Spätestens seitdem die COVID-19-Pandemie am Abklingen ist, arbeiten die Deutschen zunehmend in hybriden Arbeitsmodellen – an einigen Tagen der Woche im Büro, an anderen Zuhause. Die gewonnene Flexibilität durch hybrides Arbeiten ist sicherlich eine der nachhaltigsten Folgen für das Arbeitsleben.

Das bedeutet jedoch nicht, dass jedes Unternehmen bereits alle Prozesse und Systeme an diese neue Realität angepasst hat. Dies werden sie jetzt nachholen, meint Abhilash Verma, General Manager, bei NetScaler. Er erklärt, auf welche drei Bereiche Unternehmen sich in diesem Jahr dabei konzentrieren sollten.

  1. Anwendungsbereitstellung
    In der heutigen Arbeitswelt müssen Mitarbeiter in der Lage sein, auf alle Applikationen zuzugreifen, die sie für ihre Aufgaben benötigen – unabhängig davon, ob sie sich gerade im Büro, ihren eigenen vier Wänden oder ganz woanders aufhalten. Dementsprechend müssen Unternehmen ihnen einen nahtlosen und sicheren Zugang zu – in der Regel – einer Vielzahl an Anwendungen bieten, damit sie effizient und effektiv arbeiten können.

    Um dies zu ermöglichen, werden Unternehmen in diesem Jahr eine hybride Multi-Cloud-Bereitstellung für die zentrale Anwendungsbereitstellung umsetzen. Dies reduziert Komplexität und verbessert die Mitarbeitererfahrung, da sie alle Applikationen über eine einzige Plattform zur Verfügung gestellt bekommen. Und auch die IT-Abteilungen profitieren von diesem Ansatz, da sie einfacher den Überblick über alle Aktivitäten behalten.

    Dadurch können sie Probleme schneller identifizieren und beheben. Dafür werden IT-Teams mit Anbietern zusammenarbeiten, die umfangreiche Daten und Erkenntnisse dazu liefern können, was auf der Plattform funktioniert und was nicht, um auf dieser Basis Entscheidungen rund um die Anwendungsbereitstellung zu treffen.

  1. Netzwerksicherheit
    Gerade zu Beginn der Pandemie waren Unternehmen zu einem so schnellen Umstieg auf remote-fähige Anwendungen gezwungen, dass der Aspekt der Sicherheit oft eher untergeordnet wurde. Unternehmen müssen jedoch ihre Lösungen an die Herausforderungen, die mit hybriden Arbeitsmodellen einhergehen, anpassen.

    So können beispielsweise altbewährte Systeme wie VPNs nicht mehr mit dem steigenden Bedarf an zusätzlicher Sicherheit mithalten und schaffen Sicherheitslücken. Der Schlüssel, um Mitarbeitern den sichersten Zugang zu bieten, liegt aber nicht darin, von heute auf morgen das komplette System umzustellen. Stattdessen braucht es ein Gleichgewicht zwischen alten und neuen Lösungen.

    Zero Trust Network Access (ZTNA) aus der Cloud hat sich beispielsweise als einer der besten Ansätze für die Absicherung von remote Arbeitsplätzen herauskristallisiert. Ein Vorteil ist etwa die Möglichkeit, sicheren Zugriff auf Infrastruktur und Ressourcen zu bieten, ohne dass die Geräte an ein gemeinsames Netzwerk angeschlossen sein müssen.

    Doch nicht jede Lösung ist für jedes Unternehmen gleich gut geeignet. Daher werden Unternehmen in diesem Jahr genau ihre Bedrohungslage analysieren, um eine Lösung zu wählen, die sie bestmöglich vor Bedrohungen schützt.

  1. Cybersicherheit
    Im Bereich Cybersicherheit werden neben Arbeitsplatztechnologien vermehrt Datenschutzvorgaben in den Fokus rücken. Angesichts hybrider Arbeitsmodelle müssen Unternehmen vor allem den sicheren und nahtlosen Zugang aller Nutzer zu allen benötigten Ressourcen priorisieren. Dies schließt auch diejenigen Mitarbeiter ein, die mit eigenen Geräten arbeiten, da solche Bring-Your-Own-Device (BYOW)-Programme zahlreiche neue Risiken mit sich bringen.

    Aber auch wenn IT-Abteilungen ihre Prioritäten im Bereich Cybersecurity entsprechend verschieben, müssen sie weiterhin alle Vorgaben für den Datenschutz berücksichtigen. Wenn ihre Sicherheitslösungen nicht auf dem neuesten Stand sind, können Unternehmen jedoch nicht alle Daten in ihren Systemen kontrollieren. Dadurch sind sie anfällig für Bedrohungen und Datenschutzverletzungen, was hohe Bußgelder nach sich ziehen kann.

    Im Jahr 2023 werden Unternehmen daher intensiv daran arbeiten müssen, die bestmögliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um sowohl ihr Risiko zu senken als auch den Schaden im Ernstfall zu begrenzen – und gleichzeitig zu gewährleisten, dass alle Datenschutzvorgaben eingehalten werden.

Hybride Arbeitsmodelle sind keine Notlösung mehr, sondern inzwischen vielerorts die präferierte Arbeitsweise von Mitarbeitern. Unternehmen müssen diese Realität anerkennen und nicht nur Lösungen für remote Arbeit und digitale Zusammenarbeit anbieten, sondern ihre gesamten Systeme anpassen. Nur so können sie ihre Mitarbeiter bestmöglich unterstützen und ein Höchstmaß an Sicherheit erreichen.

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