Check Point hat seinen neuesten Global Threat Index für Februar 2023 veröffentlicht. Qbot, ein ausgeklügelter Trojaner, der Bankdaten und Tastatureingaben stiehlt, ist schon zum dritten Monat in Folge die am weitesten verbreitete Malware, von der 11,87 Prozent der Unternehmen in Deutschland betroffen sind. Emotet rutscht mit 4,77 Prozent auf Platz vier ab.

Der Downloader Guloader, der seit Dezember 2019 weit verbreitet ist, steigt mit 6,38 Prozent auf Platz drei auf. Formbook hält sich mit 6,68 Prozent auf dem zweiten Platz. Im Bereich der mobilen Bedrohungen bleibt der Banking-Trojaner Anubis auf Platz eins, während das Bildungs- und Forschungswesen die am stärksten betroffene Branche in Deutschland und weltweit ist.

Top 3 Malware für Deutschland:

  • Qbot – auch bekannt als Qakbot, ist ein Banking-Trojaner, der erstmals 2008 auftauchte. Er wurde entwickelt, um die Bankdaten und Tastatureingaben eines Benutzers zu stehlen. Qbot wird häufig über Spam-E-Mails verbreitet und verwendet mehrere Anti-VM-, Anti-Debugging- und Anti-Sandbox-Techniken, um die Analyse zu erschweren und die Erkennung zu umgehen.

  • Formbook – ein Infostealer, der auf das Windows-Betriebssystem abzielt und erstmals im Jahr 2016 entdeckt wurde. Er wird in Underground-Hacking-Foren als Malware-as-a-Service (MaaS) vermarktet, da er starke Umgehungstechniken und einen relativ niedrigen Preis hat. Formbook sammelt Anmeldeinformationen von verschiedenen Webbrowsern, sammelt Screenshots, überwacht und protokolliert Tastatureingaben und kann Dateien auf Anweisung von seinem C&C-Server herunterladen und ausführen.

  • Guloader – ein Downloader, der seit Dezember 2019 weit verbreitet ist. Als er zum ersten Mal auftauchte, wurde Guloader zum Herunterladen von Parallax RAT verwendet, aber auch für andere Fernzugriffs-Trojaner und Infostealer wie Netwire, Formbook und Agent Tesla eingesetzt.

Top 3 Schwachstellen:

  • Web Server Malicious URL Directory Traversal – Es existiert eine Directory-Traversal-Schwachstelle auf verschiedenen Web-Servern. Die Sicherheitsanfälligkeit ist auf einen Eingabevalidierungsfehler in einem Webserver zurückzuführen, der die URI für die Verzeichnisdurchquerungsmuster nicht ordnungsgemäß bereinigt. Eine erfolgreiche Ausnutzung erlaubt es nicht authentifizierten Angreifern, beliebige Dateien auf dem verwundbaren Server offenzulegen oder darauf zuzugreifen.

  • Web Server Exposed Git Repository Information Disclosure – Es wurde eine Schwachstelle in Git Repository gemeldet, durch die Informationen offengelegt werden. Die erfolgreiche Ausnutzung dieser Schwachstelle könnte eine unbeabsichtigte Offenlegung von Kontoinformationen ermöglichen.

  • Apache Log4j Remote Code Execution (CVE-2021-44228) – In Apache Log4j besteht eine Schwachstelle in Bezug auf Remote Code Execution. Die erfolgreiche Ausnutzung dieser Schwachstelle könnte einem entfernten Angreifer die Ausführung von beliebigem Code auf dem betroffenen System ermöglichen.

Top 3 Mobile Malware:

  • Anubis - ein Banking-Trojaner, der für Android-Handys entwickelt wurde. Seit seiner ersten Entdeckung hat er zusätzliche Funktionen erhalten, darunter Remote-Access-Trojaner (RAT), Keylogger- und Audioaufzeichnungsfunktionen sowie verschiedene Ransomware-Funktionen. Er wurde in Hunderten von verschiedenen Anwendungen im Google Store entdeckt.

  • Hiddad - eine Android-Malware, die legitime Apps neu verpackt und sie dann in einem Drittanbieter-Store veröffentlicht. Ihre Hauptfunktion ist die Anzeige von Werbung, sie kann aber auch Zugang zu wichtigen Sicherheitsdetails des Betriebssystems erhalten.

  • AhMyth - ein Remote Access Trojaner (RAT), der 2017 entdeckt wurde. Er wird über Android-Apps verbreitet, die in App-Stores und auf verschiedenen Websites zu finden sind. Wenn ein Benutzer eine dieser infizierten Apps installiert, kann die Malware sensible Informationen vom Gerät sammeln und Aktionen wie Keylogging, das Erstellen von Screenshots, das Senden von SMS-Nachrichten und das Aktivieren der Kamera durchführen.

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