Die Cloud Security Alliance (CSA) ist die weltweit führende Organisation, die sich der Definition von Best Practices und deren Bewerbung widmet, um eine sichere Cloud-Computing-Umgebung zu ermöglichen. Zusammen mit AlgoSec gibt sie die Ergebnisse der Studie "State of Cloud Security Concerns, Challenges, and Incidents" bekannt.
Für die Umfrage wurden beinahe 1900 IT-Spezialisten und IT-Sicherheitsexperten aus Unternehmen verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Standorten befragt. Die Studie soll einen tieferen Einblick in derzeitige Lage der Adaption komplexer Cloud-Umgebung gewähren, deren Verwaltung seit dem Beginn der Corona-Pandemie noch schwieriger geworden ist.
Die Umfrage ergab, dass über die Hälfte der Unternehmen, mittlerweile 41 Prozent oder mehr, ihrer Workloads in Public Clouds betreiben. Im Jahr 2019 waren es nur rund ein Viertel der Firmen. Für das Jahr 2021 erwarten 63 Prozent der Befragten, dass sie 41 Prozent, oder mehr, ihrer Workloads in Public Clouds verschieben werden, was beweist, dass die Akzeptanz von öffentlichen Cloud-Umgebungen zunimmt.
62 Prozent nutzen mehr als einen Cloud-Anbieter. Außerdem wird wohl die Vielfalt der Produktion-Workloads (wie Container-Plattformen oder virtuelle Maschinen) größer.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Sicherheit ist die größte Herausforderung der Cloud-Projekte
Die größten Sorgen der Befragten in Bezug auf eine Cloud-Einführung waren die Netzwerksicherheit (58 Prozent), fehlendes Fachwissen zur Cloud (47 Prozent), die Migration von Nutzlasten in die Cloud (44 Prozent) und Personalmangel zur Verwaltung von Cloud-Umgebungen (32 Prozent).
Bemerkenswert ist, dass 79 Prozent der Befragten hier Probleme, die vom Personal ausgehen, nannten. Daraus geht hervor, dass Unternehmen einerseits mit der Handhabung von Cloud-Implementierungen und andererseits mit einer weitgehend aus der Ferne arbeitenden Belegschaft zu kämpfen haben.
- Cloud-Probleme und Fehlkonfigurationen sind die Hauptursache für Einbrüche und Ausfälle
Elf Prozent berichteten von einem Cloud-Zwischenfall im vergangenen Jahr, wobei die drei häufigsten Ursachen Schwierigkeiten mit dem Cloud-Anbieter (26 Prozent), Fehlkonfigurationen (22 Prozent) und Angriffe (20 Prozent) waren, wie Denial-of-Service-Exploits.
Auf die Frage nach der Auswirkung der störendsten Cloud-Ausfälle gaben 24 Prozent zu Protokoll, dass die Wiederherstellung des Betriebes bis zu drei Stunden dauerte. 26 Prozent benötigten über einen halben Tag.
- Fast ein Drittel verwaltet Cloud-Sicherheit manuell
52 Prozent sagten, dass sie Cloud-native Programme zur Verwaltung der Sicherheit verwenden. 50 Prozent nutzen Orchestrierungs- und Konfigurations-Software, wie Ansible, Chef oder Puppet. 29 Prozent verwenden dagegen noch aufwendige manuelle Prozesse zur Verwaltung der Cloud-Sicherheit.
- Wer die Cloud-Sicherheit kontrolliert, ist nicht eindeutig geklärt
Für 35 Prozent verwaltet das Security-Operations-Team die Cloud-Sicherheit, gefolgt von einem speziellen Cloud-Team in 18 Prozent der Fälle, und der allgemeinen IT-Abteilung bei 16 Prozent. Andere Gruppen, wie Netzwerker, DevOps und Entwickler liegen unter 10 Prozent, werden aber genannt. Das zeigt deutlich die Verwirrung über die Kompentenz für die Cloud-Sicherheit. Diese ist ungeklärt.
„Die Nutzung von Cloud-Diensten hat in den letzten zehn Jahren zugenommen. Im Zuge der Covid-19-Krise besonders im Gesundheitswesen. Da alle Organisationen mit einer weitgehend dezentral arbeitenden Belegschaft zu kämpfen haben, wurde die digitale Transformation vieler Unternehmen als Antwort darauf beschleunigt, um Mitarbeitern die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen,“ berichtet Hillary Baron, Lead Author und Research Analyst der Cloud Security Alliance: „Da die Cloud-Umgebung stetig komplexer wird, steigt außerdem der Bedarf an zusätzlichen Programmen zur Verbesserung der Public-Cloud-Sicherheit.“
AlgoSec hat die Umfrage in Auftrag gegeben, um das Wissen der Branche über die IT-Sicherheit in Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen zu erweitern. Zu den Sponsoren der CSA-Forschung gehören CSA-Firmenmitglieder, welche die Ergebnisse des Forschungsprojekts zwar unterstützen, jedoch keinen Einfluss auf die Entwicklung des Inhalts nehmen oder die Redaktionsrechte haben. Der Bericht und seine Ergebnisse sind von Herstellern unabhängig entstanden und bilden eine globale Beteiligung ab.