Check Point veröffentlicht seinen neuesten Global Threat Index für April 2018. Dieser zeigt, dass Cyberkriminelle zunehmend ungepatchte Server-Schwachstellen ins Visier nehmen, um diese Maschinen mit Cryptomining-Malware zu infizieren.

Der April 2018 war der vierte Monat in Folge, in dem Cryptomining-Malware die Top Ten des „Most Wanted”-Malware-Indexes von Check Point dominierte, wobei sich die Coinhive-Variante als häufigste Malware mit weltweit 16 Prozent auf Platz eins behaupten konnte.

Cryptoloot – eine weitere Cryptomining-Malware - lag mit einem weltweiten Anteil von 14 Prozent knapp dahinter, während die Roughted Malvertising-Malware Platz drei belegte (11Prozent).

Check Points Forscher ermittelten auch einen signifikanten Anstieg eines Trends, der Anfang des Jahres einsetzte. Hierbei nehmen Cyberkriminelle ungepatchte Server-Schwachstellen im Microsoft Windows Server 2003 und in Oracle Web Logic ins Visier, um illegal Kryptowährung zu generieren.

Weltweit wurden 46 Prozent aller Organisationen Zielscheibe von Angriffen auf die Schwachstelle des Microsoft Windows Servers 2003, dicht gefolgt von der Schwachstelle in Oracle Web Logic, wovon 40 Prozent der Organisationen in aller Welt betroffen waren.

„Vor dem Hintergrund der kontinuierlich zunehmenden Cryptomining-Malware verändern Cyberkriminelle ständig ihre Techniken, mit denen sie die Maschinen ihrer Opfer ausbeuten und mehr Einnahmen erzielen können“, sagt Maya Horowitz, Threat Intelligence Group Manager bei Check Point.

„Jetzt, da sie versuchen, über ungepatchte Server-Schwachstellen in Netzwerke einzudringen, wird Organisationen jäh ins Gedächtnis gerufen, dass grundlegende Sicherheitsmaßnahmen - wie das Patchen - unerlässlich sind, um sicherzustellen, dass Netzwerke weiterhin geschützt sind.“

Die Top 3 der “Most Wanted”-Malware im April 2018:

  • Coinhive
    Cryptominer, der entwickelt wurde, um die Kryptowährung Monero online zu schürfen, sobald ein Nutzer eine Internetseite ohne die Zustimmung des Nutzers besucht.
  • Cryptoloot
    Cryptominer, der die CPU- oder GPU-Leistung des Opfers sowie vorhandene Ressourcen nutzt, indem er Transaktionen zur Blockchain hinzufügt und neue Währung freigibt.
  • Roughted
    Weitläufiger Malvertising-Vertreter, der für viele bösartige Webseiten und Payloads verantwortlich ist. Er kann für Angriffe auf alle Arten von Plattformen und Betriebssystemen eingesetzt werden und nutzt die Umgehung von Werbeblockern und Fingerprinting.

Die Top 3 der “Most Wanted” Schwachstellen im April:

  • Microsoft IIS WebDAV ScStoragePathFromUrl Buffer Overflow
    Ein entfernter Angreifer könnte durch Versenden einer manuellen Anfrage über ein Netzwerk an den Microsoft Windows Server 2003 R2 mithilfe der Microsoft Internet Information Services 6.0 einen beliebigen Code ausführen oder auf dem Zielserver eine Denial-of-Service-Situation herbeiführen.
  • Oracle WebLogic WLS Security Component Remote Code Execution
    In Oracle WebLogic WLS existiert eine Remote-Code-Execution-Sicherheitslücke. Diese ist der Art und Weise geschuldet, wie Oracle WebLogic xml-Decodes behandelt. Ein erfolgreicher Angriff könnte eine Remote-Code-Ausführung zur Folge haben.
  • SQL-Einschleusung
    Einschleusung von SQL-Befehlen in den Input vom Client zur Anwendung, während eine Sicherheitslücke in der Software einer Anwendung ausgenutzt wird.

Diese Liste zeigt eindeutig, wie Bedrohungsakteure sowohl moderne Techniken (zwei Schwachstellen, die 2017 veröffentlicht wurden) als auch klassische Angriffsvektoren, wie SQL-Einschleusung, nutzen.

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