Derzeit machen sich Cyberkriminelle insbesondere die große Anteilnahme im Internet an den Opfern des Coronavirus zunutze. Hilfreich für die Kriminellen ist dabei auch die anhaltende Berichterstattung über den Virus sowie die Furcht, die sie erzeugt. Dazu gehören auch die Meldungen über die Absage des Mobile World Congress in Barcelona oder über Neuansteckungen in Deutschland und Europa.

Das Thema bleibt somit in den Köpfen und bei vielen Menschen wächst die Bereitschaft, Geld zu spenden, um den unschuldig in Not geratenen unter die Arme zu greifen. Doch diese Hilfsbereitschaft ruft leider auch zahlreiche unseriöse Organisationen auf den Plan, die mittels betrügerischer Mails und manipulierter Spendenseiten Kreditkartendaten und weitere persönliche Informationen stehlen.

„Ziel der Cyberkriminellen ist es, mittels emotionaler Hilfe-Mails so viele User wie möglich dazu zu bringen, mit Schadsoftware infizierte Anhänge oder Links zu öffnen – für ihren eigenen monetären Profit. Über 90 Prozent der Angriffe erfolgen via E-Mail, und über 90 Prozent der Sicherheitsverstöße sind menschlichem Versagen zuzuschreiben“, erklärt Dr. Francis Gaffney, Director of Threat Intelligence bei Mimecast.

Gaffney rät daher, bei jeglicher Form der elektronischen Kommunikation, die in Verbindung zu den Opfern der Waldbrände oder des Coronavirus steht, besonders aufmerksam zu sein.

Phishing-Kampagnen entlarven
Phishing- E-Mails werden immer ausgereifter. Allerdings gibt es auch Anhaltspunkte, mit Hilfe derer sich Fake-Nachrichten enttarnen lassen. So sind einige dieser Spam-Mails mit einem Übersetzungsdienst angefertigt worden und strotzen daher nur so vor Grammatik- und Orthografie-Fehlern. Bisweilen kennen Betrüger auch den Namen ihrer potenziellen Opfer (noch) nicht, so dass die persönliche Anrede fehlt.

Stutzig machen sollten außerdem Nachrichten, die einen dringenden Handlungsbedarf suggerieren: Fristen, Drohungen etc. sind ebenfalls berechtigte Gründe zur Skepsis, wie die Aufforderung zur Eingabe sensibler Daten, wie PINs oder TANs. Seriöse Geldinstitute werden ihre Kunden niemals dazu nötigen, Kontodaten preiszugeben oder Links und eingefügte Formulare unbedingt zu öffnen.

Angriffe werden auch künftig nicht weniger
Die Spezialisten von Mimecast beobachten derzeit viele dieser Vorfälle, womit man Unternehmen und Privatpersonen nur den Rat geben kann, sich vor Phishing-Kampagnen in Acht zu nehmen. Denn noch eines ist zu beobachten: Cyberkriminelle verbreiten nicht nur betrügerische Mail im Namen falscher Hilfsorganisationen, sie streuen auch hasserfüllte, politische Fake-News, um die Massen zu manipulieren und zu instrumentalisieren.

Glaubt man Gaffney, werden Kriminelle auch in Zukunft an diesen Strategien festhalten. „Seien Sie sich dessen bewusst und sorgen Sie mit einer zuverlässigen Antivirensoftware für die nötige Sicherheit. Darüber hinaus gilt es jetzt mehr denn je, die gängigen Praktiken zur Cyberhygiene einzuhalten und im Zuge dessen auf sichere Passwörter und bestenfalls auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu setzen.

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