Generative KI, allen voran ChatGPT, hat eine regelrechte KI-Revolution ausgelöst, die längst in alle Winkel von Wirtschaft und Gesellschaft vorgedrungen ist. Doch das ist erst der Anfang - immer mehr Unternehmen lassen die Konzeptphase hinter sich und setzen Künstliche Intelligenz gezielt ein, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Für den Erfolg von KI-Projekten sind jedoch eine gute strategische Planung und ein durchdachtes Umsetzungskonzept unabdingbar. Entscheidend ist es, sich auf die Kernbereiche zu konzentrieren, die den größten geschäftlichen Mehrwert bieten, und eine Infrastruktur aufzubauen, die sowohl Effizienz als auch Skalierbarkeit ermöglicht.
Laut Dell Technologies werden 2025 folgende Themen den Markt bestimmen:
- KI schafft messbaren geschäftlichen Mehrwert.
Während 2024 vom Experimentieren mit generativer KI geprägt war, wird 2025 das Jahr des Übergangs zur breiten Anwendung in der Praxis sein. Studien von IDC zeigen, dass bereits 30 % der europäischen Unternehmen GenAI-basierte Lösungen und Services in Produktionsumgebungen einsetzen. Rund 40 % wollen massiv in generative KI investieren, wobei der Fokus in den nächsten 18 Monaten vor allem auf Schulungen, GenAI-gestützter Software und Beratungsdienstleistungen liegen soll.
Branchen wie Gesundheit, Finanzen und Logistik sind besonders reif für den Übergang von Pilotprojekten zu skalierten Anwendungen. Um einen echten Mehrwert für das Business zu generieren, sollten Unternehmen ihr Augenmerk auf die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Anwendungen legen, die reale Geschäftsprobleme lösen. Dies erfordert wiederum Investitionen in Ausbildung, Software und Beratung sowie eine klare KI-Strategie, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. - KI-PCs definieren die Arbeitswelt neu.
Im Jahr 2025 werden KI-fähige Rechner einen Wendepunkt in der Arbeitswelt markieren. Diese Geräte kombinieren klassische PC-Funktionen mit Hardware und Software, die auf KI-basierte Anwendungen ausgelegt sind. Dies kann die Integration spezieller Prozessoren wie GPUs, TPUs oder NPUs, KI-optimierte Betriebssysteme oder dedizierte Machine-Learning-Funktionen umfassen.
Die Vorteile für den Nutzer liegen auf der Hand: Die KI automatisiert repetitive Aufgaben, optimiert Arbeitsabläufe und stellt Tools bereit, die die Kreativität und Effizienz fördern. Das reicht von intelligenteren Suchfunktionen und Office-Anwendungen über die dynamische Anpassung von Bildrate und Audioqualität bis hin zu Übersetzungen in Echtzeit. Der PC ist nicht mehr nur ein Werkzeug, sondern ein echter Partner im digitalen Alltag. - Disaggregierte Rechenzentren lösen die klassische IT ab.
Analysten gehen davon aus, dass sich bis 2025 die meisten KI-Modelle (bis zu 95 %) auf Inferencing konzentrieren werden, das heißt auf die Nutzung von KI zur schnellen und effizienten Entscheidungsfindung in Echtzeit. Dieser Wandel erfordert nicht nur ein Upgrade, sondern völlig neue Ansätze für die IT. Herkömmliche Rechenzentren, die hier an ihre Grenzen stoßen, werden zunehmend durch disaggregierte Architekturen ersetzt.
Darunter versteht man eine IT-Infrastruktur, bei der die einzelnen Komponenten eines Servers – etwa Prozessoren, Arbeitsspeicher, Speichergeräte und Netzwerke – nicht mehr fest in physischen Systemen verbaut sind. Stattdessen werden die Ressourcen in unabhängigen Pools vorgehalten, auf die dynamisch zugegriffen werden kann.
Dies ermöglicht eine hochflexible Skalierung von Rechen-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten. Gleichzeitig gewinnen nachhaltige Ansätze angesichts steigender Energiekosten an Bedeutung. Flüssigkeitskühlung, Workload-Management-Tools und diversifizierte Energiequellen sind Schlüsseltechnologien, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. - Autonome KI-Agenten ersetzen „dumme“ Systeme.
KI-Agenten sind eine der spannendsten Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz und werden die Arbeitswelt grundlegend verändern. Im Gegensatz zu klassischen Tools wie virtuellen Assistenten und Chatbots, die lediglich Anweisungen entgegennehmen und darauf reagieren, zeichnen sich KI-Agenten durch ihre Autonomie aus. Sie handeln selbstständig, treffen Entscheidungen und führen Aufgaben mit den dafür geeigneten Werkzeugen aus, ohne dass ein ständiges Eingreifen des Menschen erforderlich ist.
Kurz: Sie passen sich dynamisch an wechselnde Anforderungen an. Die Einsatzmöglichkeiten sind daher nahezu unbegrenzt. Ein KI-Agent im Kundenservice analysiert beispielsweise eingehende Anfragen, identifiziert den besten Lösungsweg und übernimmt selbstständig die Bearbeitung von der Informationsbeschaffung bis zur finalen Antwort. Gartner geht davon aus, dass bis 2028 ein Drittel aller generativen KI-Interaktionen über solche Agenten abgewickelt werden.
Das Innovationstempo der Künstlichen Intelligenz bietet Unternehmen enorme Chancen. Um diese zu nutzen, sollten sich die Verantwortlichen aus Sicht von Tim van Wasen, Managing Director DACH bei Dell Technologies, im neuen Jahr auf vier Schlüsselbereiche konzentrieren: Zunächst einmal müssen Unternehmen eine klare KI-Strategie entwickeln.
Im nächsten Schritt sollten sie den Tech-Stack modernisieren, um die Anforderungen an eine robuste Infrastruktur mit skalierbaren Ressourcen zu erfüllen. Ebenso wichtig ist es, nachhaltige Technologien stärker in den Fokus zu rücken, um wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Verantwortung zu verbinden.
Und schließlich müssen Mitarbeiter durch Tools wie KI-Agenten in die Lage versetzt werden, sich auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. „Erfolgreiche KI-Initiativen basieren auf Weitsicht, einer klaren Infrastrukturstrategie und der Bereitschaft, kontinuierlich in Wissen und Anpassungsfähigkeit zu investieren“, betont Tim van Wasen.