Vor 20 Jahren, im September 1996, wurde Panix, ein in New York City ansässiger Provider, Opfer eines sogenannten SYN-Flood Angriffs, einer der ersten Cyberangriffsarten. Das gesamte Netzwerk von Panix wurde dadurch für mehrere Tage lahmgelegt; und das zu einer Zeit, als nur ein geringer Teil der US-Bevölkerung über einen Internetzugang verfügte.

Die Panix-Attacke war einer der ersten gravierenden Vorfälle, die der Öffentlichkeit die wachsende Bedeutung der Verfügbarkeit von Netzwerken und Diensten demonstrierte. Der Angriff zeigte erstmalig, wie anfällig die Internetinfrastruktur insbesondere zu jener Zeit war.

Das TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) war damals das einzige offizielle Internetprotokoll, dennoch gab es laut eines Gutachtens des US-amerikanischen staatlichen IT-Forschungs- und Entwicklungszentrums CERT (Computer Emergency Response Team) vom 19. September 1996 keine allgemein anerkannte Lösung für dieses Problem. Selbst die New York Times schloss sich in einem Bericht mit Zitat eines IT-Experten dieser offiziellen Meinung an.

Geschichte der DDoS-Abwehr
Dieser erste große Cyberangriff motivierte die University of Michigan zu einem Forschungsprojekt zur Lösung dieses Problems. Aus diesem Forschungsprojekt entstand im Jahr 2000 das Unternehmen Arbor Networks. Die US-amerikanische Organisation DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) erkannte die große Bedeutung des Themas und stellte Zuschüsse für die Fortführung der Arbeit zur Verfügung.

Diese Investition führte zu einer der fünf bahnbrechendsten Technologien, die von der DARPA gefördert wurden. In den letzten 16 Jahren arbeitete Arbor Networks bei der Entwicklung von Lösungen zum Schutz vor DDoS-Attacken mit weltweit führenden Service-Providern, Unternehmen und Regierungsbehörden zusammen.

Arbor Networks begleitete von den Anfängen des Cloud-Computing über Enterprise Mobility bis hin zur Entstehung globaler Netzwerke alle technologischen Neuerungen und entwickelte konsequent Lösungen für die damit einhergehenden Sicherheitsprobleme. Im Rückblick auf zwanzig Jahre DDoS-Angriffe hat sich vieles verändert, die Verfügbarkeit von Netzwerken jedoch ist heute mehr denn je die Voraussetzung für einen störungsfreien Geschäftsbetrieb.

"Verfügbarkeit ist die Basis für unsere vernetzte Welt, aber gleichzeitig auch die größte Herausforderung für Netzbetreiber und ein wachsender Anreiz für Angreifer. Während wir vor 20 Jahren noch machtlos vor diesem Problem standen, sind heute DDoS-Lösungen verfügbar, die speziell auf die Größe und Komplexität moderner Angriffe zugeschnitten sind", erläutert Eric Jackson, Vizepräsident für Produkt Management bei Arbor Networks.

Veränderte DDoS-Angriffe erfordern Umdenken
DDoS-Angriffe sorgen seit 20 Jahren regelmäßig für Schlagzeilen, dennoch sind viele Unternehmen noch immer schlecht ausgestattet und unzureichend auf die Abwehr solcher Angriffe vorbereitet. Viele Unternehmen sind sogar davon überzeugt, nie Ziel eines DDoS-Angriffs zu werden - obwohl sie längst Ausfälle zu verzeichnen haben.

Häufig werden Angriffe fälschlicherweise auf Geräte- oder Bedienungsfehler zurückgeführt, denn die wenigsten Unternehmen haben Maßnahmen zur Erkennung und Abwehr von DDoS-Angriffen implementiert; ihnen fehlt die erforderliche Transparenz ihrer Netzwerke.

Ein Großteil der Unternehmen verlässt sich auf die vorhandene Sicherheits-Infrastruktur wie Firewalls und IPS (Intrusion Prevention System) oder beschränkt sich ausschließlich auf den meist einschichtigen Schutz, den ihnen ihre Internet Service Provider oder ihr CDN (Content Delivery Network) bieten. In beiden Fällen sind die Unternehmens-Netzwerke anfällig für Angriffe und nur unzureichend geschützt.

Firewalls und IPS arbeiten mit Stateful-Inspection und sind häufig selbst Opfer von DDoS-Angriffen, und ein so genannter Cloud-only oder CDN-Schutz kann unternehmenskritische Applikationen nicht ausreichend absichern.

  • Angriffsgröße: Im Vergleich zu den heute auftretenden großvolumigen Attacken waren die in den späten 90er-Jahren gegen ISP gerichteten Angriffe verschwindend klein. Erst vor kurzem wurde von Arbor Cloud der größte bislang verzeichnete Angriff mit einem Volumen von rund 600 Gbps (Gigabit pro Sekunde) abgewehrt. Die mittlere Angriffsgröße wird bis Ende 2016 voraussichtlich bei 1,15 Gbps liegen - ein Volumen, das die Netzwerke der meisten Unternehmen lahmlegen dürfte. 
  • Angriffshäufigkeit: Frei zugängliche, einfach zu bedienende Tools und sogar zu mietende Dienste für Angriffe motivieren Hacker und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für jedes Netzwerk, Opfer eines DDoS-Angriffs zu werden. In den letzten drei Jahren ist die Zahl der DDoS-Angriffe um das 2,5-Fache angestiegen.
  • Angriffskomplexität: DDoS-Angriffe sind längst nicht mehr einfache SYN-Floods, sondern hochkomplexe Multivektoren-Angriffe, die gleichzeitig auf die Bandbreite, Applikationen, Sicherheits-Infrastrukturen (wie Firewalls und IPS) und Dienste zielen.

"Best Practice"-Abwehr ist hybrid
Das führende nordamerikanische Forschungsinstitut IHS Infonetics Research bewertet den Nutzen von Hybridlösungen in seinem neuesten Bericht "DDoS Mitigation Strategies and Vendor Leadership North American Enterprise Survey" wie folgt:

„Die Vorzüge von Hybridlösungen für den Nutzer sind eindeutig: Durch die Angriffsabwehr vor Ort können kontinuierlich auftretende volumetrische Angriffe in den unteren Bandbreitenbereichen (bis zu zehn Gigabit) zu festen und mittlerweile stark gesunkenen Kosten abgewehrt werden. Auch vor nicht volumetrischen oder auf Überlastung abzielenden Angriffen, wie zum Beispiel auf der Applikationsebene, bieten Hybridlösungen einen besseren Schutz. Lokale Lösungen können in die vorhandene Sicherheitsinfrastruktur integriert werden und ermöglichen einen kontinuierlichen Schutz gegen Angriffe. Außerdem ermöglichen sie einen Einblick in Multivektor-Angriffe, die DDoS als Single-Vektor im Rahmen einer größeren Attacke einsetzen."

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