Avast hat drei Fleeceware-Apps entdeckt, die Nutzern hohe Rechnungen stellen ohne ihre versprochene Leistung zu erbringen. Sie sind im App Store als Beetle VPN, Buckler VPN und Hat VPN Pro erhältlich. Laut Sensor Tower, einem Marketing-Intelligenz-Unternehmen, wurden die Apps zwischen April 2019 und Mai 2020 über 420.000, 271.000 beziehungsweise 96.000 Mal heruntergeladen.
Die vermeintlichen Virtual Private Network (VPN) Apps verlangen nach Ablauf ihrer kostenlosen dreitägigen Testphase für ein wöchentliches Abonnement 9,99 US-Dollar. Alle Apps haben Bewertungen von 4,6 bis 4,8 Sternen und erhalten überdurchschnittlich gute Rezensionen, die alle ähnlich geschrieben sind und nach Ansicht von Avast möglicherweise gefälscht sein könnten. Neben den positiven Kommentaren gibt es einige wenige Rezensionen, die vor Betrug warnen. Auch die Datenschutzrichtlinien der Apps sind sich in Sprache und Struktur sehr ähnlich.
Bei einem Test der drei Apps hatten Avast-Forscher keine Möglichkeit, eine VPN-Verbindung herzustellen. Sie installierten die Anwendungen und erwarben erfolgreich Abonnements für jede App. Bei dem Versuch, die VPN-Services zu nutzen, wurden ihnen wieder Abonnementoptionen angeboten. Bei dem Versuch, diese Abonnements abzuschließen, wurden sie darauf hingewiesen, dass sie bereits ein Abonnement besitzen und konnten demzufolge mit keiner der Apps eine VPN-Verbindung herstellen.
Wie Benutzer Fleeceware-Anwendungen erkennen können
Fleeceware-Apps gibt es in jeder Kategorie. Ihre Rezensionen scheinen größtenteils gefälscht und fallen oft durch überschwängliche Begriffe, wie „aufregend“ oder „my love“ auf. Echte Rezensionen zu diesen Apps dagegen warnen davor, dass sie nicht wirklich funktionieren und Nutzern unwissentlich hohe Geldbeträge in Rechnung stellen.
Fleeceware-Apps bieten in der Regel eine kostenlose drei- bis siebentägige Testversion an, verlangen aber von den Anwendern oft, ihre Zahlungsinformationen vor Beginn der Testphase einzugeben, und berechnen ihnen nach Beendigung dieser automatisch unverhältnismäßige Geldbeträge.
Vor der Inbetriebnahme von Apps sollten sich Anwender daher genau über die Konditionen nach Ablauf der Testphase informieren, etwa ob anschließend ein Abonnement anläuft, wenn sie dieses nicht rechtzeitig kündigen, wie teuer es ist und ob die Gebühr dafür fortlaufend automatisch abgebucht wird.