Kombiniert man KI mit Cyber-Sicherheit, dann entstehen so viele neue Möglichkeiten wie Herausforderungen. Für viele Sicherheitsexperten ist es eine ausgemachte Sache, dass KI in der IT-Sicherheit das Mittel schlechthin gegen immer ausgefeitere Cyber-Angriffe ist. Jedoch sind Cyber-Kriminelle auf den Zug der künstlichen Intelligenz gesprungen und setzen sie als Waffe ein.

Check Point hat sich mit den Marktforschern von Vanson Bourne zusammengetan, um herauszufinden, wie Sicherheitsexperten generative KI (GenAI) in ihre Sicherheits-architektur einbauen wollen. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Untersuchung werden hier vorgestellt.

Europa mit dem höchsten Qualifikationsdefizit aller Regionen
Obwohl mehr als 70 Prozent der Befragten zuversichtlich sind, was den Schutz ihrer Organisation angeht, geben 89 Prozent an, dass qualifizierte Mitarbeiter zu finden eine Herausforderung darstellt. In Europa ist das Defizit von allen Regionen am größten: 96 Prozent der befragten Sicherheitsexperten sagten, dass es mindestens eine geringe Qualifikationslücke gibt – 45 Prozent behaupteten sogar schwerwiegende Defizite.

In der Cyber-Sicherheit ist das ein ernsthafter Dämpfer für die Effektivität, mit der Unternehmen die richtigen Abwehrmaßnahmen gegen KI-gestützte Hacker-Attacken ergreifen können. Den befragten Fachleuten zufolge beeinträchtigen Qualifikationslücken die Fähigkeit einer Organisation, effiziente Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen, erheblich.

Beachtliche 98 Prozent der Betroffenen berichteten in diesem Zusammenhang von einer „Auswirkung“ auf ihre Sicherheitsabläufe, wobei 40 Prozent sogar von einer „starken Auswirkung“ sprachen.

Generative KI gibt Anlass zur Hoffnung
Keine Organisation, ob groß oder klein, kann die potentiellen Auswirkungen eines größeren Cyber-Angriffs ignorieren, doch eine gute Nachricht lautet, dass die wenigsten in Schockstarre zu verfallen scheinen: Fast alle befragten Organisationen meldeten, dass sie in den Bereichen Incident Response, Malware-Abwehr und dem Schutz vor Datenverlust auf KI-gestützte Tools zurückgreifen. KI spielt eindeutig eine zentrale Rolle für einen besseren Schutz der digitalen Landschaft.

Vorteile und Akzeptanz von GenAI
Unternehmen haben GenAI auch für strategische Zwecke eingesetzt. Ein beträchtlicher Teil der Befragten sagte, dass sie die Technologie seit über einem Jahr einsetzen, um die Cyber-Sicherheit gegen hochentwickelte Bedrohungen zu verbessern. Als Beispiel wurde die Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit auf Vorfälle genannt.

Alle Regionen gaben zu Protokoll, dass GenAI-Tools ein besseres Verständnis des Nutzerverhaltens und von Anomalien ermöglichen. Die Befragten in Europa waren sich jedoch weniger einig darüber, ob KI mit höherer Effizienz verbunden werden kann, zum Beispiel durch verbesserte Bedrohungsprävention und -erkennung, optimierte Sicherheitsabläufe und Ressourcen-Zuweisung.

Die größte Diskrepanz (15 Prozent verglichen mit den anderen Regionen) gab es bei der Wahrnehmung der Arbeitsentlastung durch KI: Nur 23 Prozent der europäischen Befragten waren der Auffassung, dass KI die manuelle Arbeit der Sicherheitsleute reduzieren wird.

GenAI kann somit Personallücken schließen und ein Verbündeter bei der Behebung des Qualifikationsdefizits sein. Sie ist eine Möglichkeit, um bestehende Fähigkeiten zu erweitern und die Effizienz zu verbessern, insbesondere in Sektoren mit einem hohen Bedarf an Cyber-Sicherheitskenntnissen.

Auf die Frage „Wenn Sie an GenAI, AI, ML und Deep Learning denken, inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu?“ stimmten die meisten Befragten zu, dass KI-Tools ihre Effizienz verbessern, ihre Reaktionsraten auf Vorfälle erhöhen und helfen, Qualifikationslücken in ihren Unternehmen zu schließen.

Branchenspezifische Einblicke
Die Auswirkungen von Gen-AI variieren je nach Sektor, wobei besondere Vorteile im Gesundheits- und Finanzwesen zu beobachten sind. Diese Branchen erkennen das Potenzial von Gen-AI, die manuelle Arbeit erheblich zu reduzieren und die Effizienz von Incident Response zu erhöhen.

Weitere nennenswerte Ergebnisse nach Sektor:

  • Gesundheitswesen: „GenAI hat/kann die manuelle Arbeit unserer Sicherheitskräfte erheblich reduzieren“ (32 Prozent weniger als im Vorjahr).

  • Energie, Öl/Gas und Versorgungsunternehmen: „KI/ML Deep Learning hat/kann unsere Effizienz bei der Reaktion auf Vorfälle erheblich steigern“ (36 Prozent höher).

  • Finanzen/Banken/Investitionen: „Gen AI hat/kann unsere Aufklärungsrate deutlich erhöhen“ (35 Prozent höher).

  • Finanzen/Banken/Investitionen: „AL/ML Deep Learning hat/kann dazu beitragen, die Qualifikationslücke im Bereich der Cyber-Sicherheit in meiner Organisation erheblich zu schließen“ (28 Prozent höher).

Zuversichtlich durch die GenAI-Transformation navigieren
Die Bereitschaft, GenAI in die Cyber-Sicherheit zu integrieren, ist groß. 90 Prozent der Unternehmen planen, KI/ML- und GenAI-Tools die Priorität und entsprechend mehr Budget einzuräumen. Obwohl die Aussicht also optimistisch gestimmt ist, bleiben Bedenken und Herausforderungen bestehen. Unternehmen betonen, wie wichtig es ist, KI-Modelle auf dem neuen Stand zu halten und sich gleichzeitig der Herausforderungen bewusst zu sein, darunter die Einhaltung von Datenvorschriften.

Der Weg zu einer GenAI-integrierten Sicherheitslandschaft wird damit für Sicherheitsverantwortliche sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringen. Es ist jedoch klar, dass GenAI beitragen wird, Unternehmen zu transformieren, da Anbieter von Cyber-Sicherheitsprodukten nach und nach mehr KI-basierte Funktionen in ihre Sicherheitslösungen einbauen werden. Wer GenAI mit strategischer Weitsicht einsetzt, ebnet daher den Weg für eine sicherere und widerstandsfähigere digitale Zukunft.

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