Die Kriminellen erbeuteten am Mittwoch die Daten von mehr als einer halben Million Menschen, wie das IKRK mitteilte. Erbeutet worden sind die Daten von etwa 60 nationalen Dienststellen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Wer hinter dem Angriff steckt, das ist dem IKRK noch nicht bekannt.

Die Attacke richtete sich gegen ein externes Unternehmen in der Schweiz, das vom IKRK mit der Speicherung von Daten beauftragt wurde. Bislang sind aber keine Informationen durchgesickert oder öffentlich zugänglich gemacht worden.

Check Point ordnet die Cyber-Attacke auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in den Kontext von Angriffen auf den Gesundheitsbereich ein. Die Branche ist aufgrund der Sensibilität der Daten besonders attraktiv für Hacker, die dabei ganz offensichtlich keine Rücksicht auf die Betroffenen nehmen.

Lotem Finkelsteen, Head of Threat Intelligence and Research bei Check Point kommentiert:
„Unseren Daten zufolge ist das Gesundheitswesen eine der Branchen, die am häufigsten ins Visier von Hackern geraten und dieser Sektor wird auch im Jahr 2022 eines der am häufigsten angegriffenen Ziele bleiben. Wir sprechen von 830 wöchentlichen Angriffen im Durchschnitt im Jahr 2021, was einen Anstieg von über 71 Prozent in nur einem Jahr darstellt, verglichen mit dem Vorjahr.

Hackergruppen sind sich der Sensibilität der Daten aus diesem Bereich bewusst und sehen sie genau deshalb als Chance an, schnell an Geld zu kommen. Krankenhäuser und andere Organisationen des Gesundheitswesens können es sich außerdem nicht erlauben, den Betrieb zu Wartungsarbeiten einzustellen, da es buchstäblich um Leben und Tod gehen könnte.

Die Hacker hatten es hier beim Roten Kreuz übrigens auf die sensibelsten Daten der Organisation abgesehen und versuchten, so viel Druck wie möglich auszuüben. Nun ist das große Risiko das Durchsickern der Daten, was für die Opfer verheerende Folgen haben könnte. Wir erwarten leider, dass sich der Trend von Attacken gegen Gesundheitsorganisationen 2022 fortsetzen wird.“

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