gestiegenen Energiekosten beim Netzwerkbetrieb mittlere oder starke Auswirkungen auf die Bepreisung ihrer eigenen Produkte und Services haben. 69% hoben ihre Preise auch bereits an und geben damit ihre höheren Kosten ganz oder teilweise an ihre Kunden weiter. Am weitesten ist diese Praxis in Deutschland verbreitet, wo bereits 78% an der Preisschraube drehten.

Positive Auswirkungen auf Effizienz und Nachhaltigkeit​
Die Energiekrise hat aber nicht nur negative Auswirkungen. So berichteten 61% aller Befragten, dass sie in den effizienteren Betrieb ihrer Netzwerke investierten. Spitzenreiter sind dabei die USA mit 73%. Unter den übrigen Ländern hat Deutschland mit 69% Prozent die Nase vorn.

Ein weiterer positiver Effekt: Über die Hälfte der Unternehmen (52%) beschleunigte und verstärkte die Aktivitäten für nachhaltigere Netzwerke. Im internationalen Vergleich zeigt sich auch hier wieder dasselbe Bild: US-amerikanische Unternehmen liegen mit 65% auf Platz eins, deutsche Unternehmen folgen mit 55% Prozent auf Platz zwei.

Welche nachhaltigen Energiequellen werden in Zukunft den Strom für Unternehmensnetzwerke liefern? 40% aller Umfrageteilnehmer sehen das größte Potenzial in der Solarenergie. In Deutschland schneidet diese Energiequelle mit 52% sogar noch besser ab. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet dagegen Frankreich, wo 51% der Befragten der Kernenergie das größte Potenzial beimessen. Diese Einschätzung scheint Frankreichs langjährige Investitionen in Kernenergie, die relativ hohe Abhängigkeit davon und die große kulturelle Akzeptanz dieser Energiequelle widerzuspiegeln.

„Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen auch beim Betrieb ihrer Netzwerke gehörig unter der Energiekrise leiden. Die gestiegenen Preise wiegen natürlich bei Unternehmen, deren Netzwerkkosten einen großen Teil der gesamten Betriebsausgaben ausmachen, besonders schwer“, erklärt Xavier Lombard, Head of Infrastructure bei Arelion. „Die Krise hat aber nicht nur Schattenseiten, denn immerhin beschleunigt sie den Übergang zu grüneren Netzwerken. Unternehmen modernisieren ihre Netzwerk-Infrastrukturen früher, weil sie in energieeffiziente Lösungen investieren.“

Über die Studie​
Für die Studie befragte das Marktforschungsunternehmen Savanta im zweiten Halbjahr 2022 in einer Online-Umfrage 324 Netzwerk-Verantwortliche in den USA (108), im Vereinigten Königreich (82), in Frankreich (67) und in Deutschland (67). Die Befragten sind in Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeitern beschäftigt und kommen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Fertigungs- und Pharmaindustrie, Finanzwesen und IT-Dienstleistungen. Sämtliche Befragte sind an Entscheidungen über die Netzwerk-Strategie ihrer Unternehmen beteiligt.

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