Was geschieht in jeder Talkshow, in der der Moderator fehlt? Richtig: Das Chaos bricht aus. Niemand wird gefragt, aber alle reden - und zwar durcheinander. Denn der Moderator bereitet das Thema vor, er führt durch die Diskussion, erteilt den Teilnehmern das Wort ...

Nur so funktioniert es. Auch Meetings und Konferenzen ohne Fernsehen brauchen immer einen Leiter bzw. Moderator, um effizient zu sein. Und auf die moderne Form der Video-Web- konferenz trifft dies erst recht zu. Davon ist zumindest der Diplom-Ingenieur Günter Schlagowski überzeugt. Er ist geschäftsführender Gesellschafter  von Vivicom, einem Bremer Entwickler von Videokonferenzsoftware, und er sieht sogar einen neuen Beruf entstehen: den Webmoderator.  

Webmoderatoren bringen Fortschritt
„Der Webmoderator ist eine Notwendigkeit, um kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zur modernen Kommunikationstechnologie zu ermöglichen“, sagt er. „Viele Menschen nutzen die effizienten und zugleich umweltschonenden Video-Webkonferenzen noch nicht und nehmen stattdessen unnötige Kosten und Umweltbelastungen durch die Anfahrten zu vielen Meetings in Kauf.“ Und das, obwohl die Teilnehmer von Online-Konferenzen sich inzwischen in hervorragender Bild- und Tonqualität sehen und hören, gemeinsam Dokumente anschauen und bearbeiten können. Vorurteile gegenüber neuen Technologien stehen hier dem Fortschritt im Weg, glaubt Schlagowski: „Menschen haben Angst, an der Technik zu scheitern, ihre Konferenz möglicherweise abbrechen zu müssen und sich so zu blamieren.“ Oder sie wissen von diesem Fortschritt schlichtweg noch nichts.

Hier kommt der Webmoderator ins Spiel: Er soll die positiven Aspekte der neuen Kommunikationsform vermitteln und als Freiberufler im Auftrag von Unternehmen, Behörden und Organisationen deren Mitglieder und Mitarbeiter für die Teilnahme an Web-Konferenzen schulen. Er macht sie mit entsprechender Software, mit Webkamera und Headset vertraut und bereitet die Webkonferenzen vor - technisch und inhaltlich. Er installiert Software, Webkameras und Headsets, stellt den Internetzugang sicher und bereitet alle Dokumente vor, die im Online-Meeting gezeigt werden sollen. Er führt durch die Konferenz, erteilt den Teilnehmern das Wort und weiß auch, was zu tun ist, falls mal etwas nicht funktioniert. Und er ist in der Lage, das Unternehmen beziehungsweise dessen Produkte und Dienstleistungen in einer Web-Livedemonstration optimal zu präsentieren.

Eine Art große Testreihe für Videokonferenzen und -präsentationen von Bremer Unternehmen soll das neue Portal „Bremer Live-Marktplatz“ (BLM) werden, das von Vivicom entwickelt wurde. Auf dem Bremer Live-Marktplatz können Firmen ab 30. Juni 2008 sich und ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot, aber auch ihre Ideen und Visionen präsentieren und mit anderen diskutieren - mit Hilfe der Vivicom-Software V2C. Auch hier werden Webmoderatoren gebraucht. „Wir suchen junge Leute, die Spaß am Moderieren haben, Pionierarbeit für Bremen leisten und die technischen Möglichkeiten nutzen möchten“, sagt Günter Schlagowski.

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