Letzte Woche wurde bekannt, dass sich der Trojaner Emotet erneut im Umlauf befindet – er versteckt sich derzeit unter anderem hinter gefälschten E-Mails von Amazon, Telekom oder Vodafone. Bei den Mails handelt es sich um täuschend echt aussehende Phishing-Nachrichten, die den Leser dazu verleiten, das Attachment zu öffnen.

Der Grund für die hohe Glaubwürdigkeit der Nachrichten ist die Tatsache, dass die Angreifer sich Technologien wie Machine Learning oder KI bedienen, um die E-Mails möglichst vertrauensvoll erscheinen zu lassen.

Im Anhang der Nachricht findet sich in einem Großteil der Fälle eine unechte Rechnung als Word-Dokument mit eingebetteter Makrofunktion. Öffnet der Empfänger den schadhaften Anhang, ist der Rechner infiziert und der Trojaner befindet sich im System. Wird der Schadcode ausgeführt, verwendet dieser auch hier extrem fortgeschrittene Technologien und Exploits zur internen Weiterverarbeitung.

So wurde beispielsweise festgestellt, dass Emotet den sogenannten Eternal Blue Exploit verwendet – jene Schwachstelle, die der US-Geheimdienst NSA jahrelang nutzte, bevor diese an Microsoft gemeldet wurde. Zwar gibt es Patches für den Exploit, doch diese sind bisher unter Nutzern nicht sehr weit verbreitet. Der CERT-Bund des BSI, das Computer Emergency Response Team für Bundesbehörden warnte Anfang letzter Woche auf Twitter ausdrücklich vor den gefälschten Mails.

Bezüglich der Schutzvorkehrungen im Hinblick auf Emotet gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die User und Unternehmen ergreifen können, um sich zu schützen. Im Hinblick auf Spoofing ist es sinnvoll, auf eine Lösung zur E-Mailsicherheit zurückzugreifen, die über ein Feature zur Spoof Detection verfügt, welche sich idealerweise in den Regeln zur Spam-Filterung einstellen lässt.

Sinnvoll ist es auch, wenn Lösungen die Einrichtung und Verwendung von DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance) unterstützen. Das Besondere bei diesem DNS-basierten Verfahren ist, dass auch der “From”-Header einer Mail berücksichtigt und überprüft wird, sodass “From”-Spoofing dadurch verhindert werden kann.

Allerdings sind selbstverständlich nicht alle Emotet-Angriffe auf Spoofing zurückzuführen. In manchen Fällen werden E-Mailadressen verwendet, die legitim und nicht gefälscht sind, allerdings gehackt wurden. Hier ist es sinnvoll, wenn die eingesetzte Lösung zur E-Mailsicherheit Funktionen bietet, mit dessen Hilfe ausführbare Dateien von Vornherein geblockt werden können.

Auch lassen sich bei einigen Herstellern verschlüsselte Archive und „gefährliche“ Dateiendungen, oder sogar jegliche Dokumente mit aktiven Inhalten, blockieren. Um zusätzliche Sicherheit zu gewähren, sollte die Schutzlösung um Antivirussoftware erweitert werden – manche Hersteller bieten die Möglichkeit der Erweiterung um bis zu drei Virenscanner. Dies ist als erweiterte Maßnahme in jedem Falle sinnvoll, da sich die Erkennungsrate der Scanner wesentlich erhöht.

Abgesehen von technischen Maßnahmen sollten Unternehmen unbedingt auf ihre ausgehenden Daten achten - schließlich müssen die Angreifer ihre Informationen über den Betrieb irgendwo eingesehen haben. Diese Unternehmensdaten könnten aus Word-Dokumenten stammen, die im Web verfügbar sind. Sie enthalten (Dokument)-Eigenschaften, und somit gleichzeitig Informationen über den Betrieb, welche die Angreifer zu ihrem Vorteil nutzen können.

All diese Maßnahmen in Kombination führen dazu, dass Nutzer und Unternehmen gut gewappnet sind vor dem Kompromittieren ihrer Daten und dem damit einhergehenden finanziellen Schaden sowie dem oftmals nicht messbaren Reputationsverlust.

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