Wie in der Nacht zum Donnerstag den 10.12.20 bekannt wurde, haben Hacker einen gezielten Angriff auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA gefahren. Bei dem Angriff wurden „einige Dokumente“ im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den von beiden Pharma-Unternehmen gemeinsam entwickelten COVID-19-Impfstoff entwendet.

Laut eigener Aussage der Unternehmen habe dieser Vorfall keine Auswirkungen auf die Produktion und Auslieferung des Impfstoffes.

Dennoch kann man hierbei von einem besorgniserregenden Datenleck sprechen, zielt der Angriff doch mitten ins Herz der aktuell mitunter kritischsten Infrastruktur Europas. Man stelle sich nur vor, der Angriff hätte zu einem schwerwiegenden Verlust der unschätzbar wertvollen Forschungsergebnisse geführt und dadurch eine veritable Verzögerung der Auslieferungskette nach sich gezogen.

Die gesamte Weltbevölkerung erwartet derzeit sehnsüchtig die Frei- und Ausgabe des COVID-19-Impfstoffs, denn er verspricht nicht weniger als die Wiederherstellung des schmerzlich vermissten Normalzustandes und damit den Ausweg aus dem Lockdown-Teufelskreis.

Zwar ist bisher nicht bekannt, wer sich für den Cyberangriff auf die EMA verantwortlich zeichnet. Doch eines ist bereits klar geworden: Die kritischen Infrastrukturen (KRITIS) müssen besser vor Cyberattacken geschützt werden.

„Anstatt über ein Verbot effektiver Kryptographie oder Staatstrojaner zu sprechen sollte die Bundesregierung sich lieber um einen effektiven Schutz der kritischen Infrastruktur kümmern.“ Sagt dazu Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense.

„Angriffe auf Pharmaunternehmen sind in der aktuellen Situation – leider – keine Überraschung. Der Gesundheitsbereich wird auch in der Pandemie regelmäßig angegriffen. Damit gefährden die Angreifer ganz real Leib und Leben der Menschen – das ist verabscheuungswürdig.“

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