Den Ermittlungsergebnissen von NSA und FBI zufolge lässt sich der gezielte Angriff auf den IT-Dienstleister Solarwinds auf russische Urheber zurückverfolgen. Diese haben ein Update einer Netzwerk-Management-Software von SolarWinds manipuliert, die weltweit von vielen staatlichen Behörden und Betreibern kritischer Infrastruktur genutzt wird. Auch deutsche Behörden sind einer Untersuchung zufolge davon betroffen.
Der Digitalexperte der FDP Manuel Höferlin, der die Anfrage an die Bundesregierung stellte, die zur erwähnten Untersuchung geführt hatte, spricht daher auch vom „massivsten Angriff auf die westliche Welt seit Jahrzehnten“.
Die Ermittlungen sind derzeit noch in vollem Gange. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich bei dem Hack um eine Spionageaktion handelt, die nicht auf Manipulation oder Vernichtung von Daten abzielte. Vielmehr sollte ein Zugang zu Geheiminformationen erlangt werden, möglichst unentdeckt und lange beständig.
Bei einer solchen Vorgehensweise ist es besonders schwierig, die Eindringlinge zu entdecken, da sie sich äußerst vorsichtig und unauffällig im System bewegen und darauf bedacht sind, keinen Alarm auszulösen. Auf diese Weise kann die Hintertür einer Schwachstelle lange Zeit verschleiert werden, was einen längeren Zugriff auf interne Daten der Opfer verspricht.
Ist die Sicherheitslücke nämlich erst einmal entdeckt worden, kann sich der Softwarehersteller umgehend um die Behebung kümmern und einen Hotfix an alle Kunden ausspielen, um somit die Datenspione wieder vor die Tür zu setzen.
Für Firmen ist es von existenzieller Bedeutung, alle im Unternehmen genutzten Applikationen und digitalen Dienstleistungen im Blick zu behalten und stets zu wissen, auf welchen Endgeräten möglicherweise veraltete Versionen oder Sicherheitsupdates installiert sind. Veraltete Endgeräte sind das Haupteinfallstor für Cyberkriminelle, um sich einen nachhaltigen Zugang zur IT-Infrastruktur zu sichern.
Ist das Ziel der Hacker, wie im Fall von Solarwinds, sich unbemerkt und langfristig im Netzwerk von Behörden und Unternehmen einzunisten, so ist es ohne lückenlose Sichtbarkeit aller IT-Assets nahezu unmöglich den Eindringling zu entdecken. Denn es reicht schon ein einzelner Firmenlaptop mit veralteten Softwareversionen, um die Integrität der IT-Sicherheit in der gesamten Organisation zu kompromittieren.
Lückenloses Update-Management ist die beste Waffe im Kampf gegen Schwachstellen
Um Lückenlosigkeit in der firmeninternen IT-Sicherheitsstrategie zu gewährleisten, ist es von äußerster Wichtigkeit, alle Endpunkte und deren Update-Status jederzeit überblicken zu können. Eine agentenbasierte Lösung ist hierbei die beste Wahl, da sie zum einen jeden Endpunkt in Echtzeit kontrollieren kann und zum anderen eine signifikante Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit und Agilität im Vergleich zu zentralisierten Update-Strategien bietet.
Nur ein Rechner, der sichtbar ist, kann auch auf veraltete Software hin kontrolliert werden. Nur ein Laptop, der wenige Minuten nach Launch eines Sicherheitsupdates gepatcht wird, verhindert eine unbemerkt klaffende Sicherheitslücke, die im schlimmsten Fall existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann – für die eigene Organisation sowie auch deren Kunden und Partner gleichermaßen.
Besonders wenn öffentliche Einrichtungen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur eines Landes betroffen sind, dürfen bei der IT-Sicherheit keine Kompromisse eingegangen und keine notwendigen Kosten gescheut werden. Bei der Reaktion auf solche Cyberangriffe ist Entschlossenheit und Geschwindigkeit oberstes Gebot. Man spielt kein Russisch Roulette, wenn es möglicherweise um die Sicherheit eines ganzen Landes und die Gesundheit seiner Bevölkerung geht.