Das größte Potenzial für Big-Data-Technologien liegt in den Anwendungsbereichen Mobilität und der Industrie. Die größten Herausforderungen sind aufgrund von Datenschutz- und Datensicherheitsaspekten in der Gesundheitsbranche zu lösen.
Das sind nur zwei Ergebnisse der Studie "Smart-Data-Business - 10 Thesen zur Nutzung von Big-Data-Lösungen in der Wirtschaft", die die Begleitforschung des Technologieprogramms "Smart Data - Innovationen aus Daten" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des BARC Congress für Business Intelligence und Datenmanagement in Würzburg vorgestellt hat.
Für die Studie hat das Business Application Research Center (BARC) zusammen mit der Begleitforschung und dem Bundesverband der IT-Anwender e. V. (VOICE) 340 IT- und Business-Entscheider im deutschsprachigen Raum befragt.
Dr. Alexander Lenk, Leiter der Smart-Data-Begleitforschung vom FZI Forschungszentrum Informatik: "Die intelligente Aufbereitung und Nutzung der immer größer werdenden Datenmengen werden das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben grundlegend verändern. Der weltweite Umsatz mit Big-Data-Lösungen wird bis zum Jahr 2025 auf mehr als 85 Milliarden Euro prognostiziert.
Drei von vier Befragten unserer Studie sehen in der Mobilität, beispielsweise durch eine intelligente Verkehrssteuerung, enormes Potenzial von Smart-Data-Technologien. Damit wird das wirtschaftliche Potenzial im Mobilitätsbereich als noch größer als in der Industrie mit einem Zustimmungswert von 70 Prozent angesehen.
Die größten Herausforderungen dagegen liegen im Gesundheitsbereich: 63 Prozent betonen, dass hier die Risiken aufgrund der besonderen Sensibilität der Daten und den Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit besonders groß sind."
Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer BARC GmbH: "Die Umfrage zeichnet ein Bild davon, wie Big Data in Unternehmen und Organisationen angekommen ist und wohin die Reise geht. Bereits jetzt gaben 63 Prozent der Befragten, die im Unternehmen eine Big-Data-Initiative laufen haben an, operative Prozesse durch Big-Data-Lösungen besser steuern zu können. Das Potenzial wird also schon heute von einer deutlichen Mehrheit wahrgenommen. 56 Prozent gaben sogar an, gegenwärtig bereits neue Produktideen und Dienstleistungen mit Big Data zu entwickeln. Wir sind optimistisch, dass diese Tendenz weiter zunimmt."
Die Ergebnisse der Smart-Data- Business-Studie wurden in folgenden zehn Thesen zusammengeführt:
- Big Data hilft bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Produktideen und Dienstleistungen
- Vorhandene datenbasierte Analysemethoden und Vorhersagemodelle sind noch nicht ausreichend
- Steuerung des Tagesgeschäfts durch Big Data wichtiger als strategische Implikationen
- Die größten Herausforderungen liegen im Datenschutz und in der Datensicherheit
- Das größte Big-Data-Potenzial liegt in der Mobilität und der Industrie
- Die größten Herausforderungen liegen im Gesundheitsbereich
- Big-Data-Investitionen fließen vor allem in die Aus- und Weiterbildung des Personals
- Unternehmen nutzen für die Datenanalyse noch Technologien, die für Big-Data nur bedingt nutzbar sind
- Großes Potenzial liegt in Social-Media-Daten
- Die IT-Abteilung treibt den Big-Data-Einsatz in Unternehmen voran
Für die Studie befragte die Smart-Data-Begleitforschung gemeinsam mit dem Business Application Research Center (BARC) und dem Bundesverband der IT-Anwender e.V. (VOICE) in einer Online-Umfrage 340 IT- und Businessmanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Einsatz von Big Data in ihrem Unternehmen und ihrer Organisation.
Die Mehrheit der Befragten stammt aus der Industrie (22 Prozent), dem Dienstleistungssektor (21 Prozent) und der IT-Branche (15 Prozent). Darüber hinaus wurden Experten der öffentlichen Hand, aus dem Handels- und Finanzbereich sowie aus den Bereichen Energie und Logistik befragt.
Bei allen Befragten spielen Daten eine große bis sehr große Rolle. So gaben drei von fünf Befragten an, dass eine permanente Datenanalyse Grundlage der Entscheidungs- und Prozessoptimierung ist (21 Prozent) oder im gesamten Unternehmen Entscheidungen auf datenbasierten Analysen getroffen werden (39 Prozent).