ChatGPT, AlphaCode, DALL-E2 sind in kürzester Zeit zu unumgänglichen Begriffen geworden. Als Synonym für technologischen Fortschritt und effizientere Arbeitsweisen wird generative KI in Unternehmen immer häufiger eingesetzt. Capterra hat sich mit dem Einsatz generativer KI am Arbeitsplatz und den Auswirkungen auf die Tätigkeit deutscher Arbeitnehmer beschäftigt.
Wo liegt Deutschland im Ländervergleich?
51 % der Unternehmen halten generative KI für sehr wichtig und nutzen und testen sie bereits intensiv. Das sind mehr als in UK (49 %), Italien (34 %), Frankreich (29 %), Spanien (36 %), Kanada (32 %) oder Australien (35 %). Lediglich Brasilien liegt mit 65 % vor Deutschland. Das Interesse an diesem Werkzeug scheint für deutsche Unternehmen auch weiterzuwachsen:
43 % der Angestellten gaben an, dass ihr Unternehmen beginnt, die Einführung generativer KI in ihre Arbeitsmethoden zu untersuchen. Unter den Mitarbeitern, die angeben, generative KI für ihre Arbeit zu nutzen, verwenden 68 % ChatGPT. Darauf folgt mit 29 % Alpha Code von DeepMind und mit 20 % Stable Diffusion.
Generative KI in Unternehmen: eine von Mitarbeitern initiierte Praxis
Die Studie zeigt, dass es eher die Mitarbeiter sind, die die Initiative ergreifen, neue Technologien einzuführen, die ihre Arbeit erleichtern und die Produktivität erhöhen können. So wurde in 57 % der Unternehmen die Einführung der generativen KI von den Angestellten initiiert, in 39 % kam es von der Führungsebene.
Außerdem haben 93 % der Mitarbeiter, die generative KI nutzen, ihren Arbeitgeber darüber informiert. Auf diese Weise können Richtlinien aufgestellt werden, die für eine sichere und qualitativ hochwertige Nutzung sorgen. In 61 % der Unternehmen wurden Regelungen oder Richtlinien zum Einsatz von generativen KI-Tools eingeführt.
90 % der Nutzer stellen eine erhöhte Produktivität durch generative KI fest
Unter den Mitarbeitern, die generative KI für ihre Arbeit mindestens ein paar mal pro Monat nutzen, verwenden ganze 27 % generative KI mehrmals täglich, 47 % ein paar mal in der Woche und 26 % ein paar mal im Monat. Dass die Nutzer mit der Technologie zufrieden sind, zeigt sich nicht nur in der Häufigkeit der Nutzung.
Auch die Produktivität von generativen KI-Tools wird sehr gut bewertet. Nur 1 % der KI-Nutzer geben an, dass ihre Produktivität negativ beeinflusst wird, während 9 % keine Auswirkungen feststellen. Die restlichen 90 % berichten von einer positiven Produktivitätssteigerung.
64 % geben an, dass ihr Unternehmen durch generative KI Geld spart
Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass ihr Unternehmen durch den Einsatz von generativer KI Geld spart. Das liegt unter anderem daran, dass die Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter gesteigert ist. Zu den Bereichen, wo generative KI am effektivsten ist, zählten die Befragten die folgenden:
- Daten analysieren und zusammenfassen (36 %)
- Produktivität (33 %)
- Daten recherchieren (32 %)
- Kreativität (31 %)
- Probleme lösen (27 %)
Angestellte sehen das größte Risiko für Unternehmen in der Cybersicherheit
Trotz der Vorteile der generativen KI für Mitarbeiter und Unternehmen, bringt dieser technologischer Fortschritt auch Bedenken und Risiken mit sich. Als größte Risiken für Unternehmen sehen 48 % der befragten Mitarbeiter die Cybersicherheit und den persönlichen/individuellen Datenschutz (46 %).
Generative KI: eine Bedrohung für unsere Arbeitsplätze?
Die Automatisierung, die generative KI mit sich bringt, könnte im Laufe der Zeit dazu führen, dass bestimmte Berufe verschwinden. Dies ist eine mögliche Folge, die Arbeitnehmern bereits bewusst ist. Für 36 % der Befragten ist die Ersetzung von Arbeitsplätzen einer der größten ethischen Sorge im Zusammenhang mit dieser Technologie.
Außerdem gaben 39 % an, dass sie sich Sorgen machen, ihren Job aufgrund von künstlicher Intelligenz in den nächsten 5 Jahren zu verlieren. 56 % der Befragten glauben, dass generative KI bereits heute 11 bis 30 % ihrer Arbeit ersetzen könnte. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu sehen, dass 55 % der Befragten finden, dass von KI-Software erstellte Inhalte besser sind als von Menschen erstellte Inhalte.
47 % machen sich Sorgen um eine mögliche Abhängigkeit von generativen KI-Tools
Die Problematik im Zusammenhang mit der Ersetzung von Arbeitsplätzen ist nicht die einzige ethische Sorge, die von den befragten Arbeitnehmern angesprochen wird. Die Befragten befürchten auch eine übermäßige Abhängigkeit von diesen Tools, die sie ihres eigenen Denkens berauben und zu unpersönlichen, glatten Inhalten führen könnte, die dem Image des Unternehmens schaden könnten.
Methodik:
Um die Daten für diesen Bericht zu erheben, führte Capterra im Juni 2023 eine Online-Umfrage unter 517 Angestellten aus Deutschland durch. Die Teilnehmer wurden anhand der folgenden Kriterien ausgewählt: wohnen in Deutschland, sind zwischen 18 und 65 Jahre alt, sind in Vollzeit oder Teilzeit angestellt, nutzen einen Computer/Laptop, um Ihre täglichen Aufgaben bei der Arbeit zu erledigen und verwenden für ihre Arbeit generative KI mindestens ein paarmal pro Monat.