Die Zahl der Datenschutzverletzungen nimmt weiter zu, was sowohl Unternehmen als auch die Öffentlichkeit vor ernsthafte Probleme stellt. Unternehmen müssen sich mit der schwierigen Herausforderung auseinandersetzen, wie sie den Schaden nach einer erfolgten Datenschutzverletzung minimieren und beheben können.
Gleichzeitig machen sich Privatpersonen im Falle der Bekanntmachung eines solchen Vorfalls verständlicherweise in erster Linie Sorgen über die Daten, die das Unternehmen über sie gespeichert hat, und die möglichen persönlichen Auswirkungen, die dies haben kann. Was feststeht, ist, dass der Datenschutz für jeden von uns von Belang ist. Der Europäische Datenschutztag am 28. Januar stellt daher jedes Jahr eine gute und willkommene Gelegenheit dar, an die Bedeutung dieses Themas zu erinnern.
Zu diesem Anlass stellt Chris Harris, Director of Pre-Sales Cloud Protection & Licensing EMEA bei Thales einige Tipps und Best Practices vor, die sowohl Nutzerinnen und Nutzern als auch Unternehmen als Orientierungshilfe dienen können, wenn es darum geht, Datenschutz zu gewährleisten und zu optimieren.
Best Practices und Tipps zum effektiven Schutz von Daten
Ein wesentlicher Schritt zur Stärkung des Datenschutzes ist zunächst die Durchführung eines digitalen Audits. Es gilt, die eigene Online-Präsenz zu überprüfen, ungenutzte Konten zu löschen und die Verwendung eines Passwortmanagers in Betracht zu ziehen. Ein solches Tool generiert nicht nur sicherere Passwörter, sondern hilft auch dabei, sie regelmäßig zu ändern.
Die Aktivierung der Multifaktor-Authentifizierung (MFA) für Online-Konten ist eine weitere bewährte Strategie zur Steigerung der Sicherheit. MFA fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem zusätzlich zum Passwort ein zweites Identifikationsmittel verlangt wird, z. B. ein Code, der an ein mobiles Gerät gesendet wird. Außerdem ist es wichtig, Sicherheitsupdates nicht zu vernachlässigen, da sie oft Patches zum Schutz vor Schwachstellen und Bedrohungen enthalten.
Von der Speicherung wichtiger Dokumente wie Scans von Reisepässen oder Führerscheinen auf persönlichen Geräten wird aufgrund erheblicher Datenschutz- und Sicherheitsrisiken abgeraten. Falls das Gerät verloren geht, gestohlen oder gehackt wird, sind diese Dokumente mit persönlichen Informationen angreifbar. Ist ein Scan erforderlich, so sollte er nach Möglichkeit unmittelbar danach gelöscht werden.
Weiterhin ist bei der Nutzung von öffentlichem Wi-Fi stets Vorsicht geboten. Vermeiden Sie es, auf sensible Konten zuzugreifen oder persönliche Daten auszutauschen, und verwenden Sie gegebenenfalls ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), um die Internetverbindung zu verschlüsseln.
Es ist zudem ratsam, Profile in sozialen Medien regelmäßig zu überprüfen. Die Überprüfung der Privatsphäre-Einstellungen und die Begrenzung der Menge an persönlichen Informationen, die öffentlich geteilt werden, können die Online-Sicherheit erheblich verbessern. Dazu gehört auch die Überprüfung des Inhalts von Beiträgen und die Weitergabe von Standortdaten.
Schließlich ist es wichtig, die Sicherheit von Websites zu verifizieren, auf denen persönliche oder finanzielle Daten angegeben werden. Dabei ist auf das „https://" in der URL und ein Vorhängeschloss-Symbol in der Adressleiste zu achten, da beides Merkmale einer sicheren und verschlüsselten Verbindung sind.
Datenschutz: Auch in Zukunft ein wichtiges Thema
Der Datenschutz wird in Zukunft sogar noch wichtiger werden, da künstliche Intelligenz immer häufiger eingesetzt wird, um Muster aus den gesammelten Ressourcen zu korrelieren. Die Tatsache, dass seit einiger Zeit vermehrt Diskussionen bezüglich der Datenquellen aufkommen, die zum Training von KI verwendet werden, unterstreicht ebenfalls die Notwendigkeit, Vertrauen zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern und Unternehmen aufzubauen.
Datenschutz bleibt ein wichtiges und komplexes Thema, das teils von Gegensätzen geprägt ist: Für Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise ist der Wunsch nach Privatsphäre wichtig, gleichzeitig sind Nutzerinnen und Nutzer aber auch in ihren Aktivitäten eingeschränkt, wenn sie sich gegen eine Datenweitergabe entscheiden. Was die Unternehmen betrifft, so wird zwar bei der Bekanntgabe von Datenpannen immer wieder betont, dass der Datenschutz ernst genommen wird, doch fehlt es in vielen Fällen an der notwendigen Transparenz, um Vertrauen aufzubauen. Wenn die oben beschriebenen Best Practices konsequent angewandt werden, können sie das Risiko von Datenschutzverletzungen erheblich verringern und die digitale Sicherheit insgesamt verbessern.