Die Bedrohungslage im zweiten Quartal 2020 ist spürbar angestiegen. Den Daten der Sicherheitsexperten bei G DATA zufolge ist das Volumen an abgewehrten Cyberattacken um 154 Prozent gegenüber dem ersten Quartal gestiegen. Einer der Haupttreiber ist die COVID-19 Pandemie. Im Schatten der allgemeinen Betriebsamkeit aller IT-Abteilungen in Deutschland haben Cyberkriminelle ihre Aktivitäten spürbar verstärkt.
Die hohe Belastung der IT-Beauftragten in Krisenzeiten hat zur Folge, dass die Aspekte der Datensicherheit oft hinter die Anforderungen der IT-Verfügbarkeit getreten sind. Viele Firmen legten zunächst den Fokus auf die Bereitstellung einer belastbaren und zuverlässigen IT-Infrastruktur samt VPNs sowie einer Vielzahl neuer Endgeräte zur Heimnutzung für alle Mitarbeiter.
Ganz nach dem Motto: Erst muss es funktionieren, danach kann man sich immer noch um die Absicherung kümmern – ein nachvollziehbarer aber dennoch fataler Ansatz. Dabei kann jeder Mitarbeiter durch eine aufmerksame Grundhaltung und eine Prise gesunder Skepsis bereits viel zur Cybersicherheit des Unternehmens beitragen:
Wer von zu Hause arbeitet, sollte immer daran denken, dass der Dienstcomputer mit dem Firmennetz verbunden ist. Im Homeoffice gelten die gleichen Regeln, wie bei der Arbeit im Büro: Keine unbekannten Wechselmedien anschließen, keine verdächtigen Links anklicken, Rechner beim Verlassen sperren und Vorsicht beim Öffnen von Mailanhängen walten lassen. Denn Phishing-Mails kommen auch im Postfach zu Hause an. Natürlich sollte auf allen Rechnern eine aktuelle Sicherheitslösung installiert sein.
Der verunsicherte und ungeschulte Mitarbeiter ist das Haupteinfallstor für Kriminelle
Viele Angriffsversuche scheitern am digitalen Schutzwall, den die meisten Firmen um ihre IT-Infrastruktur errichtet haben. Deutlich leichter ist es, sich die Zugangsdaten von Mitarbeitern mit Hilfe von Phishing-Mails zu erschleichen, oder diese durch getarnte E-Mails zur Installation von Schadsoftware zu bewegen.
Die zum Teil mit viel Aufwand entworfenen Betrugsversuche sind nur mit Erfahrung zu entlarven. Doch sollte diese Erfahrung am besten nicht im Ernstfall erworben werden, sondern vorzugsweise in einer sicheren Trainingssituation, in der bei Fehlern kein echter Schaden entstehen kann.