Generative KI – kurz GenAI – ist zweifellos die schillernde Diva unter den aktuellen Technologien. In den vergangenen zwei Jahren haben viele Unternehmen weltweit mit ihr experimentiert, beeindruckende Pilotprojekte vorgestellt und zahlreiche PowerPoint-Folien mit ihren Versprechungen gefüllt. Manche Projekte gingen sogar bereits live.

Von Benedikt Bonnmann, Mitglied des Vorstands der adesso SE und verantwortlich für das KI-Geschäft .

Die entscheidende Frage im Jahr 2025 lautet: Wie schaffen wir es in der Breite, die Spielwiese des Proof of Concept (PoC) zu verlassen und einen echten Mehrwert für das Business zu schaffen? Immerhin scheitern laut den Marktforschern von Gartner fast ein Drittel aller GenAI-Projekte bereits in dieser frühen Phase.

Zwei Punkte fallen einem in diesem Zusammenhang sofort ein: Business Value und Datenqualität. Erstens beginnen erfolgreiche Projekte immer mit der gleichen Frage: Welches Problem wollen wir lösen und wie kann uns GenAI dabei helfen? Das heißt im Umkehrschluss, dass Unternehmen klar definierte Use Cases brauchen. Zu viele PoCs bleiben im Nirgendwo stecken, weil sie keinen echten Geschäftswert liefern.

Zweitens: Daten, Daten und nochmals Daten. GenAI lebt von qualitativ hochwertigen, gut aufbereiteten Daten. Doch viele Unternehmen stellen schnell fest, dass ihre Datenlandschaft alles andere als KI-freundlich ist. Wer 2025 über die Pilotphase hinauskommen will, muss in Grundlagenarbeit investieren – also Daten aufbereiten sowie Sicherheits- und Compliance-Fragen klären.

Wenn Unternehmen diese beiden Punkte stärker in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und Aktivitäten rücken und darüber hinaus auf die richtigen (AI-)Frameworks und die notwendige technische Expertise setzen, werden GenAI-Projekte die erste Hürde nehmen – direkt in den Geschäftsalltag.

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