Darauf haben sich die Organisationen in einem Letter of Intent verständigt. „Wir brauchen bei IP-Telefonanlagen international einheitliche Standards, die providerunabhängig genutzt werden können“, sagt BITKOM-Experte Johannes Weicksel. „Wenn sich heute ein Unternehmen eine SIP-Trunk-basierte Telefonanlage zulegen möchte, muss es zunächst schauen, ob die Anlage technisch kompatibel ist zum Netz seines Providers.“
Die Detailempfehlungen zu möglichen Varianten der Implementierung des so genannten „SIP Trunking“ sollen nun weiter ausgebaut werden. Das Session Initiation Protocol (SIP) ist ein Netzprotokoll, das die Kommunikation zwischen mindestens zwei Teilnehmern aufbaut und steuert. SIP Trunking ermöglicht, mit einem einzigen Nutzerkonto mehrere Durchwahlnummern zu verwalten. Dies ist vor allem für solche Unternehmen interessant, die viele Endgeräte mit eigenen Rufnummern benötigen.
Andrew Hutton vom Vorstand des SIP Forums sagt: „Die Zusammenarbeit zwischen SIP Forum und BITKOM bietet die große Möglichkeit, einen verbesserten Standard für SIP Trunking zu etablieren, um so die Interoperabilität zu verbessern und Anpassungskosten zu senken.“ Das SIP Forum ist ein internationaler Zusammenschluss von Unternehmen der IP-Industrie für die Förderung und Fortentwicklung SIP-basierter Technologien.
Telefonieren über das Internet (Voice over IP) hat in vielen Unternehmen die klassische Telefonanlage abgelöst: Es ermöglicht fließende Übergänge zwischen unterschiedlichen Kommunikationsmedien (z.B. Sprache, Video, Chat). Immer mehr Unternehmen möchten ihre Anlage nicht mehr über klassische S2M-Anschlüsse anbinden, sondern direkt per IP ans Netz öffentlicher Anbieter. „Unternehmen, die auf eine durchgehende VoIP-Anbindung umstellen wollen, sollten sich an den Empfehlung des BITKOM-Leitfadens zu ,SIP-Trunking‘ orientieren“, sagt Weicksel.
Für eine einheitliche Umsetzung hat das SIP Forum die „SIPconnect“-Dokumente eingeführt und entwickelt diese ständig weiter. Diese Dokumente beschreiben die Zusammenschaltung von privaten VoIP-Systemen und öffentlichen IP-Netzen mit Hilfe eines einheitlichen Protokollstandards. Weicksel: „Wir wollen Anwender-Unternehmen auf ihrem Weg in die standardisierte, internetbasierte Telefonie begleiten.“