Die Anzahl der Krypto-Scams, die eine angebliche Unterstützung von Prominenten ausnutzen, hat sich allein in Großbritannien in diesem Jahr verdoppelt. Die Opfer wurden im Durchschnitt um über 15.000 Euro an Wert betrogen. Das sind 65 % mehr als der durchschnittliche Krypto-Betrugsdiebstahl im Vorjahr.

Bloomberg geht davon aus, dass die scheinbar von Prominenten unterstützten Krypto-Betrugsmaschen im nächsten Jahr um weitere 87 % zunehmen werden, basierend auf den derzeitigen steigenden Trends.

Es ist leicht zu erkennen, warum von Prominenten unterstützte Krypto-Projekte immer beliebter für Bedrohungsakteure werden. Es gibt zahlreiche Prominente, die sich an Krypto-Projekten beteiligen und diese fördern (z. B. Kryptowährungen, Börsen, dezentrale Finanzprojekte) und nicht-fungible Token (NFTs)). Beispiele hierfür sind die Engagements von Elon Musk, Matt Damon und Justin Bieber.

Krypto-Projekte, die von Prominenten unterstützt werden, erscheinen zudem wirtschaftlich sehr sinnvoll, da ein Großteil, wenn nicht sogar der größte Teil des Wertes vieler Krypto-Projekte ausschließlich auf dem Aufbau von Hype und Begeisterung beruht. Dies ist eine Tatsache, die auch den Krypto-Bedrohungsakteuren nicht entgangen ist.

Einen wichtigen Bestandteil erfolgreicher Betrugsmethoden stellen daher die Werbekampagnen für die vermeintlich attraktiven Krypto-Projekte dar. So können schnellstmöglich sehr viele Opfer dazu gebracht werden, ihre Kryptowährungs-Details herauszugeben, bevor der Betrug erkannt wird.

Das Ausnutzen der gefälschten Befürwortung durch echte Prominente kann hierbei sehr hilfreich sein. Es kann für potenzielle Opfer schwierig sein, einen Betrug zu erkennen, da die beteiligten Prominenten oft öffentlichkeitswirksam legitime Krypto-Projekte angepriesen haben.

Beispiel des Elon-Musk-Deepfakes
Elon Musk ist hierfür ein gutes Beispiel, da er häufig Kryptowährungen auf Twitter befürwortet und legitime Diskussionen darüber führt. Er wird von vielen als offizieller Krypto-Sprecher angesehen. Eine besonders realistische Fälschung eines Prominenten war die von Elon Musk, die ein Krypto-Betrugsprojekt bewarb.

Darin behauptet der gefälschte Musk, dass er ein neues Krypto-Projekt starten werde und die Teilnehmer innerhalb von drei Monaten 30 % Rendite auf ihre Investition erzielen könnten. Das Video wurde offenbar aus verschiedenen Videoschnipseln zusammengeschnitten, in denen er über andere, nicht verwandte Projekte spricht.

Musk „warnt“ die Zuschauer am Ende des Videos, dass alle Krypto-Investitionen riskant sind. Dies war ein besonders raffiniertes Element, weil es die Investitionsmöglichkeit realer erscheinen ließ.

Der britische Milliardär Richard Branson gerät ebenfalls oft in den Fokus von Krypto-Bedrohungsakteuren, da er tatsächlich schon früh viel in Krypto-Projekte investiert hat. Laut Bloomberg unternimmt Branson nun „verstärkte Anstrengungen, um zu verhindern, dass sein Name in betrügerischen Krypto-Schemata verwendet wird“.

Effektive Abwehrmaßnahmen
Das Wichtigste, was jeder tun kann, um sein Unternehmen zu schützen, ist die Aufklärung aller Mitarbeiter über die Anzeichen eines Krypto-Betrugs, um somit das Sicherheitsbewusstsein zu stärken und proaktiv solche Betrugsmaschen zu verhindern.

Der größte Teil des gestohlenen Wertes geht den Opfern verloren, die unmittelbar nach der Ankündigung und dem Start des Projekts teilgenommen haben. Allein das Warten von einigen Stunden oder einem Tag könnte den meisten potenziellen Opfern den Betrug ersparen, da die Angriffstechniken oftmals recht schnell aufgedeckt werden können.

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