Polycom und das International Virtual e-Hospital (IVeH) verfolgen gemeinsam ein neues Modell, das medizinischen Fachkräften die Zusammenarbeit per Video und den weltweiten fachlichen Austausch mit 35 Einrichtungen aus dem Hochschul- und Gesundheitswesen ermöglicht.
Die Grundlage dafür ist ein innovatives Video-Collaboration-Programm von Polycom, das zum Wiederaufbau des medizinischen Systems im Kosovo beigetragen hat. Aufgrund seines durchschlagenden Erfolgs wird dieses Modell jetzt in weiteren Regionen eingesetzt, so u. a. in Südosteuropa, in Afrika, im Nahen Osten und in Südamerika.
Das weltweit anerkannte International Virtual e-Hospital (IVeH) wurde 2001 von Dr. Rifat Latifi gegründet, um weltweit nachhaltige Programme für Telemedizin und E-Health ins Leben zu rufen und medizinische Systeme in Schwellenländern neu aufzubauen.
Das Telemedicine Program of Kosovo (TPK) bindet mittlerweile sieben Krankenhäuser im Kosovo an ein Telemedizinsystem an und stellt Zugänge zu einer elektronischen medizinischen Fachbibliothek für Fernlehrgänge mit Videoeinrichtungen in Albanien, Brasilien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Italien, Kanada, Norwegen, Österreich, Saudi Arabien, der Schweiz und den USA bereit.
Jedes Telemedizinzentrum im Kosovo ist mit Video-Collaboration-Räumen, Telemedizin-Schulungsräumen sowie mit mobilen Telepresence-Einrichtungen für die Patientenzimmer ausgestattet. Dies führt zu einer verbesserten Krankenversorgung und Schulungsmöglichkeiten.
Die Videoräume sind mit einem HD-Video-Collaboration-System von Polycom ausgestattet, das von einer zentralen Polycom ® RSSTM 2000 Lösung für Videoaufzeichnung und Streaming unterstützt wird. Das RSS 2000 ist ein zentraler Server, der von jedem Zentrum für Aufzeichnung, Streaming und Archivierung von Multimediakonferenzen und Schulungssitzungen genutzt wird. Das spart Zeit und Ressourcen, verbessert die Kommunikation und ermöglicht den Wissensaustausch innerhalb des Kosovos und mit der internationalen medizinischen Gemeinschaft.
Hintergrund: Die vorhandene Infrastruktur
Die medizinische Infrastruktur des Kosovos befand sich aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen, fehlenden finanziellen Mitteln und Misswirtschaft in einem schlechten Zustand. Eine ganze Generation von Medizinstudenten hat nach den Balkankriegen in den 1990er Jahren während der gesamten Ausbildung keinen Patienten in einem klinischen Umfeld gesehen.
Viele medizinische Seminare fanden in einfachen Kellerräumen statt. Zudem konnten viele ältere Mediziner verschiedener Fachrichtungen sich seit über einem Jahrzehnt nicht mehr medizinisch weiterbilden. Dr. Latifi sah in der Telemedizin und in Fernlehrgängen die einzige gangbare Lösung für Entwicklungsländer wie den Kosovo.
Lebensrettende medizinische Ressourcen bieten
Mit Genehmigung der Behörden und Unterstützung der Europäischen Agentur für den Wiederaufbau (EAR) wurden sieben Telemedizinzentren im Kosovo mit Telesprechzimmern und telemedizinischen Schulungsräumen eingerichtet. Mobile Polycom Geräte können neben die Patientenbetten gestellt werden, um eine Zusammenarbeit mit Fachleuten in anderen Ländern in Echtzeit zu ermöglichen. Dies trägt zu einer besseren Beratung und Patientenbetreuung bei.
Das IVeH sorgt dafür, dass dem medizinischen Personal leistungsstarke Ausbildungsmittel zur richtigen Zeit zur Verfügung gestellt werden. So lassen sich zehntausende Ärzte, Krankenschwestern, medizinische Fachkräfte und IT-Personal anhand interaktiver, praxisbezogener Unterrichtseinheiten im Einsatz der Telemedizin und der e-Health-Anwendungen weiterbilden. Das Telemedizinprogramm hat zudem dafür gesorgt, dass in den Krankenhäusern des Kosovos über externe medizinische Bibliotheken und andere fachliche Quellen lebensrettende Ressourcen und Verfahren eingeführt wurden.