Wie gut ist die verarbeitende Industrie angesichts steigender Cyberbedrohungen wie gezielten Ransomware-Attacken, staatlich unterstützten Angreifern auf der Suche nach geistigem Eigentum oder böswilligen Insidern aufgestellt? Der neue Datenrisiko-Report für den Produktionssektor von Varonis zeigt ein gravierendes Ausmaß an Exposition interner und sensibler Dateien bei Fertigungsunternehmen.

So hat jeder Mitarbeiter durchschnittlich Zugriff auf gut 6 Millionen Dateien (18 % des gesamten Datenbestands), wovon 27.000 sensible Informationen wie geistiges Eigentum, Geschäftspläne und Finanzinformationen enthalten. Im Falle einer Kompromittierung etwa in Folge eines Ransomware-Angriffs sind diese unmittelbar gefährdet.

Für den Report wurden insgesamt rund vier Milliarden lokal, in der Cloud sowie in hybriden Umgebungen gespeicherte Dateien im Rahmen von Datenrisikobewertungen bei 50 Produktionsunternehmen weltweit (unter anderem in den USA, Deutschland, Frankreich und UK) analysiert.

„Fertigungsunternehmen verfügen über sensible und ausgesprochen wertvolle Daten und werden deshalb immer häufiger zum Ziel von Angriffen. Gerade in jüngster Zeit konnten wir sehen, welche verheerenden Folgen Ransomware gerade auch in diesem Bereich hat und ganze Anlagen außer Betrieb setzen kann“, erklärt Michael Scheffler, Country Manager DACH von Varonis Systems.

„Ein Schlüssel zur Begrenzung des Schadens sind die Zugriffsrechte. Wird ein Nutzerkonto kompromittiert, sind alle Dateien, auf die es zugreifen kann, in akuter Gefahr. Entsprechend gilt es, diesen Explosionsradius auf ein Minimum zu reduzieren.“

Im Vergleich zu regulierten Sektoren wie dem Gesundheitswesen und dem Finanzbereich variiert das Sicherheitsniveau und die Cyberresilienz innerhalb der Branche sehr stark: Während einige Unternehmen über ausgereifte Datensicherheitsrichtlinien und Verfahren zur Reaktion auf Vorfälle verfügen, haben andere nur wenige Abhilfemaßnahmen ergriffen.

Im Durchschnitt verursachen Datenvorfälle bei Fertigungsbetrieben Kosten in Höhe von 4,25 Millionen Euro. Die Entdeckung und Eindämmung eines Cyberangriffs dauern mit 220 Tagen länger als in den meisten anderen Branchen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Zu weit gefasste Zugriffsrechte: Im Durchschnitt sind 27.000 sensible Dateien (wie geistiges Eigentum, Produktionspläne und Finanzinformationen) für jeden Mitarbeiter zugänglich. Exzessive Zugriffsrechte erhöhen die Risiken eines Datendiebstahls und vergrößern die potenziellen Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs, da sämtliche Daten, auf die ein kompromittiertes Konto zugreifen kann, verschlüsselt werden können.

  • Nicht mehr benötigte, aber noch vorhandene Nutzerkonten und Daten: Durchschnittlich werden 3 von 4 sensiblen Dateien (78 %) nicht mehr genutzt, steigern jedoch das Risiko für Verstöße gegen Compliance-Vorgaben und stellen für Angreifer eine interessante Beute dar.

    Nicht mehr benötigte, aber nicht deaktivierte Nutzerkonten, erlauben ehemaligen Mitarbeitern und Partnern unnötigen Zugang zu Informationen und eignen sich ideal für Cyberkriminelle, um sich unauffällig in den Systemen zu bewegen. 44 Prozent der Unternehmen verfügen über mehr als 1.000 solcher Geister-Konten.

  • Zeitlich unbegrenzte Passwörter geben Cyberkriminellen ausreichend Zeit für ihre Angriffe. 56 Prozent der Unternehmen verfügen über mehr als 500 unbefristete Nutzer-Passwörter.

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