Was Cybersecurity angeht, war 2022 ein Jahr der Rekorde. Der Phishing Activity Trends Report verzeichnete mit fast 1,3 Milliarden Phishing-Attacken im dritten Quartal des Jahres ein Allzeit-Hoch, Cyberrisiken schafften es auf Platz eins des Allianz Risk Barometers und in Deutschland gingen dem Digitalverband Bitkom zufolge erstmals mehr als die Hälfte aller Cyberangriffe von professionellen Banden aus.

Ein Gastbeitrag von Hermann Ramacher, Geschäftsführer ADN Distribution GmbH

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich dieser Trend fortsetzt. Der WEF Global Risk Report 2023 des World Economic Forum listet Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen als eine der Top-Risiken für 2023, und nach Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die Gefährdungslage im Cyberraum aktuell so hoch wie nie.

Cloud Computing – auch eine Frage der IT-Sicherheit
Bei der Absicherung von IT-Infrastrukturen spielt der Schutz von Cloud-Ressourcen wie Microsoft Azure eine immer größere Rolle, denn die unbestreitbaren Vorteile des Bereitstellungsmodells Cloud haben auch in Deutschland zu einer nahezu flächendeckenden Verbreitung geführt. Laut dem Cloud Monitor 2022 lehnen nur noch drei Prozent der deutschen Unternehmen Cloud Computing komplett ab, fast 50 Prozent verfolgen eine Cloud-Only- oder Cloud-First-Strategie.

Die zunehmende Cloud-Nutzung ist auch bei den Cyberkriminellen nicht unbemerkt geblieben. Dem Sicherheitsspezialisten Check Point zufolge ist die Zahl der Angriffe gegen Cloud-basierte Netzwerke 2022 gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent gestiegen. Die Veränderungen in der Arbeitswelt erhöhen das Risiko von Identitätsdiebstahl und Cloud-Account-Übernahmen zusätzlich.

Nach einer Studie von HP Wolf Security steigt die Bereitschaft, im Homeoffice auf Phishing-Links zu klicken, um 30 Prozent. Fast drei Viertel der Beschäftigten, die im Homeoffice eine bösartige E-Mail öffneten oder dies fast getan hätten, informierten ihre IT-Abteilung nicht über den Vorfall.

Wie IT-Reseller und CSPs sich und ihre Kunden schützen können
Cloud-Anbieter wie Microsoft bieten eine ganze Reihe von Tools, mit denen IT-Reseller und CSPs ihre Cloud-Umgebungen sicherer machen und gegen Cyberangriffe schützen können. Zu den wichtigsten gehören die folgenden Maßnahmen:

  1. Starker Schutz von Zugangsdaten
    Eine alleinige Authentifizierung mit Nutzername und Passwort ist gefährlich und nicht mehr zeitgemäß. Wie die Microsoft-Sicherheitsexperten Lee Makler und Alexander Weinert auf der RSA-Konferenz 2020 zeigten, waren mehr als 99 Prozent aller kompromittierten Konten nur durch ein Passwort gesichert.

    Dabei bietet Microsoft bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit, Zugänge durch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Fast Identity Online (FIDO) zuverlässig vor Übernahmen zu schützen. Neben MFA und FIDO2 bietet Microsoft seit kurzem auch die Authentifizierung mittels Zertifikaten in Azure AD an, was neue Möglichkeiten für die Nutzung von Cloud Services eröffnet.

    Neben den klassischen Smartcards im Scheckkartenformat gibt es inzwischen auch virtuelle Smartcards, die das Management solcher Credentials erheblich vereinfachen. Mit FIDO Passkey lässt sich in Azure AD sogar eine passwortlose Authentifizierung realisieren.

  1. Schutz sensibler Daten
    Kunden fragen oft, ob Public-Cloud-Dienste überhaupt im Einklang mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu nutzen sind. Diese Frage lässt sich auf jeden Fall bejahen, denn Public-Cloud-Anbieter wie Microsoft haben umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um den Schutz und die Vertraulichkeit von Kundendaten sicherzustellen.

    So werden beispielsweise alle Informationen während der Übertragung und Speicherung mehrfach verschlüsselt. Über Azure Policy und Azure Blueprints haben Kunden die Möglichkeit, ihre Dienste auf bestimmte Regionen zu beschränken.

    IT-Reseller und CSPs müssen sich jedoch klar darüber sein, dass Datenschutz nicht allein in der Verantwortung des Cloud-Providers liegen kann. Sowohl IT-Dienstleister als auch Kunde müssen entsprechende Compliance-Regeln aufstellen sowie die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen ergreifen, um die Datenschutz-Konformität sicherzustellen.

  1. Schutz vor Cyberbedrohungen
    Cloud-Instanzen, aber auch Server im eigenen Rechenzentrum sind einem ständigen Strom von Hacker-Angriffen ausgesetzt. IT-Reseller und CSPs müssen daher Bedrohungen schnell erkennen und einschätzen können. Mit Defender for Cloud und Defender for Servers bietet Microsoft Lösungen, die nicht nur Instanzen in der Azure-Cloud schützen, sondern auch Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen absichern.

    Ein weiterer wesentlicher Baustein in jeder Sicherheitsstrategie ist der Schutz von Endgeräten – schließlich sind Notebooks, Tablets und Smartphones häufig genutzte Einfallstore für Trojaner und andere Malware. IT-Reseller und CPS sollten deshalb jedem Kunden eine Endpoint-Security-Lösung empfehlen.

    Microsoft bietet mit Defender for Business einen umfassenden, auch für kleine Unternehmen attraktiven Endpunktschutz, der einfach zu installieren und zu bedienen ist.

Fazit: Erfolgreiches Cloud-Geschäft braucht Sicherheit
IT-Reseller und CSPs müssen Cloud-Umgebungen wie Microsoft Azure effizient absichern, potenzielle Bedrohungen schnell erkennen und Daten vor fremden Zugriffen schützen. Nur so können sie die Risiken von Cyberangriffen und Datenschutzverstößen für sich und ihre Kunden minimieren.

ADN und Microsoft bieten mit dem kostenlosen Cloud-Champion-Angebot Partnern ein umfangreiche Informationen und Trainings zu Cloud-Sicherheit, aber auch zu vielen anderen Cloud-Themen. Einen hervorragenden Einstieg erhalten IT-Reseller und CSPs auf der CSP-Week, die vom 20. bis 24.03.23 stattfindet.

In acht Sessions an fünf Tagen vermitteln Experten das notwendige Grundlagenwissen, sich als Partner mitsamt seiner Kunden umfassend schützen und Azure so sicher wie erfolgreich vermarkten zu können.

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