Der Einsatz mobiler Endgeräte in Unternehmen bewegt sich in zwei Spannungsfeldern: 1. zwischen firmeneigenen und privaten Geräten und 2. zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit. Virtual Solution zeigt auf, welche Trends dabei in den nächsten Monaten wichtig werden.

Ungenügend geschützte mobile Endgeräte erweisen sich schnell als Einfallstor für Cyber-Angriffe aller Art. Daher haben Unternehmen im Jahr 2018 – nicht zuletzt aufgrund der hohen Anforderungen der DSGVO – ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheitslage verstärkt.

Eine der großen Herausforderungen bleibt aber, mit gezielten Maßnahmen sowohl die Sicherheit als auch die Benutzerfreundlichkeit und damit die Effizienz des mobilen Arbeitens weiter zu steigern.

1. Business-Apps müssen bei Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit zulegen.
Unternehmens-Apps müssen genauso einfach zu bedienen sein wie ihre privaten Pendants und die Sicherheitsvorgaben dürfen die Mitarbeiter nicht einschränken. Seit dem endgültigen Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 hat Sicherheit eindeutig Vorrang.

Künftig wird aber die Benutzerfreundlichkeit wieder wichtiger, jedoch ohne die Sicherheit zu gefährden. Unternehmenskritische Daten müssen wirksam vor Manipulation und Verlust geschützt werden.

Die gleichzeitige Berücksichtigung beider Aspekte wird zur großen Herausforderung für App-Entwickler und die IT-Sicherheitsverantwortlichen in den Unternehmen. Unternehmen müssen aber bei der Auswahl von Lösungen darauf achten, dass Sicherheit und Usability gleichermaßen gegeben sind.

2. Der Datenschutz rückt stärker in den Vordergrund.
Lange Zeit galt das Thema Datenschutz in den Unternehmen „als von außen aufgezwungen“. Im Verlauf der Diskussion um die DSGVO und spätestens seit deren Inkrafttreten hat sich ein schrittweiser Wandel vollzogen.

Viele haben die Chance erkannt, ihre Sicherheitsprozesse zum Schutz persönlicher Daten im Rechenzentrum und auf mobilen Endgeräten gesetzeskonform und vor allem effizienter zu gestalten.

Auch das Bewusstsein der Menschen hat sich verändert. Sie denken häufiger über die Verwendung ihrer eigenen Daten nach, aber auch darüber, wie sie mit Daten von Kunden oder Kollegen umgehen.

3. Fachbereiche beeinflussen immer stärker die Beschaffung von Apps.
Generell sind heute die Fachabteilungen bei der Neuanschaffung von Software weit stärker involviert als früher – egal, ob Individual- oder Standardsoftware. Während bei dieser Art von Applikationen die Funktionalität im Vordergrund steht, ist bei Apps für mobile Endgeräte die Benutzerfreundlichkeit ein zentrales Auswahlkriterium.

Dazu kommt, dass auch die Power User aus den Fachbereichen oft bei ihren Vorgesetzen und der IT-Abteilung mit eigenen Wünschen bezüglich neuer Funktionen und Apps für Smartphones und Tablets vorstellig werden.

Das Entscheider- und Einkaufsgremium bei der Software-Auswahl erweitert sich und neue Kriterien werden wichtig. Darauf müssen sich nicht nur die Unternehmen einstellen, sondern auch die Anbieter von Anwendungen.

4. Biometrische Authentifizierung gewinnt weiter an Bedeutung.
Da Mitarbeiter mit ihrem Smartphone auf immer mehr Apps und Unternehmensanwendungen zugreifen – sei es webbasiert oder in der Cloud – werden Login und Authentifizierung immer wichtiger.

Die IT-Abteilung muss sicherstellen, dass nur autorisierte Nutzer zugreifen können. Das traditionelle Passwort hat nach Expertenansicht dabei aber ausgedient, da es zu fehleranfällig ist.

Alternative biometrische Verfahren wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder sogar Iris-Scan werden an Bedeutung gewinnen. Über dieses Thema müssen sich nicht nur die Firmen Gedanken machen, sondern auch die Entwickler von Apps und Anwendungen.

5. Das beruflich genutzte Smartphone wird zum Statussymbol.
Das neueste Smartphone ist fast wichtiger geworden als der schicke Dienstwagen, das ehemals wichtigste Statussymbol in der Berufswelt. Kein Wunder, dass Mitarbeiter vielerorts wegen „altmodischer“ Geräte oder restriktiver Device-Strategien frustriert sind.

Können Mitarbeiter ihre eigenen hochwertigen Geräte mitbringen, fördert dies die Akzeptanz einer Sicherheitslösung und die Mitarbeiterzufriedenheit. Voraussetzung ist allerdings, dass auf den Geräten eine Container-Lösung zum Einsatz kommt, die eine strikte Trennung von beruflichen und privaten Apps und Daten gewährleistet.

6. „Always on“ ist out.
Zeit für private Dinge ist wichtig, daher ist auch „Handy-Fasten“ – zumindest zu bestimmten Zeiten – ein Thema. Manche Unternehmen handhaben das restriktiv. Bei VW erhalten beispielsweise Tarifbeschäftigte teilweise zwischen 18 Uhr und 6 Uhr und am Wochenende keine dienstlichen E-Mails und können auch keine versenden.

Andere Unternehmen gehen weniger strikt vor und bieten den Mitarbeitern mehr Freiheiten. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie am Wochenende oder morgens in der U-Bahn E-Mails checken und beantworten wollen oder nicht. Der Trend, die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter zu stärken, wird sich in nächster Zeit weiter durchsetzen.

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