McAfee hat seinen aktuellen Quarterly Threats Report veröffentlicht, der die Aktivitäten von Cyber-Kriminellen, Malware und die Entwicklung von Cyber-Bedrohungen im ersten Quartal 2021 untersucht. Dabei konnten die Sicherheitsforscher eine Verlagerung von massenhaft verbreiteten Ransomware-Kampagnen hin zu wenigen, maßgeschneiderten Ransomware-as-a-Service (RaaS)-Kampagnen feststellen.

Außerdem trieb die Verbreitung von 64-Bit-CoinMiner-Anwendungen das Wachstum von Kryptowährung generierender Coin-Mining-Malware um 117 Prozent voran. Darüber hinaus sorgte ein sprunghaftes Wachstum neuer Mirai-basierter Malware-Varianten für einen Anstieg von Bedrohungen, die auf das Internet-of-Things (55 Prozent) und Linux-Systeme (38 Prozent) abzielten.

„Kriminelle werden ihre Techniken immer weiterentwickeln und Tools kombinieren, um ihre finanziellen Gewinne mit einem Minimum an Aufwand und Risiken zu maximieren", sagte Raj Samani, McAfee Fellow und Chief Scientist.

„Wir haben zuerst gesehen, wie sie Ransomware eingesetzt haben, um kleine Zahlungen von Millionen einzelner Opfer zu erhalten. Heute sehen wir, dass Ransomware-as-a-Service von vielen böswillige Akteuren genutzt wird, um Organisationen als Geiseln zu halten und für massive Geldsummen zu erpressen."

Die wichtigsten Bedrohungen in Q1 2021:

  • Im ersten Quartal 2021 lag das Volumen neuer Malware-Bedrohungen bei durchschnittlich 688 Bedrohungen pro Minute, ein Anstieg von 40 Bedrohungen pro Minute gegenüber Q4 2020.

  • Ransomware ging im ersten Quartal um 50 Prozent zurück, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Angreifer von breit angelegten Kampagnen, die viele Ziele mit denselben Mustern angreifen, zu Kampagnen übergegangen sind, die zwar weniger, dafür aber größere Ziele mit einzigartigen Mustern angreifen. Dies erschwert es IT-Sicherheitsteams großer Organisationen entsprechende Angriffe abzuwehren.

  • Diese Verschiebung spiegelt sich auch im Rückgang der prominenten Ransomware-Familien von 19 im Januar 2021 auf lediglich neun im März 2021 wider. Trotz der Angriffe der DarkSide RaaS-Gruppe, die in Q2 2021 aufgedeckt wurden, war REvil die am häufigsten entdeckte Ransomware in Q1, gefolgt von RansomeXX, Ryuk, NetWalker, Thanos, MountLocker, WastedLocker, Conti, Maze und Babuk.

  • Die Forscher von McAfee konnten aucg einen Anstieg an Coin-Miner-Malware feststellen. Während prominente Ransomware-Angriffe die Aufmerksamkeit darauf gelenkt haben, wie Kriminelle Ransomware nutzen, um ihre Verbrechen mit Zahlungen in Kryptowährung zu monetarisieren, kann der 117-prozentige Anstieg der Verbreitung von Kryptowährung generierender Coin-Mining-Malware im ersten Quartal auf eine starke Zunahme von 64-Bit-CoinMiner-Anwendungen zurückgeführt werden.

Auswirkungen:
„Die Schlussfolgerung aus den Ransomware- und Coin-Miner-Trends sollte nicht sein, dass wir die Nutzung von Kryptowährungen einschränken oder gar verbieten müssen", so Samani. „Wenn wir etwas aus der Geschichte der Cyber-Kriminalität gelernt haben, dann, dass Kriminelle die Bemühungen der Verteidiger kontern, indem sie einfach ihre Tools und Techniken verbessern, staatliche Beschränkungen umgehen und den Verteidigern dabei immer einen Schritt voraus sind.

Wenn es Bestrebungen gibt, Kryptowährungen einzuschränken, werden die Täter neue Methoden entwickeln, um ihre Verbrechen zu monetarisieren, und sie müssen den Regierungen dabei nur ein paar Schritte voraus sein, um weiterhin zu profitieren."

Weitere Erkenntnisse:

  • IoT & Linux-Geräte: Eine Reihe neuer Mirai-Malware-Varianten sorgte im ersten Quartal für einen Anstieg in den Kategorien Internet-of-Things- (IoT) und Linux-Malware. Dabei haben die Forscher eine starke Verbreitung der Moobot-Familie (eine Mirai-Variante) beobachten können.

  • Branchenspezifische Aktivitäten: McAfee verzeichnete im ersten Quartal 2021 einen 54-prozentigen Anstieg der öffentlich gemeldeten Cyber-Vorfälle, die auf den Technologiesektor abzielten. Die Sektoren Bildung und Finanzen/Versicherungen folgten mit einem Anstieg von 46 Prozent bzw. 41 Prozent, während die gemeldeten Vorfälle im Groß-/Einzelhandel und im öffentlichen Sektor um 76 Prozent bzw. 39 Prozent zurückgingen.

  • Regionen: Die Vorfälle stiegen in Asien um 54 Prozent und in Europa um 43 Prozent, während sie in Nordamerika hingegen um 13 Prozent zurückgingen.

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