Deutschland rüstet sich gegen Cyberattacken und investiert verstärkt in IT-Sicherheit. Im laufenden Jahr werden die Ausgaben voraussichtlich um 10,1 % auf 11,1 Milliarden Euro zulegen, nachdem 2024 mit 10,1 Milliarden Euro erstmals die 10-Milliarden-Euro-Marke übersprungen wurde. Das teilt der Digitalverband Bitkom auf Grundlage von Daten des europäischen Beratungs- und Analystenhauses PAC mit.

Auch für 2026 wird mit einem deutlichen Plus um 9,9 % auf dann 12,2 Milliarden Euro gerechnet. „Erfolgreiche Cyberangriffe können Unternehmen lahmlegen, aber auch Behörden oder Infrastruktur wie Bahnstrecken und Flughäfen. Wir müssen unsere Investitionen in IT-Sicherheit weiter hochfahren“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Nach einer aktuellen Bitkom-Studie entsteht der deutschen Wirtschaft durch Cyberattacken ein jährlicher Schaden von 202,4 Milliarden Euro, 6 von 10 Unternehmen (59 %) fühlen sich durch Cyberangriffe in ihrer Existenz bedroht. Zugleich geben die Unternehmen nun 18 % ihres gesamten IT-Budgets für IT-Sicherheit aus. 2022 waren es gerade einmal 9 %.

Am stärksten steigen im laufenden Jahr die Ausgaben für Sicherheitssoftware und entsprechende Cloud-Plattformen, die um 12,1 % auf 4,8 Milliarden Euro zulegen. Die Aufwendungen für Dienstleistungen rund um IT-Sicherheit wachsen um 9,7 % auf 5,6 Milliarden Euro. Nur geringfügig um 1,4 % auf 800 Millionen Euro ist das Plus bei IT-Sicherheits-Hardware.

Der deutsche Gesamtmarkt für IT-Sicherheit legt 2025 um starke 10,1 % zu, andere Länder wachsen aber schneller. So verzeichnet der weltweite Markt für IT-Sicherheit 2025 ein Wachstum um voraussichtlich 11,2 % auf 212,2 Milliarden Euro. Auch die anderen europäischen Länder steigern ihre Ausgaben durchschnittlich um 10,9 %, der Rest der Welt sogar um 11,4 %. Aktuell beträgt der deutsche Marktanteil am globalen IT-Sicherheitsmarkt 5,3 %.

Das restliche Europa kommt auf 20,5 %. „Die große Nachfrage nach gleichermaßen leistungsstarken wie vertrauenswürdigen Sicherheitslösungen bietet enorme Chancen für deutsche Anbieter“, so Wintergerst.

Die deutsche Wirtschaft befürchtet eine weitere Zunahme von Cyberattacken. 35 % der Unternehmen rechnen damit, dass in den kommenden zwölf Monaten die Angriffe stark zunehmen werden, weitere 47 %, dass sie eher stark zunehmen werden. Einen Rückgang erwartet kein Unternehmen.

„Die Politik muss beim Umsetzungsgesetz zur NIS-2-Richtlinie Tempo machen, wir brauchen eine europäische Harmonisierung der IT-Sicherheit und müssen die länderübergreifende Zusammenarbeit vorantreiben“, so Wintergerst.

„Wichtig ist auch, die Verwaltungen in die Pflicht zu nehmen. Verwaltungen haben herausragende Bedeutung für ein funktionierendes Gemeinwesen und sollten ebenso hohe Sicherheitsanforderungen einhalten wie Unternehmen.“

Weitere Beiträge....

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.