Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR) haben den Brand Phishing Report mit den am häufigsten imitierten Marken des zweiten Quartals 2021 veröffentlicht. Auch im zweiten Quartal 2021 bleibt dabei der Tech-Gigant Microsoft die Marke, die mit 45 Prozent von den Kriminellen am häufigsten imitiert wird, gefolgt vom DHL und Amazon.
Die komplette Top 10:
- Microsoft (bezogen auf 45 % aller Marken-Phishing-Versuche weltweit)
- DHL (26 %)
- Amazon (11 %)
- Bestbuy (4 %)
- Google (3 %)
- LinkedIn (3 %)
- Dropbox (1 %)
- Chase (1 %)
- Apple (1 %)
- Paypal (0.5 %)
Bei einem Marken-Phishing-Angriff versuchen die Akteure, die offizielle Website einer bekannten Marke zu imitieren, indem sie einen ähnlichen Domain-Namen oder eine ähnliche URL und ein ähnliches Webseitendesign wie die echte Website verwenden.
Der Link zur gefälschten Website kann per E-Mail oder Textnachricht an die Zielpersonen gesendet werden, ein Benutzer kann während des Surfens im Internet umgeleitet werden, oder er kann von einer betrügerischen mobilen Anwendung ausgelöst werden.
Die gefälschte Website enthält oft ein Formular, das dazu dient, die Anmeldedaten, Zahlungsdaten oder andere persönliche Informationen der Benutzer zu stehlen.
Omer Dembinsky, Data Research Group Manager bei Check Point, erläutert:
„Cyberkriminelle versuchen immer häufiger, die persönlichen Daten von Menschen zu stehlen, indem sie sich als führende Marken ausgeben. Sie konzentrieren sich dabei stark auf die Bereiche Technologie, Versand und Einzelhandel. Microsoft führte die Liste an, in einem Quartal, in dem der Konzern vor einer neuen russischen Nobelium-Phishing-Kampagne warnte.
Im ersten Quartal 2021 wurde der Einzelhandel interessanterweise vom Bankenwesen auf der Liste überholt, aber jetzt hat er seine Position in den Top drei zurückerobert, was möglicherweise auf die Amazon Prime Day-Verkäufe zurückzuführen ist. Tatsächlich wurden im Vorfeld des Amazon Prime Day in Q2 mehr als 2.300 neue Domains mit ‚Amazon‘ im Namen registriert.
Leider ist das menschliche Element oft nicht in der Lage, falsch geschriebene Domains oder verdächtige Texte und E-Mails zu erkennen, und so geben sich Cyberkriminelle und ihre Machenschaften weiterhin als vertrauenswürdige Marken aus, um Menschen dazu zu bringen, ihre persönlichen Daten preiszugeben. Im 2. Quartal konnten wir außerdem einen weltweiten Anstieg von Ransomware-Angriffen beobachten, die häufig zunächst über Phishing-E-Mails mit bösartigen Anhängen verbreitet werden.
Wie immer empfehlen wir Nutzern, bei der Preisgabe ihrer Daten vorsichtig zu sein und zweimal nachzudenken, bevor sie E-Mail-Anhänge oder Links öffnen, insbesondere E-Mails, die vorgeben, von Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder DHL zu stammen, da diese am ehesten nachgeahmt werden.“